In der Region Augsburg gibt es bald eine Tankstelle für Wasserstoff. Am Güterverkehrszentrum in Augsburg nahe der A8 fand am Freitag der Spatenstich statt. Errichtet wird die Tankstelle von dem Gase-Spezialist Tyczka aus Geretsried bei München. Bisher sind diese Tankstellen in Deutschland eine Seltenheit.
Durch die Investition wird eine bestehende Tankstelle der Firmen Baywa und Kloiber erweitert, an der Lkw bisher schon Diesel, LNG und LPG tanken konnten. An der künftigen Wasserstofftankstelle sollen künftig alle gängigen Fahrzeuge befüllt werden können, von Pkw über Busse bis hin zu schweren Lkw. Die Betankung sei mit 350 oder mit 700 bar möglich.
Tankstelle bei Augsburg beliefert mit grünem Wasserstoff
In einer ersten Ausbaustufe stehen pro Tag rund 500 Kilo Wasserstoff bereit, was für zehn bis 20 Nutzfahrzeuge reiche. Tyczka rechnet mit rund sechs Monaten Bauzeit, im Frühjahr 2024 soll die Tankstelle in Betrieb gehen. Geliefert werden soll ausschließlich sogenannter "grüner" Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt worden ist. Unter anderem soll er in Pfeffenhausen im niederbayerischen Kreis Landshut produziert werden.
In Bayern sind derzeit 16 Wasserstofftankstellen in Betrieb, zwölf sind geplant. Eine Wasserstofftankstelle gibt es heute bereits in Derching im Kreis Aichach-Friedberg.
"Großer Schritt auf dem Weg zur Energiewende"
Tyczka plant den Bau weiterer Wasserstofftankstellen: "Im dynamischen Wasserstoffmarkt bündeln wir unsere Aktivitäten an Standorten mit hohem Potenzial", sagte Thomas Zorn, Geschäftsführer der Tyczka Hydrogen GmbH. "Im Güterverkehrszentrum Augsburg treffen wir auf eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Partnern und Endabnehmern, die bereits jetzt auf das Thema Wasserstoff setzen. Mit unserem Projekt senken wir die Eintrittsschwelle für die Wasserstoffmobilität in der Region", sagte er.
"Für die Region Augsburg und unser Güterverkehrszentrum ist die Tankstelle ein großer Schritt auf dem Weg zur Energiewende", sagte Wolfgang Hübschle, Wirtschaftsreferent der Stadt Augsburg. "Sie hilft unseren Industrie-, Verkehrs- und Logistikbetrieben bei der Einführung von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen."