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Interview
25.06.2024

Aiwanger: "Wir müssen verhindern, dass wir CO2-frei, aber wirtschaftlich tot sind"

"Wir produzieren am Kunden und am Weltmarkt vorbei, wenn wir den Verbrenner nicht mehr zuließen", meint Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Foto: Niklas Treppner, dpa

Hubert Aiwanger wirft der Bundesregierung vor, Geld an der falschen Stelle auszugeben. Weshalb er gegen das Verbrenner-Verbot ist und wann er von Bayerns Ziel der Klimaneutralität bis 2040 abrücken würde.

Herr Aiwanger, Sie waren eben in Augsburg, wo Kuka 215 Stellen abbaut. In Franken streicht der Autozulieferer Preh sogar 420 Jobs. Wie ernst steht es um Bayerns Wirtschaft?

Hubert Aiwanger: Noch stehen wir relativ gut da. Während die Wirtschaft im Bund schrumpft, haben wir noch ein kleines Wachstum in Bayern, die Arbeitslosenzahl beträgt lediglich 3,5 Prozent. Trotzdem zeigen die Beispiele, dass unser Standort systematische Probleme hat. 

Welche Probleme sind das?

Aiwanger: Die klare Ansage beispielsweise bei Kuka zum Anlagenbau lautete, dass solche Sparten in Deutschland immer weniger wettbewerbsfähig sind. Die Personalkosten sind hoch, die Energiepreise sind hoch, die Steuern sind zu hoch. Inzwischen gewinnen Wettbewerber aus China mit ihrem chinesischen Personal Ausschreibungen in Europa und wickeln den Anlagenbau bei uns billiger ab. Hier muss die Bundesregierung endlich Lösungen liefern. 

Was erwarten Sie vom Bund?

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Aiwanger: Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Das heißt: Energiepreise runter, Bürokratie runter, Steuern runter, die Arbeitszeit flexibilisieren. Wenn ein Arbeitnehmer wieder mehr Netto vom Brutto bekäme, müssten auch die Arbeitgeber weniger Lohnkosten aufwenden. Für Arbeitnehmer müssen 2000 Euro im Monat steuerfrei gestellt werden. 

Wo soll das Geld dafür herkommen? Der Bundeshaushalt ist schon jetzt knapp.

Aiwanger: Sicher würden zunächst rund 50 Milliarden Euro weniger Einkommensteuer eingenommen werden. Dies würde sich aber sofort refinanzieren, weil viele Menschen Arbeit aufnehmen würden, die heute Bürgergeld bekommen. Gerade in den unteren Einkommensschichten rechnen viele haarscharf und sagen: Mehr als drei Tage Arbeit in der Woche rentiert sich für mich steuerlich nicht. Arbeit muss sich wieder lohnen. Bisher sind nur rund 1000 Euro steuerbefreit. Das führt dazu, dass schon der Niedriglohnempfänger 250 Euro Steuern im Monat zahlt, das macht auf das Jahr gesehen ein ganzes Monatsgehalt. Auch Rentner und Pensionäre brauchen steuerbefreite Zuverdienstmöglichkeiten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Unsere Beschäftigten gehen mit Mitte 60 in Pension, wir bräuchten sie aber dringend, zunehmend auch in der Verwaltung. Wir brauchen hier den großen Befreiungsschlag.

Im Fahrzeugbau scheinen aber weniger die Lohnkosten das Problem zu sein, sondern die Unsicherheit, ob und wann denn nun das Elektroauto kommt. Preh leidet zum Beispiel unter einem Nachfragerückgang für E-Auto-Teile ...

Aiwanger: Die Krise der Zulieferer zieht sich durch ganz Europa. Ich habe kürzlich mit dem slowenischen, dem ungarischen, dem rumänischen und dem tschechischen Wirtschaftsminister gesprochen, sie schildern ähnliche Probleme. Die Zulieferer – Preh ist hier beispielhaft – haben auf wachsende E-Mobilitätszahlen gesetzt, das Gegenteil ist der Fall. Bei den Neuzulassungen hatten E-Autos schon 22 Prozent Marktanteil, seit die E-Auto-Förderung durch den Bund weggebrochen ist, sind es noch 11 Prozent. Wenn es so weitergeht, sind wir bald einstellig. 

