Das Risiko von Wildunfällen steigt in diesen Tagen deutlich an. Davor warnt der Deutsche Jagdverband. Vor allem während der Morgen- und Abenddämmerung ist Vorsicht geboten. Das gilt besonders auf Straßen durch Wälder und dort, wo Felder und Wälder aneinandergrenzen. Auch auf neu gebauten Straßen sei die Gefahr größer.
Ein Rat ist, vorsorglich langsamer zu fahren: Ist man mit 80 statt 100 km/h unterwegs, verkürzt sich der Bremsweg schon um 25 Meter, wenn plötzlich ein Wildtier auf der Straße auftaucht. Und es kommt auf jeden Meter und jedes km/h weniger an, wenn es wirklich zum Unfall kommt: Kracht das Auto zum Beispiel mit noch 60 km/h in ein 60 Kilogramm schweres Wildschwein, wirken Kräfte von dreieinhalb Tonnen auf das Fahrzeug, so der Verband.
Keine unkontrollierten Ausweichmanöver, keine Wilderei
Taucht ein Wildtier plötzlich vor dem Auto auf, gilt dennoch: nicht unkontrolliert ausweichen, sondern voll bremsen und das Lenkrad dabei gerade halten. Kommt es zum Zusammenstoß, sichert man erst die Unfallstelle (Warnblinker an, Warnweste an, Warndreieck aufstellen), dann ruft man die Polizei.
Schwer verletzte Tiere sollte man liegen lassen: In ihrer Todesangst können sie Menschen verletzen. Verboten ist, totes Wild mitzunehmen. «Wilderei ist strafbar», betont der Verband. Flieht ein verletztes Tier in den Wald, sollte man das ebenso melden.
Warum die Tiere gerade so aktiv sind
Der Grund für das steigende Wildunfallrisiko im Herbst ist, dass viele Tiere intensiv auf Nahrungssuche sind, um sich auf die kargen Wintermonate vorzubereiten, so die Fachleute. Auf dem Weg zu Futterplätzen müssten sie oft Straßen überqueren. Hinzu kommt, dass bei Wildschweinen und Damhirschen auch Paarungszeit ist: Im Oktober und November seien diese beiden Arten darum besonders aktiv.
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