Viele Gäste heißt man zu Hause gerne willkommen, andere sieht man vielleicht seltener, aber nicht gar so gerne – trotzdem bleiben sie und bleiben und wollen nicht gehen. Zu solch einem Dauergast droht in den nächsten Monaten, wenn nicht Jahren, die Inflation zu werden. Im April hat sie hohe 7,4 Prozent in Deutschland erreicht.
In der Corona-Krise hatten Fachleute prognostiziert, dass sich die Preissteigerungen bald normalisieren. Längst räumen sie ein, sich geirrt zu haben. Der Ukraine-Krieg hat die Annahmen hinweggefegt. Explodierende Energiekosten und fehlendes Material verteuern die Produktion. Die ersten Firmen haben damit begonnen, Mehrkosten an die Verbraucher weiterzugeben.
Für Sparer ist so schnell kaum Entspannung in Sicht
Die Europäische Zentralbank muss reagieren. Schließlich ist Preisstabilität ihre Kernaufgabe und das Inflationsziel von zwei Prozent längst überschritten. Sie wird aber eher in Trippelschritten vorgehen und den Leitzins anfangs von null auf vielleicht 0,25 oder 0,5 Prozent heben. Dies wird nicht genügen, den Verlust an Kaufkraft auszugleichen, den Sparerinnen und Sparer erleiden. Keine guten Aussichten.