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Interview
17.12.2021

Audi-Betriebsratschef: Wir haben Diess die dunkelgelbe Karte gezeigt

Peter Mosch ist Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Audi. Er ist zufrieden, dass in Ingolstadt und Neckarsulm massiv in die elektrische Zukunft investiert wird.
Foto: Audi

Volkswagen-Chef Diess schockte die Belegschaft mit Plänen für einen Stellenabbau. Doch der Betriebsrat konnte das verhindern. Nun investiert VW massiv auch in die Tochter Audi.

Herr Mosch, Volkswagen investiert in den nächsten fünf Jahren die gigantische Summe von rund 160 Milliarden Euro. Bei der Vorstellung des Plans wurden viele Standorte erwähnt, nur nicht jener der VW-Tochter Audi in Ingolstadt. Muss man sich Sorgen machen?

Peter Mosch: Im Gegenteil. Im Gegensatz zu anderen VW-Standorten, bei denen Höhe und Art der Investitionen bis zuletzt strittig waren, haben wir für Ingolstadt in guten Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite frühzeitig Sicherheit für die Beschäftigten geschaffen.

Was passiert in den nächsten fünf Jahren in Ingolstadt?

Mosch: Die Aussichten sind gut für Ingolstadt. In Ingolstadt geht die Elektrifizierung 2023 mit dem Q6 e-tron los. Das ist das erste in Ingolstadt voll elektrisch vom Band laufende Volumen-Modell. Dann kommt das elektrische Nachfolgemodell des A6, eben der E6. Bis 2029 folgen die elektrischen Nachfolger der heutigen, in Ingolstadt hergestellten Verbrenner A3 und A4.

Wann ist das Werk in Ingolstadt ein reines Elektroauto-Werk?

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Mosch: Wir werden von 2028/2029 an in Ingolstadt nur noch BEVs produzieren, also vollelektrische Fahrzeuge, die ausschließlich von einem batteriebetriebenen Elektromotor angetrieben werden. Ab Ende des Jahrzehnts werden also in Ingolstadt keine Verbrenner mehr hergestellt. Audi investiert massiv in diese Umstellung. Die ersten Umbauten im Werk für den Q6 e-tron sind bereits abgeschlossen. Das stimmt uns als Betriebsrat sehr zuversichtlich, auch weil Audi auf die Forderungen von uns eingegangen ist und wieder ein Q-Modell, also ein SUV in Ingolstadt vom Band rollt. Nach dem Verbrenner-Modell Q2 bekommen wir nun also einen Stromer aus der Q-Familie. Wir haben als Betriebsrat intensiv hinter den Kulissen für genau diese vier Elektroautos, die künftig in Ingolstadt hergestellt werden, gekämpft.

Ist dann das Werk in Ingolstadt bis 2030 auch als Elektro-Standort ausgelastet? Kann das hohe Maß an Beschäftigung gehalten werden?

Mosch: Nach unseren auch auf das Programm „Audi.Zukunft“ zurückgehenden Planungen werden künftig in Ingolstadt pro Jahr mindestens rund 450.000 Autos hergestellt. Das ist für uns die Untergrenze. Natürlich sind wir nach oben flexibel und können bis zu 20 Prozent mehr produzieren. Der Standort Ingolstadt wird dann mit den vier Elektromodellen auf dieser Basis ausgelastet sein. Vor Corona haben wir in Ingolstadt pro Jahr 450.000 bis 500.000 Autos hergestellt. In der Vergangenheit waren das schon einmal mehr. Die Realität hat uns auch aufgrund der Pandemie eingeholt.

Müssen dann bei Audi zusätzliche Arbeitsplätze abgebaut werden?

Mosch: Wir müssen zusätzlich keine Jobs bei Audi abbauen. Es bleibt bei dem im Programm „Audi.Zukunft“ vereinbarten sozialverträglichen Abbau von netto rund 7500 Stellen in Ingolstadt und Neckarsulm. Noch fallen im Rahmen dieses Programms Stellen vor allem über Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen weg. Die Audianerinnen und Audianer müssen keine Angst haben: Denn wir haben bis 2029 eine Beschäftigungsgarantie abgeschlossen. Bis dahin gibt es also keine betriebsbedingten Kündigungen. Es sieht gut aus bei Audi. Der Betriebsrat in Ingolstadt hat seine Hausaufgaben gemacht.

Werden am Standort Ingolstadt als reines Elektrowerk wie heute mehr als 40.000 Menschen beschäftigt sein oder weniger?

Mosch: In Spitzenzeiten hatten wir rund 44.000 Beschäftigte. Ingolstadt ist nach VW in Wolfsburg der zweitgrößte Automobil-Standort Europas. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir 2030 im Schnitt eine Beschäftigung von rund 40.000 in Ingolstadt halten können, es können aber zwischenzeitlich auch einmal 38.000 oder 39.000 Beschäftigte sein. Derzeit arbeiten in Ingolstadt für Audi 42.600 Frauen und Männer. Ingolstadt bleibt also sozusagen in der Auto-Champions-League auch im elektrischen Zeitalter auf Platz zwei. Dabei wird der Standort Ingolstadt wahrscheinlich schneller elektrifiziert als das VW-Werk in Wolfsburg.

Und wie geht es für Neckarsulm elektrisch weiter?

Mosch: Hier konnten wir uns als Betriebstrat durchsetzen. Neckarsulm wird auf alle Fälle ab 2031 elektrifiziert. Das ist in trockenen Tüchern. Um den Standort künftig besser auszulasten, könnte man auch noch mal ein oder zwei Derivate von Fahrzeugfamilien, also speziellere Typen, nach Neckarsulm vergeben. Auch in Neckarsulm nimmt die Beschäftigung wie in Ingolstadt via Altersteilzeit etwas ab. Doch dann bleibt die Beschäftigung stabil auf dem Niveau. Derzeit arbeiten dort knapp 16.000 Beschäftigte.

