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Großwärmepumpen: Bundesregierung will Zubau beschleunigen

Energiewende

Habeck macht Tempo bei Großwärmepumpen

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    Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wirbt für den Einbau von Wärmepumpen, hier in der Variante für Eigenheime. Im großen Maßstab sollen sie wie Kraftwerke funktionieren.
    Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wirbt für den Einbau von Wärmepumpen, hier in der Variante für Eigenheime. Im großen Maßstab sollen sie wie Kraftwerke funktionieren. Foto: Focke Strangmann, dpa

    Die Bundesregierung will den Zubau von Großwärmepumpen hochfahren, die mit Erdwärme oder Wasser funktionieren. Das Kabinett wird nach Informationen unserer Redaktion am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf beschließen. Federführend ist dabei das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne).

    Konkret plant Habeck, die Genehmigungszeiten zu straffen. Der Bau von Wärmepumpen im industriellen Maßstab, die mit Erdwärme, See-, Fluss- oder Abwasser laufen, soll zum überragenden öffentlichen Interesse erklärt werden. Behörden können dann bei Abwägungsentscheidungen etwa den Naturschutz oder das Bergrecht schwächer gewichten. Gleiches hatte die Ampel-Koalition schon bei Windkraft und Solarenergie gemacht und so deren Ausbau deutlich angeschoben.

    Genehmigungen von Großwärmepumpen: Entscheidungen binnen zwölf Monaten

    Außerdem will Habeck Höchstfristen für Genehmigungsverfahren im Bergrecht einführen. Die zuständigen Behörden sollen künftig binnen eines Jahres entscheiden. Die aufschiebende Wirkung von Einsprüchen wird dem Gesetzentwurf zufolge abgeschafft und der Weg durch die Rechtsinstanzen verkürzt. Kleine private Grundwasserwärmepumpen und Erdwärmekollektoren sollen ohne wasserrechtliche Genehmigung gebaut werden dürfen.

    „Die Geschwindigkeit, mit der in Deutschland der Ausbau der Geothermie und von Wärmepumpen erfolgt, muss erhöht werden“, heißt es aus dem Ministerium. Derzeit dauert es mitunter Jahre, bis die Behörden grünes Licht geben. Habeck plant, dass die neuen Regeln ab Januar nächsten Jahres greifen. Sie sollen auch den Bau von Wärmespeichern erleichtern. Bundestag und Bundesrat müssten die Reform im zweiten Halbjahr beschließen, wenn sie wie geplant in Kraft treten soll. 

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    5 Kommentare
    Raimund Kamm

    Sehr gut! Rund 50 Prozent unserer Energie verbrauchen wir fürs Wärmen und vermehrt auch fürs Kühlen. Mit Ökostrom betriebene Wärmepumpen sind ein entscheidender Baustein um den Wärmebereich von Erdgas, Erdöl und Kohle zu befreien.

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    Martin Mederle

    und das wissen Sie woher? (Fakten, neutrale Gutachten wären hier hilfreich!)

    Raimund Kamm

    Über Google finden sie viele passable Zitate und Quellen. Z. B.: "In Brüssel wird derzeit der Gesetzesvorschlag zu Sanierungspflichten für alte Gebäude diskutiert. Diesen hatte die EU-Kommission vorgelegt, weil Gebäude ihren Angaben zufolge für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich sind." https://www.spiegel.de/wirtschaft/christian-lindner-haelt-geplante-eu-gebaeuderichtlinie-fuer-enorm-gefaehrlich-a-237f1bb6-dd5f-42d9-84fa-f676b2ce1b98 Umweltbundesamt: "Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme Wärme macht mehr als 50 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs aus und wird vielfältig eingesetzt: als Raumwärme oder Klimatisierung, für Warmwasser und Pro-zesswärme oder zur Kälteerzeugung." 17.3.23 https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-fuer-fossile-erneuerbare-waerme

    Wolfgang Leonhard

    Gut, dass Wirtschaftsminister Habeck sich nicht beirren lässt und einfach weiter am Umbau unserer Volkswirtschaft hin zu einer umweltverträglichen Art des Wirtschaftens und Lebens arbeitet. Wenn diese Regierung ihre Arbeit einstellt, haben wenigstens die Grünen wichtige energiepolitische Weichen gestellt - wie damals auch unter rot- grün.

    Maria Reichenauer

    Gut so und weiter so! Wenn eine hier ansässige Firma in Esbjerg/Dänemark eine riesige Wärmepumpe hinstellen kann, warum sollte sie es hier nicht gebacken kriegen? Allen, die am liebsten "Das geht nicht" sagen, lege ich diesen Tagesschaubericht ans Herz. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/waermepumpe-esbjerg-100.html Diese Anlage ist keine Wundertüte mehr, sie geht im Herbst in Betrieb. Gut, wenn die Regierung endlich den Weg freimacht für solche Anlagen. Sie werden dringend gebraucht und sie können künftige Energieprobleme lösen. Man hätte schon längst damit beginnen sollen – ich sage nur 16 Jahre Stillstand unter Merkel und 3 Jahre massiver Widerstand der Bevölkerung, bedingt durch das Gestichel der C-Parteien, der Freien wähler und natürlich der AfD, gegen eine neue und vor allem bessere Art der Energieversorgung.

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