Der Gaspreis rückt erneut in den Fokus. Vor einem internationalen Schiedsgericht hat der österreichische Energiekonzern OMV in einem Verfahren gegen den russischen Gasriesen Gazprom Recht bekommen. 230 Millionen Euro zuzüglich Zinsen und sonstiger Kosten haben die Österreicher zugesprochen bekommen. Das Geld steht OMV als Wiedergutmachung für den Schaden zu, der durch die unregelmäßigen Gaslieferungen sowie deren gänzliche Einstellung im September 2022 in Deutschland entstanden ist. Russlands Reaktion kam prompt: Moskau wird seine Gaslieferungen nach Österreich von Samstag an stoppen. Das teilte OMV am Freitagabend mit.
Während Deutschland sich unter großen Schmerzen und Anstrengungen in kurzer Zeit frei gemacht hat von russischen Lieferungen, galt Österreich noch lange Zeit als abhängig von russischem Gas. OMV hat einen noch bis 2040 laufenden Abnahmevertrag mit Gazprom. Weil nicht damit zu rechnen ist, dass der Geschäftspartner Gazprom Export den Schaden ersetzt, plant der Konzern, die Summe mit den laufenden Gaslieferungen zu verrechnen. Dass dieses Vorgehen nicht ohne Folgen bleiben könnte, war klar. OMV hatte die Märkte bereits nach Verkündung des Schiedsspruches vor einem möglichen Lieferstopp Russlands gewarnt. Demnach geht es um eine Menge von etwa fünf Terawattstunden (TWh) pro Monat. Zum Vergleich: Deutschland verbrauchte im Januar 2024 im Monatsmittel 3,9 TWh pro Tag.
Der Gaspreis reagiert kaum
Doch das russische Erpressungspotenzial auf dem Gasmarkt ist deutlich geschrumpft. Die Großhandelspreise für Gas sind zwar in den vergangenen Monaten wieder deutlich gestiegen. Nach Meinung vieler Analysten war es aber vor allem die unsichere Lage in Nahost, die den Höhenflug befeuerte. Bis zur Bekanntgabe des Lieferstopps hat der Rohstoff zum Wochenschluss wieder leichter notiert. Danach ist der Kurs ins Positive gedreht. Eine Erklärung dafür dürfte sein, dass auch Österreich seine Abhängigkeit von russischem Gas inzwischen überwunden hat.
Das bekräftigte der Konzern OMV in seiner Mitteilung über den Schiedsspruch. Man habe inzwischen ausreichend Liefer-Kapazitäten an nicht russischem Gas aufgebaut. Vor allem norwegisches Gas und zusätzliche langfristig eingekaufte Volumina aus verflüssigtem Gas (LNG) garantierten die Lieferfähigkeit auch im Falle einer russischen Lieferunterbrechung. Zudem seien die Speicher aktuell über 90 Prozent gefüllt. Auch ohne die aktuelle Entwicklung wäre die seit 1968 bestehende Kooperation zwischen Österreich und Russland wohl vor dem Aus gestanden. Ende des Jahres endet der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über eine Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei. Er wird wohl nicht verlängert.
Deutschlands Speicher sind gut gefüllt
Auch in Deutschland ist die Gasversorgung gesichert. Den vorgeschriebenen Füllstand von 95 Prozent zum 1. Oktober erreichten die Gasspeicher bereits im August. Dennoch bleibt ein Restrisiko für einen Versorgungsengpass im Falle eines besonders kalten Winters, erklärt der Zusammenschluss der deutschen Gas- und Wasserstoffspeicher-Betreiber (Ines). Laut seiner Prognose werden die Gasspeicher bei mittleren bis warmen Temperaturen im kommenden Winter zwar deutlich geleert. Die gesetzliche Füllstandshöhe von 30 Prozent für Ende Januar könnte bei diesen Temperaturen aber problemlos eingehalten werden. Sollte der Winter allerdings extrem kalt werden, sind die Gasspeicher bis Mitte Februar 2025 vollständig entleert. An einzelnen sehr kalten Tagen reicht das Gas dann ohne Einschränkungen nicht mehr für den vorhergesagten Verbrauch.