Wie sähe die Lösung aus?

Aiwanger: Europa muss das Verbrenner-Verbot kippen. Dann kann sich das Angebot wieder an der Nachfrage orientieren. China hat den Verbrenner bis 2060 im Programm und entwickelt die Motoren weiter. Wir produzieren am Kunden und am Weltmarkt vorbei, wenn wir den Verbrenner nicht mehr zuließen. 

Haben sich die Unternehmen nicht längst auf die E-Mobilität eingestellt?

Aiwanger: Die einen – wie VW – mehr, die anderen – wie BMW – etwas weniger. BMW setzt seit jeher stärker auf Technologieoffenheit. Es gibt von BMW moderne Verbrenner, batterieelektrische Fahrzeuge und Wasserstoffautos. Die Autoindustrie wurde politisch aber in die falsche Richtung gedrängt. Viele haben einseitig auf das Pferd E-Mobilität gesetzt. Es ist deutlich zu spät, wenn Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Verbrenner-Verbot erst 2026 überprüfen will. Das muss schneller kommen. Je schneller wir aus der Sackgasse des Verbrenner-Verbots herauskommen, desto besser. 

Ist die Lage in der Autobranche so ernst?

Aiwanger: Die ersten Zulieferer gehen in die Knie. Auch bei den Lkw-Herstellern ist die Lage problematisch. Rein auf batterieelektrische Lkw zu setzen, ist eine politische Fehlsteuerung. Die Spediteure sind von der Batterie nicht bei allen Einsatzzwecken überzeugt, die Ladeinfrastruktur fehlt, also kaufen die Spediteure momentan gar nichts. Die Absatzzahlen gehen in den Keller. Folge: die alten Lkw verpesten weiterhin die Luft. Wasserstoff wäre eine Alternative: Bayern fördert mit 150 Millionen den Bau von Elektrolyseuren und mit 70 Millionen Euro Wasserstoff-Tankstellen. Leider stockt das Förderprogramm des Bundes für klimaneutrale Lkw. Der Bund hat kein Geld mehr für die Wirtschaft, weil zu viel für das Bürgergeld herausgeballert wird. 

Für die Förderung neuer Antriebe wie Wasserstoff-Lkw sind die Mittel tatsächlich knapp. Investiert der Bund an der falschen Stelle?

Aiwanger: Hier ist die Verhältnismäßigkeit verlorengegangen. Beim Bürgergeld stellt sich heraus, dass es mal eben zehn Milliarden Euro mehr kostet als geplant. Für die Förderung strukturschwacher Regionen gibt man deutschlandweit gerade einmal lächerliche 670 Millionen Euro aus! Ähnlich unverhältnismäßig sind die Kosten für die völlig verfehlte Asylpolitik: Bayerns Doppelhaushalt 2024/25 umfasst rund 150 Milliarden Euro, davon sind rund 5 Milliarden für Asyl und Zuwanderung vorgesehen. Jetzt ist zu befürchten dass diese 5 Milliarden hinten und vorne nicht reichen. Das ist doch Wahnsinn, den keiner mehr bezahlen kann. Das Thema unkontrollierte Zuwanderung und verfehltes Bürgergeld macht uns bei der Inneren Sicherheit und bei den Staatsausgaben unverantwortbare Probleme. Das halten wir auf Dauer nicht mehr durch. 

Harte Kritik. Müssten Sie da nicht selbst bei der Bundestagswahl kandidieren?

Aiwanger: Ich habe in diese Bundesregierung kein Vertrauen mehr. Die Grünen treiben die Deindustrialisierung voran. Meine Hoffnung ist, dass wir Freie Wähler bei der Bundestagswahl unseren Stimmenanteil wie 2021 verdoppeln. Dann schaffen wir es mit fünf Prozent in den Bundestag. Wir Freie Wähler müssen in die neue Bundesregierung den gesunden Menschenverstand einbringen. Meine Wunschkoalition wäre Union, Freie Wähler und FDP. 

