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Inflation 2022 steigt auf 7,9 Prozent

Inflation

Höchster Stand seit Wiedervereinigung: Inflation bei 7,9 Prozent

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    Erst Corona, dann der Ukraine-Krieg: Krise für Krise hat ihre finanziellen Spuren hinterlassen. Für viele Menschen wird auch 2023 ein schwieriges Jahr.
    Erst Corona, dann der Ukraine-Krieg: Krise für Krise hat ihre finanziellen Spuren hinterlassen. Für viele Menschen wird auch 2023 ein schwieriges Jahr. Foto: Federico Gambarini, dpa (Symbolbild)

    Inflationsraten auf dem Niveau von 2022 gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. Für einen Euro können sich Verbraucherinnen und Verbraucher immer weniger leisten. Laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts lag die Inflationsrate im vergangenen Jahr bei 7,9 Prozent. Im Jahr 2021 hatte die Teuerungsrate noch bei 3,1 Prozent gelegen. Die bislang höchste Inflationsrate in einem Gesamtjahr war in der damaligen Bundesrepublik 1951 mit 7,6 Prozent gemessen worden. 

    Insbesondere die enorm gestiegenen Energiepreise nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ließen die Teuerungsrate 2022 in die Höhe schießen. Aktuell stellt sich die Frage, ob die Inflation in diesem Jahr zurückgeht und welche Folgen die Energiepreisbremsen haben.

    Gründe für gestiegene Inflation 2022

    Seit Beginn des Krieges in der Ukraine kosteten Gas und Heizöl teilweise mehr als das Doppelte als im jeweiligen Vorjahresmonat. Die Spritpreise erreichten zeitweise nie gekannte Höhen. Zudem beobachtete das Statistische Bundesamt im Laufe des Jahres zunehmend auch "Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei Nahrungsmitteln" in Europas größter Volkswirtschaft. 

    Für etwas Entlastung sorgten im Sommer das auf drei Monate befristete Neun-Euro-Ticket und der Tankrabatt. Nach dem Auslaufen des günstigen Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr sowie der zeitweisen Steuersenkung auf Kraftstoffe zog die Inflationsrate aber wieder kräftig an. Die höchste Teuerungsrate des vergangenen Jahres wurde bislang im Oktober gemessen. In diesem Monat stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,4 Prozent.

    Energiepreisbremsen sollen gestiegene Kosten 2023 abfedern

    Die Bundesregierung will die gestiegenen Kosten für Verbraucher und Unternehmen mit den Preisbremsen für Strom und Gas abfedern. Sowohl die Gaspreisbremse (für Gas und Wärme) als auch die Deckelung des Strompreises soll ein Jahr lang, vom 1. März 2023 bis 30. April 2024, gelten. Hinzu kommt: Im März werden rückwirkend auch die Entlastungsbeträge für Januar und Februar 2023 angerechnet. Insgesamt werden die Preise also für die Dauer von 14 Monaten gedeckelt. Nach Einschätzung von Volkswirten wird das den Anstieg der Inflation im laufenden Jahr dämpfen.

    Geht Inflation 2023 zurück?

    Trotz der Energiepreisbremsen haben Ökonomen aber wenig Hoffnung auf einen deutlichen Rückgang der Inflation in diesem Jahr. "Im Verlauf von 2023 dürfte die monatlich gemeldete Inflationsrate zwar wieder sinken, zunächst jedoch nur graduell", erwartet die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib. Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen im Schnitt des laufenden Jahres mit Teuerungsraten zwischen gut 5 Prozent und mehr als 6 Prozent. Erst 2024 dürfte der Preisdruck nach ihrer Einschätzung deutlich nachlassen. (mit dpa)

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