Entspannung bei der Gasversorgung haben Deutschland vor allem die in Rekordzeit errichteten Importterminals für Flüssiggas in Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Mukran beschert. Europaweit gibt es mittlerweile nach Ines-Angaben aber große ungenutzte LNG-Importkapazitäten. Vor allem Spanien, das Vereinigte Königreich und Frankreich könnten noch viel mehr Flüssiggas anlanden, als derzeit nachgefragt wird. Der Speicherverband spricht sich daher dafür aus, die Entwicklung zusätzlicher LNG-Terminalkapazitäten spätestens nach dem Winter 2026/27 auf den Prüfstand zu stellen.
Gut, dass sich jetzt auch Österreich vom russischen Gas unabhängig gemacht hat und somit dem Gewaltherrscher und Massenmörder Putin kein Geld mehr liefert. Raimund Kamm
Österreich hat sich nicht unabhängig gemacht; Österreich bekommt keine Lieferungen mehr. Ist zwar gleiches Ergebnis, jedoch unter anderen Voraussetzungen. Würde Russland weiter liefern, würde Österreich auch weiter abnehmen. Ihr Kommentar impliziert etwas anderes.
Sie glauben anscheinend wirklich, dass RU bald überhaupt kein Gas mehr nach Europa liefern wird. Dann wird eben RU LNG Gas auf irgendwelchen Terminals Erdgas aus anderen Regionen beigemischt- Erdgas Moleküle haben kein Herkunftskennung und der Kunde zahlt einfach den Mehrpreis. Das ganze Spiel wird dem medial täglich allgegenwärtigen UA Präsidenten nicht helfen seinen realitätsfernen Siegesplan zu verwirklichen.
Ich sehe dass das ganze nur ein ständiges Aufrechnen ist.. Dass wir aus dem Öl und Gas Abkommen mit Russland rausgegangen sind lag am ukrainischen Präsidenten.. Er hat jeden Tag Videobotschaften in die Welt geschickt.. und da sagte er wortwörtlich und in einem Gespräch mit deutschen politischen Vertretern, auch Botschafter Melnyk, das Deutschland aus den russischen Verträgen raus muss, denn damit bezahlen wir Putin den Krieg gegen die Ukraine... und WIR sind raus gegangen. Die Ukraine bekommt heute noch von Russland Geld für die Rohre die durch ihr Land gehen.. das haben sie während des Krieges in der Schweiz eingeklagt. In mir regt sich Wiederstand, wenn ich Lügen, Betrug finanziere, oder sogar irgendwann mit meinen, das meiner Familie Leben bezahlen muss. Es gehen unsere Werte und für das was wir einstehen verloren, wenn wir das als richtig ansehen. Kanzler Scholz hatte recht mit Putin zu sprechen, es ist unser ureigenstes Recht und sogar Pflicht. .. für uns einzustehen.
Massenmörder das kommt ja aus den richtigen Länder Österreich und Deutschland.. Ein Österreicher der die Deutschen in einen Weltkrieg führte was bis heute seinesgleichen sucht.. Gerade deshalb sollten wir ganz anders Handeln und Denken.. !! Wir sollten uns von niemanden in einen Krieg mit hinein ziehen lassen und schon deshalb sollten wir Friedensnation sein und auch bleiben.. Vor allen haben wir sieben Millionen sowjetischen Zivilisten ermordet. Was heute passiert, daran dürfen wir uns nicht beteiligen, uns wird niemand mehr vertrauen.. und die Ukraine nutzt unsere Schuld weidlich aus.. !! Ich fühle mich elend wenn ich daran denke, wie mein Vater der im Krieg war darunter gelitten hat und später an seinen Kriegsverletzungen und Trauma gestorben ist.. Wie er uns vom Krieg erzählt und geweint hat.. er war 16 Jahre als Hitler ihn holen ließ.. Die Alten sind weg und alles ist vergessen.
Und deshalb sollten wir nicht die Fehler des Appeasement der 30er wiederholen!
Ich glaube nicht, daß die Waffe "Energie", ganz allgemein: Rohstoffe, von Russland und auch von anderen Ländern stumpf ist oder in absehbarer Zeit wird. Rohstoffe werden i.d.R. immer knapper und werden trotz regnerativer Energien auch in einigen Jahrzehnten noch benötigt werden. Sie sind so was ähnliches wie eine Versicherung des Besitzers.
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