Voraussichtlich werden die neuen Eigentümer der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof mehr als 70 der 92 Filialen fortführen. Diese Zahl ist Teil der Investorenvereinbarung, die am Dienstag notariell beurkundet wurde, teilte der Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Mittwoch in Essen mit. Bei den neuen Eigentümern handelt es sich um ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz, was bereits am Dienstag bekannt geworden war.
Amtsgericht und Gläubigerversammlung müssen Galeria-Insolvenzplan zustimmen
Damit die unterzeichnete Vereinbarung über die Übernahme in Kraft treten kann, müssen dem von Denkhaus erstellten Insolvenzplan nun noch das Amtsgericht Essen und die Gläubigerversammlung zustimmen. Sollten sie das nicht tun, kommt kein Verkauf zustande. Bis Ende April will Denkhaus den Insolvenzplan vorlegen. Am 28. April kommen dann die Gläubiger in der Messe zusammen und stimmen darüber ab.
In der vergangenen Woche was das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Galeria hatte Anfang Januar einen René Benko gehörende Konzern beschäftigt rund 12.800 Menschen. Weil sich die Anzahl der Filialen weiter reduziert, dürften weitere Stellen wegfallen. Es ist noch offen, wie viele es sein werden.
Marktanteil von Galeria Karstadt Kaufhof nur noch bei 1,2 Prozent
Der einstige Handelsriese ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft. Die Blütezeit der Kaufhäuser liegt Jahrzehnte zurück. Der Marktanteil von Galeria Karstadt Kaufhof liegt laut des Handelsforschungsinstituts IFH nur noch bei 1,2 Prozent. Anfang des Jahres schlossen die letzten Galeria-Filialen aus dem vorherigen Insolvenzverfahren. (mit dpa)