Die Pleitewelle macht auch vor namhaften Unternehmen und bekannten Persönlichkeiten nicht Halt. Nun hat es die Restaurants eines TV-Kochs getroffen. Er tritt im TV auf, verkauft Kochbücher und betreibt mehrere Restaurants. Alles schien gut zu laufen.
Nun ist einem Medienbericht zufolge allerdings das Gegenteil der Fall: mehrere Restaurants von Steffen Henssler, einem der bekanntesten TV-Kochs in Deutschland, sind offenbar pleite.
Der Sternekoch betreibt Sushi-Restaurants, die etwa die Namen "Ahoi", "Ono", "Go", und "Henssler Henssler" tragen. Mehrere Restaurants, die mit der Marke Henssler verbunden sind, haben laut der Wirtschaftswoche nun jedoch Insolvenz angemeldet. Demnach stellten sie beim Amtsgericht Frankfurt Insolvenzanträge.
Die Insolvenzen der "GO by Steffen Henssler Delivery & Events GmbH", der "GO Sushi & Delivery München GmbH", der "GO Sushi & Delivery Frankfurt GmbH" und der "S&M GO GmbH" wurden am Dienstag, den 28. Mai, auf der Webseite "Insolvenzbekanntmachungen" des Ministeriums der Justiz Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Die Insolvenz der "GO Sushi & Delivery Düsseldorf GmbH" wurde einen Tag später bekannt gemacht.
Vorläufiger Insolvenzverwalter will "Sanierungsoptionen prüfen"
Die "GO Sushi & Delivery Berlin GmbH" wurde bereits Anfang Mai beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz angemeldet. Hier wurde der Anwalt Sven-Holger Undritz, Leiter der Restrukturierungs- und Insolvenzpraxis von White & Case, als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt.
Um die Frankfurter Verfahren soll sich sein Kanzleikollege Andreas Kleinschmidt als vorläufiger Insolvenzverwalter kümmern. Er werde sich nun "einen Überblick verschaffen und die Sanierungsoptionen prüfen", zitierte ihn die Wirtschaftswoche. Zu den Hintergründen der Insolvenzanträge gibt es demnach noch keine detaillierten Informationen. Jedenfalls verbirgt sich hinter den insolventen Unternehmen als Gesellschafterin die Henssler Food Concepts AG (HFC).
Mehrere Henssler-Restaurants bereits geschlossen - Das sagt der TV-Koch zu den Insolvenzen
Die NOZ schreibt, dass drei Restaurants von Henssler bereits geschlossen wurden. Demnach machten 2023 zwei Standorte in Bremen dicht und im vergangenen Monat schloss das "ISHI by Henssler" in Berlin. Der TV-Koch äußerte sich in Folge 702 des OMR-Podcasts vom 2. Juni zu den Vorgängen in einigen seiner Restaurants.
Gastronomie sei momentan generell ein schwieriges Geschäft, weil Gäste heutzutage ein "riesiges Anspruchsdenken" hätten. "Sie wollen toll bedient werden, tolles Essen haben zu einem guten Preis", sagte Henssler in dem Podcast. Diese Erwartungshaltung träfe heute aktuell auf eine Generation von Arbeitnehmern, die nicht mehr viel arbeiten wolle und generell mehr Wert auf ihre Freizeit lege. "Das ist gerade ein derbes Mismatch", befindet der Unternehmer im Podcast, bevor er schließlich auf die aktuelle Lage in seinen Restaurants zu sprechen kommt - ohne jedoch zu sehr ins Detail zu gehen. Man sei gerade dabei, bei verschiedenen Restaurants Überlegungen anzustellen, ob man diese offen lasse oder nicht. Das gehöre einfach zum Unternehmertum dazu.
"Wenn eine Person wie ich viel Publicity hat und dann einen Laden zumacht, heißt es gleich 'Oh, Henssler pleite', da lache ich drüber. Wenn du viel machst, gibt es auch einen Schuss, der nicht sitzt." Besonders besorgt scheint Henssler wegen Insolvenzanträge der Restaurants also nicht zu sein.
Übrigens: Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass auch ein Online-Partyhändler insolvent ist. Damit stehen mehrere Shops auf der Kippe. Eine Bäckerei-Kette musste neulich ebenfalls Insolvenz anmelden. Auch ein Getränkehersteller rutschte in die Insolvenz und musste den Betrieb einstellen.