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Hacker-Angriff: Bauer Gruppe: Wenn die Server plötzlich nicht mehr funktionieren

Hacker-Angriff

Bauer Gruppe: Wenn die Server plötzlich nicht mehr funktionieren

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    Ein Blick auf das Bauer-Werk in Schrobenhausen. Das Unternehmen wurde Opfer einer Cyberattacke.
    Ein Blick auf das Bauer-Werk in Schrobenhausen. Das Unternehmen wurde Opfer einer Cyberattacke. Foto: Bauer AG

    Ein böses Erwachen erlebte die Bauer Gruppe in Schrobenhausen Anfang der Woche. Die IT-Infrastruktur war zum Ziel einer Cyberattacke geworden. Unbekannten war es trotz aufwendiger Sicherungsmaßnahmen gelungen, auf Server des Unternehmens zuzugreifen. Allerdings gibt es nach dem ersten Schreck auch eine gute Nachricht: Daten wurden nicht gesperrt. Und es gingen auch keine Geldforderungen ein, wie ein Firmensprecher auf Anfrage mitteilt. 

    Nachdem die IT-Experten der Unternehmensgruppe einen verdächtigen Datenverkehr auf den Servern in Schrobenhausen festgestellt hatten, wurde das gesamte IT-System mit allen Servern sofort abgeschaltet. Zusammen mit externen Spezialisten arbeiten die über 100 Expertinnen und Experten der IT-Abteilung daran, die Cyberattacke zu analysieren und die Systeme auf Schadsoftware und auf Spuren der Eindringlinge zu untersuchen. Dann, so Pressesprecher Christopher Wolf, werden die Server wieder hochgefahren. Wie lange das dauern wird, sei momentan nicht absehbar. Genauso wenig lasse sich der monetäre Schaden beziffern.

    Die Bauer Gruppe beschäftigt weltweit rund 12.000 Mitarbeitende

    Wichtig sei, erklärte Wolf weiter, dass der Kontakt zu den weiter in Betrieb befindlichen Baustellen sowie zu den Händlern und Kunden reibungslos verlaufe. „Wir reagieren sehr flexibel und reaktivieren gerade so manche Arbeit auf händische Art und Weise.“ Die einzelnen Bereiche seien sehr unterschiedlich betroffen, da die gängige Microsoft-Bürosoftware über eine Cloud normal arbeite und genutzt werden könne. „Aber wir sind noch in der Findungsphase, wer und welche Bereiche wie stark betroffen sind.“ Daher könne man zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht sagen, wie lange es dauere, bis das System wieder normal und mit voller Kapazität arbeite. 

    Das weltweit mit seinen Tiefbau-Leistungen und -Maschinen agierende Unternehmen beschäftigt rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über die Ziele des Angriffs liegen keine Erkenntnisse vor. Ob eine Datenerpressung gerade noch verhindert werden konnte oder ob es um Datenspionage geht – das sei reine Spekulation, heißt es. 

    Jüngst warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor der gestiegenen Bedrohung durch Cyberkriminelle. Die Anwendungen künstlicher Intelligenzen würde die Problematik noch verschärfen. Die Sicherheitslage in Deutschland sei besorgniserregend, so die Einschätzung aus dem jüngsten Lagebericht zur IT-Sicherheit. Laut einer Studie des Digital-Branchenverbandes Bitkom entstanden der deutschen Wirtschaft durch Cyberkriminalität zuletzt jährlich mehr als 200 Milliarden Euro Schaden. 

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