Es ist eine überraschende Nachricht aus dem Wüstenstaat: Monatelange Verhandlungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schienen ergebnislos verstrichen zu sein. Nun gibt es aber offenbar doch einen Gas-Deal zwischen Deutschland und Katar. Das verkündete Katars Energieminister Saad Sherida al-Kaabi am Dienstag.
Katar liefert Deutschland ab 2026 Gas
Das Energieministerium von Katar verkündete bei einer Pressekonferenz in Katars Hauptstadt Doha, dass sich Energieriese Qatar Energy mit der Bundesrepublik über Flüssiggaslieferungen geeinigt habe. Ab dem Jahr 2026 soll Gas von Katar nach Deutschland fließen. Der Vertrag ist mit einer Laufzeit von 15 Jahren ausgestattet. In jedem Jahr sollen bis zu zwei Millionen Tonnen Flüssiggas geliefert werden.
Katars Energieminister Saad Sherida al-Kaabi sprach von einer "Verpflichtung für die deutsche Bevölkerung". Er lobte außerdem das "großartige Verhältnis" zwischen Katar und der deutschen Regierung. Der Minister gab bekannt, dass das Gas über den amerikanischen Energie-Konzern Conoco Phillips nach Deutschland verkauft werden soll. Die Lieferung erfolgt offenbar in die Hafenstadt Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Qatar Energy verkauft das Gas also Conoco Philipps, das US-Unternehmen dann weiter nach Deutschland. Gewonnen wird das Gas auf den beiden katarischen Gasfeldern North Field South und North Field East. Sie liegen an der Küste des Golfstaates.
Deutschland will Gaslieferungen aus Russland auch mit LNG-Lieferungen ersetzen
Eine Bestätigung des Deals vonseiten der Bundesregierung blieb zunächst aus. Ein Regierungsvertreter war bei der PK nicht vor Ort.
Deutschland will Flüssiggaslieferungen als Alternative für Gaslieferungen aus Russland wahrnehmen. An der Ostsee und an der Nordsee sollen mehrere LNG-Terminals gebaut werden. Katar stellt den führenden LNG-Exporteur dar. Der Wüstenstaat verfügt über die drittgrößten Gasreserven weltweit. Nach Russland und dem Iran. Das Emirat am Persischen Golf unterzeichnete jüngst ein Gasabkommen mit China. Nun folgt also eines mit Deutschland.