Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

High-Fashion-Modefirma insolvent: Dieses Unternehmen ist betroffen

Mode

High-Fashion-Modemarke nach Insolvenz gerettet: Neuer Eigentümer gefunden

    • |
    Eine High-Fashion-Modefirma aus Franken hat Insolvenz angemeldet und sucht seitdem dringen einen Investor.
    Eine High-Fashion-Modefirma aus Franken hat Insolvenz angemeldet und sucht seitdem dringen einen Investor. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolbild)

    Die Stimmung in der Modeindustrie dürfte hierzulande mehr als angespannt sein, denn eine Pleitewelle rollt durch die Branche und scheint derzeit unaufhaltsam. Immer mehr Unternehmen haben Insolvenz angemeldet. Auch eine High-Fashion-Modefirma aus Franken ist dabei, konnte nun aber gerettet werden. Um wen es sich handelt, erfahren Sie im Artikel.

    Fränkische High-Fashion-Modefirma: Wie ist es zur Insolvenz gekommen?

    Die High-Fashion-Modefirma Madeleine aus dem fränkischen Zirndorf hatte im August 2023 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Fürth angemeldet, wie die Kanzlei Schulze & Braun mitteilte, die das Unternehmen in dem Verfahren betreut hat. Das Gericht hat den Antrag angenommen.

    Die Gründe für die Schieflage des Unternehmens seien der inflationsbedingte Umsatzrückgang sowie die Preissteigerungen der Kollektionen. "Die Art, wie wir Mode einkaufen, hat sich wohl noch nie so grundlegend verändert, wie in den vergangenen anderthalb Jahren. Dieser Veränderung wollen und werden wir mit unserer Neuaufstellung Rechnung tragen. Besonders die Neuausrichtung der Marke MADELEINE und die digitale Transformation des Geschäftsmodells werden dabei eine große Rolle spielen", sagte Daniela Angerer, Geschäftsführerin von Madeleine.

    Zunächst sollte der Geschäftsbetrieb laut der Kanzlei Schulze & Braun ohne Einschränkungen weiterlaufen. "Die Bestellungen werden wie geplant bearbeitet, verpackt und geliefert. Neubestellungen sind im Online-Shop und über den neuen Katalog möglich", sagte Angerer. Etwa 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten für das Unternehmen.

    Kein Investor gefunden: Madeleine muss Betrieb einstellen

    Ein Investor wurde laut der Kanzlei Schulze & Braun allerdings nicht gefunden und ein Großteil der Beschäftigten war bereits zum 1. November freigestellt worden. Ein kleines Team kümmerte sich noch um Restarbeiten. Letztlich musste der Kanzlei zufolge aber "gegenüber allen Mitarbeitenden die Kündigung ausgesprochen werden".

    Eine wirtschaftliche Fortführung des Betriebs und der Erhalt der Arbeitsplätze sei "trotz aller Bemühungen leider nicht möglich" gewesen, sagte Madeleine-Geschäftsführerin Angerer. "So hart das im ersten Moment klingt: Auch in einem solchen Fall ist es unsere Aufgabe, möglichst viel Geld zu erlösen, mit dem die Forderungen der Gläubiger anteilig bestmöglich bedient werden können. Dies ist uns mit dem Verkauf der materiellen und immateriellen Vermögenswerte des Unternehmens gelungen." Der Kanzlei Schulze & Braun zufolge musste die High-Fashion-Modefirma ohne Investorenlösung den Betrieb Mitte Dezember herunterfahren und zum 31. Dezember 2023 komplett einstellen.

    Madeleine gerettet: Marke und Online-Shop mit neuem Eigentümer

    Wie die Kanzlei Schulze & Braun mitteilt, wurden die Marke Madeleine und der Online-Shop am 8. Januar 2024 verkauft und sind nun Teil der Goldner Fashion-Gruppe. Nach einer kurzen Unterbrechung und einer Umbau-Phase kann seitdem wieder online bei Madeleine geshoppt werden. Zuvor mussten die Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte, des Online-Shops und des Warenlagers abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Stefan Debus von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen, der als Sachwalter darauf achtet, dass die Rechte und Interessen der Gläubiger im Verfahren gewahrt werden, zeigt sich zufrieden: "Der Verkaufserlös erhöht die Quotenerwartung für die besicherten Gläubiger, daher begrüße ich die getroffene Vereinbarung sehr."

    Auch der neue Eigentümer scheint glücklich: Die Marke Madeleine sei eine "logische Erweiterung unseres Geschäfts im Bereich hochwertiger Damenmode und Teil unserer strategischen Wachstumsinitiative", sagte Marcus Anton, CEO der Goldner Fashion-Gruppe, nach Abschluss der Verhandlungen. Madeleine werde als eigenständige Marke weitergeführt. Dank der "etablierten Infrastruktur und den operativen Services der Goldner Fashion-Gruppe" soll Madeleine dem CEO zufolge jetzt an "vergangene Erfolge anknüpfen" können.

    Übrigens: Neben Madeleine haben auch eine Münchner Modekette sowie ein Augsburger Modehaus Insolvenz angemeldet. Des Weiteren wird eine beliebte deutsche Modekette ihre Türen bis Ende August 2024 schließen.

    Die gute Nachricht: Eine ausländische Modekette kommt nach Deutschland und eröffnet im Herbst die ersten Filialen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden