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IG Metall ruft zum Streik auf: Tarifverhandlungen in Stahlindustrie bislang ergebnislos

IG Metall

Stahlindustrie streikt heute in Nordwest- und Ostdeutschland

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    Die IG Metall hat für Dienstag in Nordwest- und Ostdeutschland zum Streik aufgerufen.
    Die IG Metall hat für Dienstag in Nordwest- und Ostdeutschland zum Streik aufgerufen. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild)

    Zehn Stunden lang wurde am Montag im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen und der ostdeutschen Stahlindustrie verhandelt – wieder ohne Ergebnis. Nun hat die IG Metall zum Streik aufgerufen, bevor am Freitag erneut verhandelt wird.

    IG Metall: Streiks in der Stahlindustrie haben heute begonnen

    Um 4.30 Uhr begann der Streik bei Thyssenkrupp in Finnentrop. Danach folgten flächendeckend weitere Betriebe. "Bei diesem dürftigen Angebot der Arbeitgeber brauchen wir für die Mobilisierung der Streiks keine Motivationsrede", sagte Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall in der nordwestdeutschen Stahlindustrie.

    Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie: Das fordert IG Metall

    Die IG Metall fordert unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber haben eine Erhöhung um 3,5 Prozent angeboten bei einer Gesamtlaufzeit von 19 Monaten, allerdings erst ab Juli 2024. Davor sollte es im Januar 2024 eine Einmalzahlung von 1000 Euro als Inflationsausgleich geben.

    "Dieses Angebot ist so weit von einem möglichen Endergebnis entfernt, dass wir uns entschieden haben, die Verhandlung zu beenden", erklärte Giesler den Streik am Dienstag. Die Eskalation hätten sich die Arbeitgeber durch ihr "enttäuschendes Angebot" selbst zuzuschreiben.

    Doch immerhin wurden in den Tarifverhandlungen die Punkte Altersteilzeit, Werkverträge und Beschäftigungssicherung inzwischen abgehakt. Die bestehenden Tarifverträge zu diesen Themen werden verlängert. Die fünfte und nächste Verhandlungsrunde findet am Freitag in Düsseldorf statt.

    Tarifverhandlungen der IG Metall: Friedenspflicht endete im November

    In Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind etwa 68.000 Menschen in der Stahl- und Eisenindustrie beschäftigt, in der ostdeutschen Stahlindustrie sind es rund 8000. Ende November war die Friedenspflicht geendet. Seitdem gab es bereits zahlreiche Warnstreiks, an denen sich laut IG Metall mehrere Tausend Beschäftigte beteiligten, im Nordwesten allein rund 16.700.

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