Würden Sie also selbst kandidieren?

Aiwanger: Ich bin ja die letzten Male auch als Kandidat angetreten. Ja, es kann durchaus darauf hinauslaufen, dass ich wieder kandidieren werde. 

Waren Sie mit dem Europawahlergebnis von 2,7 Prozent zufrieden?

Aiwanger: Ja und nein. Ich hätte gerne eine Drei vor dem Komma gehabt. Wir waren zu wenig sichtbar mit Plakaten, weil wir nicht die Millionenbudgets der anderen Parteien hatten. Wir haben aber die Zahl unserer Abgeordneten trotzdem von zwei auf drei gesteigert. Das macht mich zufrieden. 

Wenn wir bei den Wahlen sind: In Marktl am Inn gab es den Bürgerentscheid über die Windkraft. Wie erleichtert waren Sie, dass der Entscheid pro Windräder ausging?

Aiwanger: Ich war auf beide Szenarien vorbereitet. Das Ergebnis ist aber ein Fingerzeig, dass die Richtung stimmt, die Bürger vor Ort mitzunehmen und in die Planung einzubinden. Wir haben ein paar Windräder gestrichen. Ohne diese Änderung der Planung hätten wir die Abstimmung nicht gewonnen. Man muss mit den Leuten reden, man muss sie ernst nehmen, auch wenn man nicht jeden Wunsch erfüllen kann.

Sie wollen auch die Regeln für Bürgerentscheide verschärfen ...

Aiwanger: Wir müssen bei Windanlagen in den Staatsforsten künftig dieselben Regeln haben wie in Privatwäldern und den einseitigen Passus abschaffen, der ein Vetorecht der Kommune bis kurz vor Baubeginn vorsieht. Damit verschrecken wir alle Investoren, die Millionen Euro für Planungen ausgeben. 

Ist die Abschaffung des Vetorechts im Sinne der Demokratie, die Ihnen am Herzen liegt?

Aiwanger: Wir ändern die Regel ja nur für den Bereich der Staatsforsten und lockern die Fesseln, die wir uns vor ein paar Jahren angelegt haben. In den Privatwäldern gilt das ja ohnehin schon. Das ist nicht weniger Demokratie, sondern mehr Vernunft und Planungssicherheit. 

Werden Sie sich nochmals persönlich bei Windpark-Planungen einbringen müssen?

Aiwanger: Das wird ein Dauerthema, das war nicht zum letzten Mal.

Warum ist die Aufholjagd bei der Windkraft überhaupt so wichtig?

Aiwanger: Weil moderne Windräder sehr viel Ertrag liefern. Früher waren große Windräder 120 Meter hoch, heute sind es 250 bis 280 Meter. Damit erreicht man auch in Bayern windstarke Höhen, so dass sich die Investition lohnt. Ein modernes Windrad bringt Strom für 10.000 Bürger. Ein Windrad braucht eine Fläche von 2000 Quadratmetern, bei der Photovoltaik bräuchten wir für die gleiche Stromernte viel mehr Fläche, circa 20 bis 30 Hektar.

Bayern will bis 2040 klimaneutral sein. Es fehlt noch sehr viel bis dahin. Brauchen wir nicht ein realistischeres Ziel?

Aiwanger: Bis 2040 sind es noch 15 Jahre, das ist sportlich. Die Entwicklung kann aber sprunghaft gehen. Ende der 2020er-Jahre soll zum Beispiel das Wasserstoffkernnetz in Betrieb gehen, auf das ich schon immer massiv dränge. Wenn dann in Erzeugerländern wie Marokko, Tunesien, Algerien mit Sonnenstrom Wasserstoff in großen Mengen erzeugt wird, kann plötzlich Erdgas in großer Menge ersetzt werden – auch in unseren Kraftwerken. Man soll sich aber bei dem Ziel auch nicht verkrampfen, wenn wir sehen, dass wir an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Wir müssen verhindern, dass wir am Ende CO2-frei, aber wirtschaftlich tot sind. 

Brauchen wir auch neue AKW, wie es die Union fordert?

