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GoAhead wird zu Arverio: Das ändert sich bei Zügen, Pünktlichkeit, Strategie

Arverio

Der Zugbetreiber Go Ahead hat einen neuen Namen

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    Dieser Zug hat bereits einen neuen Namen: GoAhead ist künftig als Arverio unterwegs, die blaue Farbe bleibt.
    Dieser Zug hat bereits einen neuen Namen: GoAhead ist künftig als Arverio unterwegs, die blaue Farbe bleibt. Foto: Michael Kerler

    Wer in diesen Tagen in einen Zug mit der Aufschrift „GoAhead“ steigt, der könnte kurz stutzig werden, dass er ganz anders begrüßt wird. „Willkommen bei Arverio Deutschland“, heißt es künftig an Bord. Nach der Übernahme der deutschen Gesellschaft von GoAhead durch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) passt das Unternehmen jetzt seinen Namen an. Stück für Stück wird die Aufschrift „GoAhead“ von den Zügen verschwinden und durch Arverio ersetzt werden.

    Auch auf den Fahrkartenautomaten und den Tickets ist künftig der neue Name zu lesen. Die blaue Farbe der Züge in Bayern bleibt aber, erklärt Arverio-Chef Fabian Amini bei der Vorstellung des Namens am Augsburger Hauptbahnhof. In Baden-Württemberg fährt das Unternehmen mit den Farben Schwarz, Gelb und Weiß, auch diese bleiben. Die Umstellung des Namens soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der Name Arverio leite sich ab vom römischen Gott des Handels und der Wege, Arvernus.

    GoAhead, nun Arverio, betreibt Strecken in Bayern und Baden-Württemberg

    GoAhead - und nun Arverio - betreibt zahlreiche Nahverkehrsstrecken in Bayern und Baden-Württemberg, darunter die Strecke von München nach Lindau und das Augsburger Netz mit Anschlüssen nach München, Ulm, Würzburg und Aalen. Das britische Unternehmen war damit auf den deutschen Markt vorgestoßen und hatte sich in Ausschreibungen unter anderem gegen die Deutschen Bahn durchgesetzt. Im Herbst 2023 hatte GoAhead dann bekannt gegeben, die deutschen Tochterunternehmen an die ÖBB zu verkaufen. Der Verkauf sei dieses Jahr abgeschlossen worden, sagt ÖBB-Personalverkehrschefin Sabine Stock. „Seit 1. Februar gehört GoAhead Deutschland zur ÖBB.“

    Mit der Übernahme sollen sich weder die Fahrpläne, noch die Strecken ändern, versichert Arverio-Chef Amini. Auch die Preise bleiben nach Auskunft des Unternehmens die gleichen. Die Eigenständigkeit soll gewahrt werden: „Wir bestehen weiter als eigenständige Gesellschaft am deutschen Markt“, so Amini. Er setzt darauf, von den Erfahrungen der ÖBB auch bei der Betriebsqualität profitieren zu können. „Wir arbeiten an Verbesserungen im Flottenmanagement“, sagt er. Beispielsweise könnten leichter Lösungen für technische Probleme in den Fahrzeugen gefunden werden, bei der Instandsetzung könne man von der ÖBB lernen und profitieren. „Es geht auch um die Frage, wie können wir zielgerichteter ausbilden?“

    Sabine Stock, ÖBB: „Wollen in Bayern und Baden-Württemberg wachsen“

    Der Start von GoAhead Ende 2022 im Augsburger Streckennetz war teilweise holprig verlaufen. In der Kälte fielen die neuen Züge durch technische Probleme aus. Lokführermangel führte dazu, dass manche Fahrpläne ausgedünnt wurden. Mittlerweile habe man die Probleme in den Griff bekommen. „Inzwischen haben wir weniger als ein Prozent eigenverschuldete Zugausfälle“, sagt Amini. Mangelnde Lokführer seien vor allem in Baden-Württemberg ein Problem, wo viele Mitarbeiter zuletzt abgeworben wurden. Unter anderem durch Ausbildung wolle man den Personalmangel aber lösen. Momentan sei noch ein Subunternehmen im Einsatz, das man bis Ende des Jahres aber ablösen wolle, sagt er.

    Sabine Stock, Personalverkehrschefin der ÖBB, und Fabian Amini, Chef von Arverio Deutschland
    Sabine Stock, Personalverkehrschefin der ÖBB, und Fabian Amini, Chef von Arverio Deutschland Foto: Michael Kerler

    Auch die ÖBB will mit Arverio weiter wachsen. „Wir sind ein international agierendes Unternehmen“, sagt Sabine Stock. Jeder zweite ÖBB-Fernverkehrszug fährt über die österreichische Grenze, München sei dabei ein wichtiger Knotenpunkt. Im Nachtzuggeschäft sei die ÖBB Marktführer in Europa, nun dringt man stärker in den deutschen Nahverkehr vor. Dabei soll es nicht bei den bisherigen Arverio-Strecken bleiben. Die ÖBB setzt auf Expansion: „Wir wollen in Bayern und Baden-Württemberg weiter wachsen, das ist unser strategischer Anspruch“, erklärt Stock.

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