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Haus kaufen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Wohnen

Wende am Immobilienmarkt: Jetzt noch ein Haus kaufen?

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    Die Preise für Häuser und Wohnungen beginnen wieder zu steigen: Jetzt noch schnell zuschlagen?
    Die Preise für Häuser und Wohnungen beginnen wieder zu steigen: Jetzt noch schnell zuschlagen? Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Am Immobilienmarkt zeichnet sich immer deutlicher eine Erholung ab. Sinkende Zinsen führen dazu, dass die Finanzierung von Immobilien wieder günstiger wird. Hintergrund ist, dass die Europäische Zentralbank vor einem halben Jahr begonnen hat, die Leitzinsen zu senken. Baufinanzierungen sind seither günstiger geworden. „Aktuell liegen die Zinsen für 10-jährige Darlehen im Schnitt bei etwa 3,25 Prozent. Vor einem Jahr betrug der durchschnittliche Zinssatz zu diesem Zeitpunkt rund ein Prozentpunkt mehr“, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe, die sich auf private Baufinanzierungen spezialisiert hat. „Für die Kundinnen und Kunden macht das in der Rate einen deutlichen Unterschied.“ Die Ersparnis beträgt rund 270 Euro für ein durchschnittliches Darlehen in Höhe von 325.000 Euro, rechnet die Interhyp vor. Wäre für den Kredit vor einem Jahr noch eine Monatsrate von 1690 Euro für 4,25 Prozent Zins und Tilgung fällig geworden, seien es heute noch 1420 Euro im Monat.

    Bei der Bausparkasse Schwäbisch-Hall geht man davon aus, dass diese Bedingungen erst einmal stabil sind: „Nachdem vor rund einem Jahr noch eine 4 vor dem Komma stand, bewegen sich die Baufinanzierungszinsen aktuell seitwärts bis leicht rückläufig in einem Korridor von 3 bis 4 Prozent“, sagt Sprecherin Regina Sofia Wagner. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend bis Jahresende fortsetzt. Es herrschen weiterhin stabile Finanzierungsbedingungen.“

    Mit der höheren Nachfrage steigen auch schon die Preise

    Die anziehende Nachfrage nach Wohnungen und Häusern hat aber auch Folgen. „Sie treibt die Preise“, sagt Interhyp-Experte Utecht. Seit Jahresbeginn 2024 seien die Immobilienpreise über alle Gebäudeklassen hinweg um 2,4 Prozent gestiegen, berichtet die Schwäbisch-Hall. Anders als früher seien nicht nur Lage und Alter der Immobilie entscheidend. „Hinzugekommen ist, in welchem energetischen Zustand eine Immobilie ist“, erklärt die Bausparkasse. „Bei Immobilien mit einer Energieeffizienzklasse von D oder schlechter ist mit Preisabschlägen von bis zu 30 Prozent zu rechnen.“

    Fachleute gehen von einer weiteren Erholung am Immobilienmarkt aus: „Der Rückgang der Zinsen wird sicherlich zu einem Anziehen der Immobiliennachfrage führen“, sagt Konstantin Kholodilin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). „Schon jetzt beobachten wir, dass die Senkung des effektiven Zinssatzes für Neubaukredite, die im Dezember 2023 angefangen hatte, zu einer gewissen Erholung des Kreditvolumens geführt hat.“ Das könnte auch dem darbenden Wohnungsbau helfen. „Eine steigende Nachfrage nach Neubaukrediten und mehr Transaktionen mit den Immobilien sollten auch zu einem Anziehen der Baukonjunktur beitragen“, sagt der Fachmann.

    Interhyp: „Aktuelles Zinstief bietet günstige Einstiegsmöglichkeit“

    Eine Lösung für die Wohnraumknappheit ist mit der leichten Erholung aber noch nicht in Sicht. „Ich rechne nicht mit einer mittelfristigen Lösung des Wohnraummangels“, sagt Kolodilin. „Die Lücke ist viel zu groß.“ Es bedürfe eines starken Anstiegs im Neubau, um die Lücke zu schließen. Die Immobilienbranche ging unlängst von 800.000 fehlenden Wohnungen aus.

    Angesichts gesunkener Zinsen und wieder steigender Preise sehen Immobilienfinanzierer derzeit aber einen günstigen Kaufzeitpunkt für Interessenten: „Wer sich für den Immobilienkauf interessiert, für den bietet das aktuelle Zinstief eine günstige Einstiegsmöglichkeit“, sagt Interhyp-Chef Utecht.

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