Aiwanger: Dass wir wieder Atomkraftwerke bauen, sehe ich kurzfristig nicht. Diese Projekte kosten auch viel Geld. Mittelfristig schließe ich es nicht aus. Kernfusion und kleine Atomkraftwerke werden ja immer diskutiert. Letztlich müssen wir aber nicht nur die Frage lösen, wie Strom erneuerbar erzeugt werden kann...

Sondern ...

Aiwanger: Strom steht nur für ein Fünftel des Energiebedarfs. Verkehr, Wärme und Industrie kommen hinzu. Die Hälfte der Häuser Deutschlands hängt am Erdgas, viele hängen am Öl. Ein Atomkraftwerk hilft nur bedingt, weil viele Häuser sich ohne Sanierung auch nicht mit einer Wärmepumpe beheizen lassen. 

Aber es könnte helfen, den Strom zu erzeugen, der für die Produktion von Wasserstoff nötig ist ...

Aiwanger: Sinnvoller scheint es mir, gleich Wasserstoff zu importieren, wenn er in Ländern wie Australien oder Nordafrika erzeugt wird. Anders als Strom lässt sich Wasserstoff im Tankschiff um die Welt transportieren. 

Ministerpräsident Markus Söder hat kürzlich eine eigene Regierungserklärung zur Wirtschaft abgegeben. Stiehlt er ihnen die Schau oder haben Sie sich abgesprochen?

Aiwanger: Mich freut es, dass die Wirtschaftspolitik wieder die Aufmerksamkeit bekommt, nachdem es in der Coronazeit fast nur um Gesundheitspolitik ging. Ein Ministerpräsident muss sich zu allen Themen äußern können. Wenn wir Bürokratie abbauen oder mehr Mittel für Start-ups über die LfA-Förderbank bereitstellen, ist das alles in meinem Sinn. 

Zur Person: Hubert Aiwanger, 53, ist seit November 2018 Wirtschafts- und Energieminister in Bayern sowie stellvertretender Ministerpräsident. Er führt seit 2006 die Freien Wähler. Der gelernte Agraringenieur (FH) ist mit der Regensburger Landrätin Tanja Schweiger liiert und hat zwei Söhne.

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26.06.2024

Tja, "Bayern - des samma mia" bzw. sind wir mitverantwortlich, wer uns da regiert...ob nun die Freien Wähler als Mehrheitsbeschaffer für die CSU oder deren jahrzehntealter Filz, der sich inzwischen in quasi jede Behörde und Institution eingewebt hat...so versucht der Chef-Populist Söder jedes umwelt- und gesellschaftsrelevante wichtige Thema mit ein paar großspurig bis populistisschen Ansagen und Versprechen schnell abzuräumen, wenns ihm (in Anbetracht der bisherigen CSU-Performance) nicht so behagt - da umarmt er hier und da mal einen Baum, gründet einen runden Tisch und posaunt dann ein paar Ziele (zu Klima- oder Naturschutz, Flächenverbrauch etc.) in den Raum, die weit genug von der eigenen Regierungszeit entfernt in der Zukunft liegen und fürs konkrete Handeln schwammig genug bleiben, damit man seinem konservativen Stammtisch-Klientel nicht auf die Füße tritt...und tut ansonsten: NICHTS! Nachdem die Freien Wähler auch nix vorantreiben - außer es nötigt sie mal so ein olles Jahrhunderthochwasser zum Handeln - und auch nur mit populistisch-politische Floskeln auf Bauernprotesten und in Bierzelten um sich werfen, ist man verständlicherweise auch schnell überfordert, wenn man an irgendeinem Versprechen und Zielerreichung konkret arbeiten soll.

26.06.2024

Diese Partei ist mit diesem Vorsitzenden, der auf diesem Niveau Fragen beantwortet, für Menschen die an Wissenschaft, Vernunft und Gemeinwohl glauben, nicht wählbar. Die Aussagen zum Klimaschutz, zur Automobilindustrie zeugen schlichtweg von Uninformiertheit. Und immer wieder die Flucht in den Wasserstoff als Lösung für alles, wenn es eng wird. Immerhin die Windkraft will er unterstützen, aber das heilt den sachlichen Totalschaden der anderen Aussagen nicht. Nicht auf dem Stand der Dinge, unwählbar.

