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Interlift in Augsburg: Antibakteriell und kontaktlos: Messe zeigt, wie man hygienisch Aufzug fährt

Interlift in Augsburg

Antibakteriell und kontaktlos: Messe zeigt, wie man hygienisch Aufzug fährt

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    In modernen Aufzügen sind die Oberflächen antibakteriell und schützen vor Ansteckung.
    In modernen Aufzügen sind die Oberflächen antibakteriell und schützen vor Ansteckung. Foto: stock.adobe.com

    Das spanische Unternehmen Orona zählt zu den größten Aufzugherstellern in Europa. Rund 300.000 Aufzüge hat es bereits in der EU eingebaut, täglich bewegen diese rund 25 Millionen Passagiere. In Wohngebäuden genauso wie in Krankenhäusern oder Bürogebäuden. Das Unternehmen stellt jetzt unter dem Stichwort "Orona Next" nicht nur eine neue Generation an

    Luftreinigungsanlagen töten Viren in der Aufzug-Luft ab, so dass zusteigende Fahrgäste geschützt sind. Und Handläufe zum Festhalten im Aufzug können mit einer Lackierung bestellt werden, die Krankheitserreger abtötet. Hygiene im Aufzug ist ein Trend auf der Interlift, der Weltleitmesse für Aufzüge, die diese Woche bis einschließlich Freitag, 29. April in Augsburg stattfindet.

    Zwei Jahre musste die Interlift aufgrund der Corona-Epidemie pausieren. Jetzt findet die Messe wieder ohne Corona-Beschränkungen praktisch unter normalen Bedingungen statt. Masken sind keine Pflicht und werden auch selten auf den Gelände getragen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genießen es offenbar, sich wieder persönlich zu sehen.

    Gekommen sind rund 350 Aussteller, die zu 71 Prozent aus dem Ausland stammen. Vertreten sind 40 Länder. Die meisten Aussteller kommen aus Deutschland (90), gefolgt von der Türkei (61), die derzeit stark auf den europäischen Markt drängt, und Italien (55). Erwartet werden rund 10.000 Besucherinnen und Besucher.

    Verband für Aufzugtechnik: Branche kam gut durch die Pandemie

    Die Branche ist dabei recht gut durch die Pandemie gekommen, sagte Achim Hütter, Vorsitzender des Verbandes für Aufzugstechnik (VFA Interlift) unserer Redaktion. „In den Anfangszeiten der Corona-Pandemie kamen die Mitarbeiter teilweise nicht in die Häuser, das hat sich aber schnell gelegt“, sagt er. Als Teil des Baunebengewerbes profitieren die Aufzughersteller vom Bauboom. „In den letzten zwei, drei Jahren hatten wir eine gute Auftragslage im Neubau und der Sanierung“, sagt Hütter. „Die Branche boomt seit 2012“, fügt er an.

    Probleme bereiten derzeit aber Materialengpässe: „Die Preissprünge bei Stahl und der Elektronik sind enorm“, sagt Hütter. Die Materialbeschaffung sei aktuell eines der Hauptthemen. Es wird teilweise nicht mehr über den Preis verhandelt, sondern gekauft, was zu bekommen ist. Auch fehlende Chips treffen die Lift-Hersteller, schließlich hat jeder Aufzug eine Steuerung.

    Berührungslose Schalter, Steuerung des Aufzugs per Smartphone

    Digitale Technik macht das Aufzugfahren auch aus hygienischer Sicht sicherer. Berührungslose Schalter für den Aufzug zeigt beispielsweise das baden-württembergische Unternehmen Schaefer aus Sigmaringen. Nähert man sich den Knöpfen im Aufzug mit dem Finger auf zwei bis drei Zentimeter, reagieren diese schon. Man muss nicht drücken, um in ein anderes Stockwerk zu fahren.

    Noch eine Stufe weiter geht der „Liftboy“ des Unternehmens – eine berührungslose Steuerung des Aufzugs mit dem Smartphone. Steigt der Fahrgast in den Aufzug ein, erkennt das System sein

    Das Unternehmen Thoma hat sich auf Aufzüge spezialisiert, die an einem Stück geliefert werden.
    Das Unternehmen Thoma hat sich auf Aufzüge spezialisiert, die an einem Stück geliefert werden. Foto: Thoma Lifter

    Neuentwicklung: Vollwertiger Aufzug, der an einem Stück geliefert wird

    Daneben hat die Branche die Corona-Zeit auch für andere Neuerungen genutzt. Der traditionsreiche Hersteller Thoma aus Frankfurt beispielsweise zeigt unter dem Kürzel Q 1.7 einen neuen, vollwertigen Aufzug, der mit dem Transporter komplett, an einem Stück geliefert wird.

    Gedacht ist er für die einfache Nachrüstung von Wohnhäusern und kleinen öffentliche Gebäuden. Das Thema Barrierefreiheit gewinnt in einer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.

    Info: Die Interlift ist auf dem Messegelände Augsburg bis Freitag, 29. April, für das Fachpublikum geöffnet. Öffnungszeiten 9 bis 18 Uhr, Eintrittspreis 30 Euro.

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