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Energiekrise: Gehen 2024 die letzten Kohlekraftwerke vom Netz?

Energiekrise

Gehen 2024 die letzten Kohlekraftwerke vom Netz?

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    Um Klima- und Energieziele zu erreichen, ist die Umstellung auf saubere Energien nötig. Kohlekraftwerke sollen der Vergangenheit angehören.
    Um Klima- und Energieziele zu erreichen, ist die Umstellung auf saubere Energien nötig. Kohlekraftwerke sollen der Vergangenheit angehören. Foto: Marco Rauch, dpa

    Deutschland plant die Abkehr von fossiler Energie und damit das Ende von Kohlekraft: Das Kohleausstiegsgesetz beinhaltet, dass hierzulande bis spätestens 2038 das letzte Kraftwerk stillgelegt werden soll. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht jedoch vor, dass die Bundesrepublik schon 2030 keine Kohlekraftwerke mehr in Betrieb hat. Angesichts der Energiekrise war dieser Trend in der jüngeren Vergangenheit allerdings rückläufig:

    Im Jahr 2022 wurden entgegen der strategischen Ausrichtung vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges Kohlekraftwerke aus der Reserve wieder ans Stromnetz angeschlossen. Das Bundeskabinett hatte im Herbst als Vorsorgemaßnahme für die kalte Jahreszeit und das Heizen im Winter einer befristeten Verlängerung der sogenannten Versorgungsreserve bis Ende März kommenden Jahres zugestimmt, obwohl es sich um klimaschädliche Braunkohlekraftwerke handelt.

    Kohlekraftwerke werden 2024 durch LNG-Terminals ersetzt

    Die Bundesregierung erklärte auf ihrer Website: "(...)infolge des Ausfalls der russischen Gaslieferungen werden vorübergehend Kohlekraftkraftwerke wieder ans Netz genommen, um Gas zu sparen und die Energieversorgung in den Wintern zu sichern." Der Betrieb der Reservekraftwerke soll nach dem anstehenden Winter 2023/2024 jedoch wieder eingestellt werden, erklärte Robert Habeck nun bei einem TV-Auftritt.

    In der ARD-Sendung "Maischberger" ließ der Bundeswirtschaftsminister wissen, dass die Abschaltung ein Resultat der Flüssiggasterminals sei, von denen an drei weiteren Standorten die Fertigstellung ansteht. "Dann sind die Infrastrukturen da und damit brauchen wir keine zusätzlichen Kohlekraftwerke. Das ist der Plan", so der Grünen-Politiker. Derzeit sind in Deutschland drei schwimmende Anlandestationen für Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb:

    • Wilhelmshaven (Niedersachsen)
    • Lubmin (Vorpommern)
    • Brunsbüttel (Schleswig-Holstein)

    Weitere Terminals für Flüssiggas sind in der Entstehung: ein zweites Terminal in Wilhelmshaven, Stade und Mukran auf Rügen sollen folgen. Inwieweit LNG-Terminals ökologisch jedoch besser als Kohlekraftwerke sind, ist allerdings fraglich: In den jeweiligen Regionen gibt es enormen Widerstand der Bevölkerung, vor allem aufgrund der umweltschädlichen Auswirkungen.

    Kohlekraft und Atomkraft: Habeck erläutert Energieversorgung 2024

    Wird Deutschland, wenn bald die Temperaturen sinken, wieder mit Problemen bei der Energieversorgung konfrontiert? Habeck blickt zuversichtlich auf den Winter, denn die Gasspeicher seien voll: "Wenn nichts passiert, kommen wir gut durch." Passiert ist in der jüngeren Vergangenheit diesbezüglich leider eine Menge - ihm zufolge müsse man weiterhin "achtsam sein". Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) sind die deutschen Gasspeicher derzeit zu etwa 95 Prozent gefüllt.

    Außerdem äußerte sich der Vizekanzler über eine mögliche Wiederaufnahme der Aktivitäten im Bereich Atomkraft: "Wir haben die Atomkraftwerke ausgelutscht, bis sie nicht mehr produzieren konnten", erklärte der 54-Jährige und schloss aus, dass Deutschland in der näheren Zukunft wieder Atommeiler in Betrieb nimmt.

    In mehreren Nationen wie zum Beispiel Frankreich oder den USA spielt nukleare Energie eine bedeutende Rolle bei der Klimawende und der damit verbundenen Abkehr von fossilen Brennstoffen.

    Darüber hinaus würde Habeck gerne die hierzulande geltende Gas- und Strompreisbremse verlängern.

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