26.06.2024

Und dann die Aussage, dass 50 Milliarden leicht finanzierbar sind, wenn einige Grundsicherungsempfänger "Arbeit aufnehmen", das Phantasieren über Wasserstoff aus nordafrikanischen Ländern, das ist unerträgliche populistische Flachheit, das ist unwürdig.

26.06.2024

Ja hier in diesem Forum kommen auch sehr viele Leute zu Wort,
bzw. zur "Schrift" was für "mich" auch manchmal sehr, "sehr verstörend" wirkt, da muss man halt einfach "drüber stehen" und den Leuten (die von Politik wenig, bis gar keine Ahnung haben) das einfach zugestehen!

>>allein dass der Aiwanger immer noch zu Wort kommt verstörend<<

Ja so ist eben das Leben, einfach leben und leben lassen, "Lach"

26.06.2024

>> "Wir müssen verhindern, dass wir CO2-frei, aber wirtschaftlich tot sind" <<

Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein !

Allein der Umstand, dass Grüne darüber eine Diskussion starten - verstörend !

26.06.2024

Lieber biologisch tot als wirtschaftlich tot? Naja ich weiss nicht :-)

26.06.2024

allein dass der Aiwanger immer noch zu Wort kommt verstörend

26.06.2024

@G.B. => ganz so abwegig wie Sie spricht/schreibt Aiwanger nun wohl doch nicht.

26.06.2024

Verstörend sind vor allem solche Kommentare zu den dümmlichen Parolen von Aiwanger.

Weder sind wir irgendwann CO2-frei noch wirtschaftlich tot. Wenn ein Wirtschaftsminister unfähig ist, die Erfordernisse unserer Zeit in wirtschaftlichen Erfolg umzumünzen, ist er fehl am Platz.

Söders größter Fehler. Obwohl - größter? - Bei dem was der versäckelt.

25.06.2024

Ich sehe ja die bayerische Regierung(en) der letzten 60 Jahre nicht so negativ wie 90% dahier. Und diesen Zeitraum kann ich in der Realität, nicht virtuell, überblicken. So weit zum Allgemeinen.
Nicht allen, aber einigen Gedanken von Aiwanger zu folgen ist schwierig. :) Seine oben vorgetragene Philosphie zu: "Für Arbeitnehmer müssen 2000 Euro im Monat steuerfrei gestellt werden." ist hanebüchend und absolut irreal. Nach meinem Dafürhalten würden sich diese Steuergeschenke nie amortisieren. Er meint: "Dies würde sich aber sofort refinanzieren, weil viele Menschen Arbeit aufnehmen würden, die heute Bürgergeld bekommen." Bestimmt nicht. Und warum dürfte klar sein.

25.06.2024

Leider haben die "erfolgreichen Bauern-Aufstände"
den Aiwanger wohl etwas "übermütig" werden lassen, da wird es dann wohl an der Zeit sein, dass der Markus Söder ihn wieder etwas auf seine "wirkliche Größe" zurecht stutzt, Ja!
Wenn schon bald jeder "Heini" immer und überall seinen Einspruch geltend machen kann, dann kommt Bayern mit den "bisherigen Versäumnissen" die leider vom Vorgänger Horst Seehofer gemacht wurden, sicherlich nicht voran, Nein!

https://www.br.de/nachrichten/bayern/weniger-buergerentscheide-aiwanger-warnt-soeder,UGbcjoO?utm_name=Newsletter&utm_source=BR24-Newsletter&utm_medium=Link-Mail&utm_term=oz&utm_motiv=oz&utm_time=2024-06-25T15:00:00

Deshalb sind die Worte die Klaus Holetschek zum runden Tisch dazu sagt, schon sehr angebracht und hoffentlich denkt Hubert Aiwanger "gut darüber" nach, Ja!

