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Insolvenz und Markenrechte: Wie geht es mit Esprit weiter? Deichmann schlägt zu

Zahlungsunfähige Modemarke

Wie geht es mit Esprit weiter? Kehrtwende nach Insolvenz: Schuhhändler schlägt zu

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    Esprit schließt bis Ende 2025 alle Filialen in Deutschland, über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren
    Esprit schließt bis Ende 2025 alle Filialen in Deutschland, über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Archivbild)

    Deichmann und Esprit sind zwei bekannte Namen der Modewelt. Während Deichmann als einer der größten Schuhhändler Europas bekannt ist, hat sich Esprit als internationale Fashionmarke einen Namen gemacht. Letztere ist jedoch insolvent und wirtschaftlich dem Ende geweiht.

    Jedoch gibt es eine Kehrtwende, was die Markenrechte betrifft, denn Deichmann vollzieht einen wichtigen Schritt: die Übernahme der Markenrechte für Esprit-Schuhe in Europa und den USA.

    Insolvenz: Deichmann sichert sich Markenrechte für Esprit-Schuhe

    Deichmann gab bekannt, die Markenrechte der insolventen Esprit-Gesellschaften zu erwerben, allerdings nicht die operativen Anteile des zahlungsunfähigen Europageschäfts. Die in Hongkong ansässige Muttergesellschaft ist von der Insolvenz der deutschen Modemarke nicht betroffen und wird auch künftig von Asien aus operieren.

    Der Fokus bei Deichmann liegt nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) klar auf dem Schuhgeschäft: Laut einem Sprecher sei Esprit eine vielseitige Marke und passe hervorragend zum bestehenden Portfolio. Schon seit 2020 entwickeln die beiden Unternehmen zusammen Schuhkollektionen. Durch die Übernahme der Schuhmarkenrechte möchte Deichmann seine Wettbewerbsposition festigen.

    Hintergrund der Übernahme: Deichmann sticht britischen Investor aus

    Zudem ist Deichmann seit 2019 Lizenznehmer für Esprit-Schuhe und für den Vertrieb zuständig. Nach der Insolvenz erfolgt die Kontrolle über das gesamte Schuhsortiment der Marke. „Wir glauben an die vielseitige Marke“, wird ein Sprecher von der dpa zitiert. Wo künftig Esprit draufsteht, ist jedoch nicht immer Deichmann drin: Die Markenrechte für Esprit-Textilien gehen an die Theia Group of Companies, welche die zukünftige Entwicklung des Textilbereichs von Esprit verantwortet.

    Außergewöhnlich ist auch der Hintergrund der Übernahme durch Deichmann: Ursprünglich sollten die Markenrechte an den britischen Finanzinvestor Alteri Partners gehen. Doch dann machte Deutschlands größter Schuhhändler ein attraktiveres Angebot, das schließlich von den Gläubigern, der Geschäftsführung von Esprit sowie der Holding in Hongkong bevorzugt wurde.

    Deichmann übernimmt Esprit - Modemarke schließt Deutschland-Filialen

    Wie viel Geld sich Deichmann die Übernahme kosten lässt, dazu gibt es bislang keine Informationen. Esprit selbst befindet sich aufgrund der Pleite in einem Restrukturierungsprozess: Das Amtsgericht Düsseldorf hatte im August 2024 das Insolvenzverfahren für die sieben deutschen Esprit-Gesellschaften eröffnet.

    Deichmann hat einen britischen Investor ausgestochen und die Schuh-Rechte der Marke Esprit erworben. (Archivbild)
    Deichmann hat einen britischen Investor ausgestochen und die Schuh-Rechte der Marke Esprit erworben. (Archivbild) Foto: Monika Skolimowska/dpa

    Die Schließung der letzten Esprit-Filialen inklusive Entlassungen wird in den kommenden Wochen vollzogen. Damit endet ein weiteres Kapitel in der Geschichte des einst erfolgreichen Modeunternehmens. Deichmann hingegen sichert sich mit dem Erwerb der Schuhmarkenrechte einen vermeintlichen Vorteil im Schuhmarkt.

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