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Kaufkraft-Ranking: Wo in Deutschland ist die Kaufkraft am höchsten?

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Kaufkraft-Ranking: Augsburg ist in Bayern das Schlusslicht

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    Die Kaufkraft ist bundesweit in Starnberg am höchsten.
    Die Kaufkraft ist bundesweit in Starnberg am höchsten. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Nicht nur das Einkommen hat Einfluss darauf, wie wohlhabend oder arm man ist. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Lebenshaltungskosten. Wird die Rangliste der Einkommen in den 400 deutschen Landkreisen, Kreisen und Städten damit bereinigt, stürzen die großen Städte teils drastisch ab. Das geht aus Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zum preisbereinigten verfügbaren Einkommen pro Kopf hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlagen.

    Kaufkraft in Deutschland: Unterschiede bei Wohnkosten entscheidend

    Als Basis nahm das IW die Daten zum nominalen Einkommen vom Statistischen Bundesamt mit Stand 2021 und kombinierte diese mit einem kurzen, von ihm zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichten Index der regionalen Lebenshaltungskosten auf Ebene der Kreise, Landkreise und Städte. 

    Der Preisindex basiert unter anderem auf 24 Millionen teilweise automatisiert im Jahr 2022 abgefragten Preisdaten. Entscheidend für größere Unterschiede waren dabei die Wohnkosten. Unterschiede in der Ausgabenstruktur, dass beispielsweise Städter möglicherweise weniger hohe Pendelkosten haben als Menschen aus günstigeren Landkreisen, wurden in dem Ranking nicht berücksichtigt.

    Kaufkraft im Landkreis Starnberg am höchsten

    Den IW-Berechnungen zufolge findet sich das höchste verfügbare Jahreseinkommen in regionalen Preisen mit gut 32.800 Euro im bayerischen Landkreis Starnberg. Das sind 34,7 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Schon beim nominalen Einkommen ist Starnberg die Nummer eins. Der Vorsprung ist so groß, dass er von den hohen Lebenshaltungskosten, die dort 14,1 Prozent über dem Bundesschnitt liegen, nicht ausgeglichen wird. Die Preisbereinigung lässt den Abstand aber um gut 3500 Euro zusammenschrumpfen. Das sind die Top fünf der Regionen mit der höchsten Kaufkraft in Deutschland:

    • Starnberg (34,7 Prozent über Bundesschnitt)
    • Hochtaunuskreis (27,1 Prozent über Bundesschnitt)
    • Baden-Baden (26,5 Prozent über Bundesschnitt)
    • Landkreis Miesbach (19,8 Prozent über Bundesschnitt)
    • Landkreis München (18,6 Prozent über Bundesschnitt)

    Kaufkraft-Ranking: Gelsenkirchen ist Schlusslicht

    Das niedrigste preisbereinigte verfügbare Jahreseinkommen hat Gelsenkirchen. Die Stadt liegt mit 18.886 Euro 22,5 Prozent unter dem Bundesschnitt. Auch schon vor der Preisbereinigung schneidet Gelsenkirchen am schlechtesten ab. Daran ändern auch die 5,1 Prozent unterdurchschnittlichen Kosten nichts mehr. Dahinter folgen Offenbach am Main, Duisburg, Herne und Freiburg, die 21,7 bis 16,2 Prozent unter dem Bundesschnitt liegen.

    Auch in Bayern liegen am unteren Ende des Kaufkraft-Rankings Städte. Schlusslicht ist Augsburg, wo niedrige Einkommen auf eher hohe Kosten treffen. Dahinter folgen Passau, Bayreuth, Rosenheim, Regensburg, Nürnberg, Kempten, Bamberg und Ingolstadt. Die nominellen Einkommen, die dort teils eher gering sind, werden nicht durch niedrige Kosten ausgeglichen (wie bei Passau oder Bayreuth).

    Zum Teil drücken auch deutlich überdurchschnittliche Lebenshaltungskosten die Stadt nach unten, wie bei Rosenheim, Regensburg und ganz besonders Ingolstadt. Das Umland der Städte schneidet dabei oft besser ab. So liegt der Landkreis Nürnberger Land 83 Plätze vor der Stadt Nürnberg und der Landkreis Augsburg im soliden Mittelfeld.

    Lebenshaltungskosten senken Kaufkraft in Großstädten deutlich

    Angesichts ihrer hohen Lebenshaltungskosten stürzen viele Großstädte teils um mehr als 200 Plätze in dem Ranking ab. Im Fall von Stuttgart sind es sogar 259 Plätze (Rang 301 statt 42). Für Frankfurt am Main geht es vom 118. Platz auf den 370., Hamburg sackt vom 64. auf den 297. Rang und Köln rutscht um 183 Plätze auf Rang 349.

    Von den sieben größten deutschen Städten können sich nur München und Düsseldorf nach der Preisbereinigung in der reicheren Hälfte halten. Trotz der bundesweit höchsten Kosten schafft es München wegen des herausragend hohen nominalen Einkommens auf Platz 24. Düsseldorf fällt aufgrund von 8,5 Prozent überdurchschnittlichen Kosten von Platz 19 auf 103.

    Auch kleinere Städte und Landkreise stürzen durch hohe Kosten um viele Plätze nach unter. Darunter sind Heidelberg, Ingolstadt oder der Landkreis Freising. Und Freiburg wird durch seine hohen Lebenshaltungskosten sogar bis fast ganz nach unten durchgereicht: Platz 396 statt 270.

    Die meisten Ränge nach oben geklettert sind Landkreise – vor allem Tirschenreuth, das durch niedrige Preise 140 Plätze gut macht und von Rang 200 auf 60 aufsteigt. Der Landkreis Vulkaneifel verbessert sich um 139 Plätze, Cochem-Zell um 135 und die Landkreise Hof und Regen um 133 beziehungsweise 132. (mit dpa)

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