>>Holetschek will keine "Bedenkenträger"
CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek beschwichtigt: "Keiner will Bürgerentscheide abschaffen." Sie weiterzuentwickeln, sei aber legitim und wichtig, sagt er dem BR – und warnt seinerseits Aiwanger vor übertriebener Skepsis. "Wenn wir von vornherein immer alles sofort stoppen und Bedenkenträger überall auftauchen, dann werden wir Dinge nie weiter voranbringen", argumentiert Holetschek.

Er werbe dafür, auch über schwierige Themen zu diskutieren. Der Runde Tisch sei wichtig. Dem Koalitionspartner gibt der CSU-Politiker mit auf dem Weg: "Ich rate dem Herrn Aiwanger tatsächlich, da ergebnisoffen hinzugehen."<<

26.06.2024

"Wenn wir von vornherein immer alles sofort stoppen und Bedenkenträger überall auftauchen, dann werden wir Dinge nie weiter voranbringen" Bei der CSU nennt man soetwas doch eigentlich vorausschauende Energiepolitik?

25.06.2024

"Wir müssen verhindern, dass wir CO2-frei, aber wirtschaftlich tot sind"
.
Wenn wir CO2-frei sind, sind wir auch körperlich tot! Weil ohne CO2 kein Pflanzenwachstum
auf der Welt mehr möglich ist, werden wir verhungern!

25.06.2024

Ich zitiere den Wirtschaftsminister: "Sicher würden zunächst rund 50 Milliarden Euro weniger Einkommensteuer eingenommen werden. Dies würde sich aber sofort refinanzieren, weil viele Menschen Arbeit aufnehmen würden, die heute Bürgergeld bekommen."
Wir haben 3,9 Mio. erwerbsfähige Bürgergeldbezieher. Diese müssten dann bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 23% (das ist schon hochgerechnet, weil der Minister ja den Steuerfreibetrag deutlich erhöhen möchte) alle eine Arbeit aufnehmen und dabei im Durchschnitt 53.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen generieren, um die 50 Mrd. Steuerausfälle "sofort" zu refinanzieren..... Wo sollen diese sehr gut bezahlen Jobs alle herkommen, wenn das durchschnittliche Jahreseinkommen (incl. Konzernchefs) in Deutschland gerade mal 51.000 Euro jährlich beträgt?

25.06.2024

"Wenn dann in Erzeugerländern wie Marokko, Tunesien, Algerien mit Sonnenstrom Wasserstoff in großen Mengen erzeugt wird, kann plötzlich Erdgas in großer Menge ersetzt werden"

Wie toll vom Schweinemast Hubsi, anstatt mit regional produziertem Strom die Häuser zu wärmen und das Auto zu tanken holen wir uns Wasserstoff aus folgenden Ländern (frei aus der Wikipedia entnommen)
Marokko: Stabilität des Landes: erhöhte Warnung - Hybridregime

Tunesien: Stabilität des Landes: Warnung - In der Stichwahl wurde Kais Saied zum Präsident gewählt.

Dieser löste 2021 eine Verfassungskrise aus, indem er das Parlament auflöste, eine neue Regierung einsetzte und sich vorübergehend Notstandsbefugnisse erteilte.

Algerien: Durch wirtschaftliche und soziale Probleme sowie die Unzufriedenheit mit den Leistungen des politischen Systems sind islamistische Bewegungen in Algerien sehr erfolgreich. Der Parlamentarismus sei eine Fassade. „Dahinter herrscht eine undurchsichtige Clique an der Spitze des Militärs. Das sind Leute, die sich bereichern. Die Korruption ist gewaltig.“

Das sind rosige Aussichten - danke für die Deondustrialisierung Bayerns liebe Freie Wähler!

25.06.2024

Was ist das Problem, wir holen dich auch sehr teures LNG aus Übersee? Und Robert Habeck ist darauf sogar sehr stolz.

25.06.2024

Traurig, aber wegen russisch her Großmachtfantasien leider zur Überbrückung notwendig.
Und das kommt zum großen Teil aus stabilen Ländern mit bestehender Infrastruktur.
H2 Produktion existiert de facto in Nordafrika kaum und wird vom Opfelsoft Hubsi sicher nicht schneller ausgebaut werden können.