Audi-Vetriebs-Vorständin Hildegard Wortmann wird auch auf Konzernebene das Thema „Vertrieb“ verantworten. Begrüßen Sie das?

Mosch: Wir begrüßen es, dass Frau Wortmann mehr Verantwortung im Konzern übernimmt. Wir brauchen in der Zeit der Elektrifizierung auch eine Koordination des Vertriebs auf Konzernebene. Frau Wortmann hat bei Audi schon gute Akzente gesetzt. Deswegen ist es eine vernünftige Entscheidung.

Volkswagen-Chef Herbert Diess wird nun im Zuge der Neuausrichtung im Konzern die Verantwortung für die Software-Einheit Cariad von Audi-Chef Markus Duesmann übernehmen. Ist Diess mit 63 Jahren die richtige Wahl für den Digital-Posten?

Mosch: Ich glaube schon, dass Herr Diess die richtige Wahl für die Position ist, schließlich wird Software für den gesamten VW-Konzern zu einem der wichtigsten Themen der kommenden Jahre, ist also Chefsache. Was Software betrifft, wachsen ja die Marken VW, Audi und Porsche zusammen. Herr Diess ist ja immer sehr progressiv unterwegs und setzt Akzente. Er pusht die Dinge, was in der Software-Welt nicht verkehrt ist.

Audi setzt voll auf Elektro-Autos.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa

Andere Themen hat Herr Diess aus Sicht der VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo zu heftig gepusht, vor allem als er Überlegungen anstellte, bei VW könnten bis zu 35.000 Arbeitsplätze gefährdet sein.

Mosch: Ich bin ja der Stellvertreter von Frau Cavallo im VW-Konzernbetriebsrat und ich sitze im Präsidium des Volkswagen-Aufsichtsrates. Ich habe also das Thema intensiv mitbekommen. Als Herr Diess uns mit einem solchen Szenario konfrontierte, sind wir ein Stück weit erschrocken, zumal wir nicht wissen, wie er auf die Zahl von bis zu 35.000 bedrohten Stellen kommt. Diese Zahl ist nicht fundiert. Deshalb hat Frau Cavallo mit ihrer entschiedenen Kritik an der Vorgehensweise von Herrn Diess genau richtig reagiert. Solche Themen muss man vorher vertrauensvoll diskutieren und nicht uns plötzlich öffentlich präsentieren.

Diese abgestimmte Vorgehensweise scheint Herrn Diess als Pusher nicht zu liegen. Er prescht gerne vor.

Mosch: Ja, Herr Diess geht gerne umgekehrt vor, haut erst mal die Themen raus und will dann erst mit uns reden. Das ist definitiv der falsche Weg. Ich hoffe, dass er für die Zukunft aus seinen Fehlern gelernt hat. Er sollte Pläne und Visionen erst einmal intern mit wichtigen Parteien wie dem Betriebsrat besprechen und dann die Öffentlichkeit informieren.

Frau Cavallo hat Herrn Diess ja zünftig den Marsch geblasen.

Mosch: Das hat sie, wenn man in Ihren Bild bleiben möchte, zu Recht getan. Ich glaube, dass Herr Diess inzwischen sein Auftreten ein Stück weit bereut. Wenn er klug gewesen wäre, hätte er die Sache anders gelöst und wäre schneller in einen konstruktiven Dialog mit uns als Betriebsrat gekommen. Wie das funktioniert, haben wir in den vergangenen Jahren bei Audi gezeigt. Für Audi haben wir zusammen mit Unternehmens-Chef Duesmann und dem Vorstandsteam viel erreicht: Denn rund ein Viertel der für die im Volkswagen-Konzern geplanten rund 160 Milliarden Euro an Investitionen entfallen auf Audi. Das ist ein mächtiges Wort.

Hoffen Sie jetzt, dass Herr Diess den VW- und Audi-Beschäftigten nicht mehr dauernd Tesla und seinen bizarren Chef Elon Musk als Vorbild vorhält?

Mosch: Wir müssen uns hinter Tesla nicht verstecken. Und wir brauchen nicht den täglichen Vergleich mit Tesla. Wir sind nämlich gut aufgestellt mit exzellenten Facharbeiterinnen und Facharbeitern in der Produktion sowie hochqualifizierten und engagierten Beschäftigten über alle Bereiche hinweg. Und wir haben unsere eigene Konzern-Software auf den Weg gebracht. Mit mehr als 100 Jahren Erfahrung im Automobilbereich sollten wir uns auch nicht vor Tesla verstecken.

Glauben Sie, dass Herr Diess nun endgültig seine Lektion gelernt hat und sich bei heiklen Themen erst mit dem Betriebsrat bespricht?

Mosch: Wir haben Herrn Diess die dunkelgelbe Karte gezeigt. Nach den letzten Gesprächen mit ihm hoffe ich, dass wir die Dinge gemeinsam vorantreiben. Da bin ich guter Dinge.

Dann müssen die Volkswagen-Mehrheitsaktionäre, also die Familien Porsche und Piëch, Herrn Diess nicht die rote Karte zeigen?

Mosch: Davon gehen wir aus. Doch es ist nun jedem im VW-Konzern bewusst geworden, dass Herr Diess jetzt schon mal die dunkelgelbe Karte gezeigt bekommen hat. Herr Diess muss jetzt auch liefern, gerade was das Softwarethema betrifft. Wir brauchen also für die Fahrzeuge eine gute Software-Architektur, die problemlos läuft und irgendwann das Niveau von Tesla erreicht.

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