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Kommentar: Deutschland braucht den Eurofighter

Kommentar

Deutschland braucht den Eurofighter

Stefan Stahl
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    Der Eurofighter ist das Rückgrat der deutschen Luftwaffe.
    Der Eurofighter ist das Rückgrat der deutschen Luftwaffe. Foto: Marcus Merk

    Deutschland ist drauf und dran, sich in eine zu große Abhängigkeit von der amerikanischen Rüstungsindustrie zu begeben. Zuletzt hat die Bundesregierung Hubschrauber und Kampfflugzeuge in den USA bestellt. Das ist eine Reaktion auf die aggressiv auftretende russische Militärmacht. Bundeskanzler Scholz will möglichst schnell die kaputtgesparte Bundeswehr aufrüsten. Sein Verteidigungsminister Pistorius hat sich zum Ziel gesetzt, dass Deutschland wieder wehrhaft wird. Das sind ehrenwerte Motive. Doch die Amerikaner versuchen sich den größten Teil des Zeitenwende-Topfs von 100 Milliarden zu sichern und kommen dabei gut voran.

    Airbus darf militärisch nicht ausgehungert werden

    Klar ist aber auch: Wenn es darauf ankommt, werden die US-Rüstungs-Riesen zunächst die Streitkräfte des eigenen Landes mit Ersatzteilen bedienen. Deutschland muss dann schauen, wo es bleibt. Wer sich vorrangig im amerikanischen Rüstungs-Supermarkt bedient, hungert damit europäische Hersteller wie Airbus aus. Auf Dauer schwächt das US-Shopping die Innovationskraft der heimischen Rüstungsindustrie. Die Hersteller werden technologisch zurückgeworfen. Die Fähigkeit, etwa Kampfflugzeuge oder größere militärische Hubschrauber zu bauen, könnte verloren gehen. Das hätte auch Auswirkungen auf die Produktion ziviler Flugzeuge und Helikopter. Dass Airbus so stark im Bau von Passagiermaschinen ist, verdankt der Konzern auch einem Transfer von Technologie aus dem militärischen in den zivilen Bereich. Der Leichtbau etwa wurde zunächst in Kampfflugzeugen und militärischen Hubschraubern erprobt und zur Marktreife gebracht. 

    Es stehen viel mehr als Tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. Europa muss eigene Hubschrauber und Flugzeuge bauen, ja in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen. Airbus darf nicht ein rein ziviler Konzern werden. Das würde nur einem Konkurrenten wie dem US-Wettbewerber Boeing in die Hände spielen. Und wenn Trump wieder US-Präsident wird, ist Europa gut beraten, militärisch zusammenzurücken und vorrangig europäische Rüstungsgüter einzukaufen. 

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