25.06.2024

Aiwanger hat wieder eindrucksvoll bewiesen, dass er von nichts eine Ahnung hat. Wo bleiben die kritischen Nachfragen der Journalisten? Die AZ ist und bleibt das Verlautbarungsblatt der Staatsregierung.

25.06.2024

"Die AZ ist und bleibt ..." wohl eher nicht, die AZ ist aus meiner Sicht wie der Großteil der Presselandschaft in unserem Land eher links der Mitte, und mitnichten neutral!

25.06.2024

Wenn man selbst mit dem Arsch rechts an der Wand klebt, sich aber in der Mitte wähnt, sind alle anderen links von einem.

Die Linksradikalen Kräfte des Herrn Maaßen in der SPD lassen grüßen...

25.06.2024

"Wenn dann in Erzeugerländern wie Marokko, Tunesien, Algerien mit Sonnenstrom Wasserstoff in großen Mengen erzeugt wird, kann plötzlich Erdgas in großer Menge ersetzt werden"
Ach toll, anstatt bei uns

25.06.2024

Das Wirtschaftsministerium oder vielmehr alle von den Freien Wählern geführten Ministerien braucht kein Mensch.
Immer wenn es in der Vergangenheit zu Problemen kam - wer stand da im Rahpenlicht: die Freien Wähler - einige Male konnten wir uns sogar von deren rechten Positionen überzeugen (siehe Heizgsetz und Schülerzeitung) und die braucht kein Mensch - Aiwanger scheint hier sein eigenes Süppchen kochen zu wollen.
Unser Ministerpräsident hat in vielfältigen Situationen bewiersen, dass er Probleme angeht und sie schnell und unbürokratisch löst - demgemäß kann man nur hoffen, dass er auch in Zukunft die Zügel in Bayern in der Hand hält

25.06.2024

Ich denke, dass man das Bayerische Wirtschaftsministerium größtenteils auflösen und einige Reste bei Söder unterbringen sollte. Aiwanger schlägt scheinbar konkret nur vor, das Bayerische Klimaschutzgesetz (Klimaneutralität Bayerns bis 2040) zu schleifen. War ja nur ein Marketinggag und bevor Gerichte die Regierung verurteilen sich ans Gesetz zu halten, wohl besser wenn es verschwindet. Nachdem die Leute keine Lust auf Klimaschutzmaßnahmen haben, hat er da auch die Zustimmung der weit überwiegenden Mehrheit in Bayern. Dann noch die Abschaffung des Vetorechts der Kommunen für Windkraftanlagen in Staatswäldern und irgendwie kümmern, dass man bei der Windkraft aufholt, nachdem man viele Jahre das Gegenteil gemacht hat. Das ist das, was Aiwanger beitragen will um das Ruder herumzureißen.

Ansonsten fordert er wie immer und seit Jahren von der EU und von der Bundesregierung diverses. Ein bayerisches Forderministerium braucht man aber nicht. Das schafft Söder nebenbei einmal die Woche in einer halben Stunde bei Markus Lanz oder Maischberger.

25.06.2024

Eine treffende Zusammenfassung der substanzlosen Beiträge unserer bayrischen Marketing-Chefs. Bravo!

25.06.2024

Ich glaube das einzige Wasserstoffauto das BMW gebaut hat, haben Sie dem Hr. Aiwanger geschenkt, weil es verständlicherweise kein Anderer haben will.

25.06.2024

Wer CO2 frei sein möchte, einfach die Luft anhalten. Ist ganz einfach und nachhaltig.

25.06.2024

Sie könnten auch einfach in eine Plastiktüte reinatmen - aber bitte kompostierbare Tüten nehmen!

25.06.2024

Aiwanger als Wirtschaftsfachmann ? Seit 2019, seinem ersten vollen Jahr als Wirtshaftsminister, ist die bayerische Handelsbilanz negativ. Im gruen regierten Baden-Wuerttemberg ist diese im gleichen Zeitraum positiv.
An Vorgaben durch den Bund kann es also nicht liegen.

Der Mann ist nicht bayerischer Wirtschaftsminister geworden durch besondere Qualifikation, sondern weil seine Partei die einzige war, mit der die CSU regieren wollte bzw. konnte.