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Flugverkehr: Durch neue Scanner geht es am Flughafen München bald schneller zum Flieger

Flugverkehr

Durch neue Scanner geht es am Flughafen München bald schneller zum Flieger

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    Am Mittwoch wurden fünf neue CT-Scanner am Münchner Flughafen in Betrieb genommen.
    Am Mittwoch wurden fünf neue CT-Scanner am Münchner Flughafen in Betrieb genommen. Foto: Annemarie Rencken

    Wer schon einmal mit Laptop, Kamera und Co. im Handgepäck vereist ist, weiß: Sicherheitskontrollen am Flughafen können Zeit und Nerven kosten. Alle technischen Geräte und separat eingepackten Flüssigkeiten aus dem Rucksack zu holen und sich aus diversen Jacken zu schälen, dauert nun einmal. Dieses mühsame Prozedere ist an den neuen Computertomografie-Scannern (CT), die am Mittwoch am Münchner Flughafen eingeweiht wurden, allerdings Geschichte: Durch die verbesserte Technik können Reisende ihr Handgepäck komplett, so wie es ist, aufs Band legen und müssen nichts mehr auspacken. 

    Das soll unter anderem dabei helfen, mehr Menschen gründlicher zu prüfen und schneller durch die Kontrollen zu schleusen. Die Prototypen dieser Scanner, die bereits seit 2019 in München im Einsatz sind, hätten bewiesen, dass dies auch tatsächlich funktioniert, hieß es am Mittwoch bei einer Pressevorführung am Flughafen. Der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) nannte die neue Technologie einen "Quantensprung beim Handgepäck", der das Sicherheitssystem des Münchner Flughafens zum "modernsten und sichersten in ganz Deutschland" mache. 

    Die neuen CT-Scanner sollen für mehr Sicherheit sorgen – aber auch das Reisen komfortabler machen

    Sicherheit steht bei den neuen Scannern laut Bernreiter an erster Stelle. Ihr großes Plus im Vergleich zur herkömmlichen Technik: Sie sollen Sprengstoff und andere gefährliche Gegenstände automatisiert und lückenlos erkennen können. Als Nebeneffekt machen sie Fluggästen das Leben komfortabler und reduzieren die Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen. Das komme bereits jetzt gut bei den Passagieren an.

    Statt den bisherigen Röntgengeräten kommen neue CT-Scanner zum Einsatz.
    Statt den bisherigen Röntgengeräten kommen neue CT-Scanner zum Einsatz. Foto: Annemarie Rencken

    Die neue Technologie funktioniert folgendermaßen: Statt der bisherigen Röntgengeräte werden CT-Scanner eingesetzt. Diese durchleuchten das Handgepäck und erstellen ein 3D-Bild. Mit diesem wird die Prüfung auf dem Bildschirm einfacher und genauer. Auch können die neuen Geräte erkennen, welche Flüssigkeiten man dabei hat. So wird es in Zukunft unnötig werden, die Mengen zu begrenzen, die Fluggäste dabeihaben dürfen. Denn: Die Scanner erkennen, was harmlos ist – und was gefährlich werden könnte.

    In Zukunft werden die Mengenbeschränkungen für Flüssigkeiten fallen

    Bis die Flüssigkeiten-Regel fällt, dauert es allerdings noch – diesen Schritt könne man erst gehen, wenn alle Scanner im ganzen Flughafen umgerüstet seien, sagte Bernreiter. Das wird nach den aktuellen Plänen erst zum Beginn der Sommerferien 2026 der Fall sein. Stand jetzt gibt es fünf neue CT-Scanner: drei im Terminal eins und zwei im Terminal zwei, zusätzlich zu den zwei Pilotanlagen, die hier bereits aktiv sind. Insgesamt sollen in München 48 Kontrollspuren mit 60 CT-Geräten entstehen. Auch an den anderen bayerischen Flughäfen wie etwa in Memmingen sollen die Scanner nach und nach eingeführt werden.

    Dass die fünf neuen Scanner bereits zum Beginn der Pfingstferien im Einsatz sind, nannte der Münchner Flughafen-Chef Jost Lammers eine "Punktlandung", die man gemeinsam geschafft habe. Die Pfingstferien seien für den Flughafen eine intensive Zeit – knapp 15.000 Flüge und bis zu zwei Millionen Passagiere werden in den kommenden zwei Wochen in München erwartet. "Die neue Technik hilft uns, dafür gerüstet zu sein", sagte Jost.

    Werden diese neuen Scanner auch dabei helfen, ein Reisechaos wie im vergangenen Sommer zu verhindern? Am Flughafen München blickt man dem Ganzen optimistisch entgegen. Trotzdem wird den Fluggästen empfohlen, alles vorab zu erledigen, was möglich ist. Bei vielen Fluglinien könne man etwa schon online einchecken. Manche bieten außerdem an, das Gepäck bereits am Vorabend aufzugeben.

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