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Karstadt: Buero.de hat Interesse an Galeria-Filialen in der Region

Karstadt

Buero.de hat Interesse an Galeria-Filialen in der Region

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    Eine Frau geht mit Regenschirm an einer geschlossenen Kaufhof-Filiale vorbei.
    Eine Frau geht mit Regenschirm an einer geschlossenen Kaufhof-Filiale vorbei. Foto: Oliver Berg, dpa

    Buero.de, ein Online-Händler aus Detmold, möchte 47 Filialen es angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Dazu gehören auch die Standorte in Augsburg, Kempten und Memmingen. Das bestätigte der Vorstandsvorsitzender Markus Schön auf Anfrage. Und mit Blick auf die Mitarbeitenden sagt er: "Wenn wir zum Zuge kämen, dann würden wir diese an den 47 Standorten übernehmen. Für uns sind die Mitarbeiter einer der wesentlichen Werte des Unternehmens. " Das Warenangebot, sagt Schön, solle vielschichtig bleiben, in Nuancen angepasst werden und deutlich über das Angebot von Büro- und Schulbedarf hinausgehen.

    Galeria Karstadt Kaufhof, Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern, hatte Ende Oktober angekündigt, erneut seine Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen zu wollen. Der Handelsriese hatte angesichts der Konsumflaute und der Energiepreise zudem mitgeteilt, mindestens ein Drittel seiner verbliebenen 131 Warenhäuser zu schließen. Dabei seien betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar.

    Die Augsburger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof ist von der Schließung bedroht.
    Die Augsburger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof ist von der Schließung bedroht. Foto: Silvio Wyszengrad

    Galeria Karstadt Kaufhof: Wie Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz reagiert

    Angesprochen auf das Interesse von Buero.de sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz unserer Redaktion, dass nach wie vor nicht feststehe, welche Häuser geschlossen würden. "Wir gehen zeitnah in Gespräche mit den Vermietern." Hierbei ginge es neben der Miete selbst auch um weitere Fragen wie etwa die Flächennutzung, energetische Sanierungen oder Modernisierungs- und Baumaßnahmen. "Ob ein Standort erhalten bleiben kann, wird auch stark von diesen Gesprächen abhängig sein." Zwischen Geiwitz und dem Interessenten Schön solle es in Kürze ein persönliches Treffen geben. "Inhaltlich", so sagte der Sprecher weiter, "können wir daher zu den Ambitionen noch keine Stellung nehmen."

    Galeria Kaufhof Karstadt hat schon länger große Probleme. Es ist nun das zweite Mal innerhalb von weniger als zwei Jahren, dass der aus dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof entstandene Warenhauskonzern den Weg zum Insolvenzgericht antreten musste. Bereits während des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 hatte das Unternehmen Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Das Insolvenzverfahren dauerte damals bis Ende September.

    Galeria Karstadt Kaufhof musste viele Filialen schließen

    Damit verbunden waren harte Einschnitte: Die Schließung von rund 40 Filialen, der Abbau von rund 4000 Stellen und die Streichung von mehr zwei Milliarden Euro Schulden sollten dem Unternehmen einen Neustart ermöglichen. Doch die Hoffnung, dass der Konzern danach von vielen Altlasten befreit erfolgreich durchstarten könnte, erfüllte sich nicht.

    Im Gegenteil: Anfang 2021 und Anfang 2022 musste der geschrumpfte Handelsriese angesichts der Pandemie um staatliche Unterstützung bitten. Insgesamt griff der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) dem Traditionsunternehmen in zwei Hilfsaktionen mit 680 Millionen Euro unter die Arme. (mit dpa)

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