Lange Schlangen vor den Check-In-Schaltern, ewige Wartezeiten – und wenn dann am Ende noch der Flug ausfällt oder sich erheblich verspätet, ist die Urlaubsfreude futsch. „Der Ärger vieler Verbraucherinnen und Verbraucher über die Zustände an den Flughäfen ist gerade groß“, konstatiert der verbraucherpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Ullrich.
Die Europäische Union hat zwar umfangreiche Entschädigungsmöglichkeiten geschaffen, die reichen nach Einschätzung des CSU-Politikers jedoch nicht aus. Denn es gibt ein Problem: „Besonders ärgerlich für die Fluggäste ist, wenn sie bei ausgefallenen oder verspäteten Flügen lange und immer noch recht kompliziert ihrem Geld nachrennen müssen“, sagte Ullrich unserer Redaktion und sieht die „Ampelregierung in der Pflicht, hier Abhilfe zu schaffen“.
Bisher müssen Ansprüche bei der Fluggesellschaft geltend gemacht werden
Damit Fluggäste leichter und schneller an ihre Entschädigung kommen, will Ullrich stärker auf digitale Lösungen setzen. „Unabdingbar ist, mittels Smart Contracts zu einer automatischen Entschädigung zu kommen“, erklärte der Verbraucherexperte. Solche „intelligenten Verträge“ basieren auf moderner Computertechnologie und führen, vereinfacht ausgedrückt, bei Bedarf automatisch eine Transaktion aus. Eine Entschädigung könnte also ohne weiteres Zutun von Fluggesellschaft oder Kunden aufs Konto gebucht werden. „Diese Verpflichtung ist den Fluggesellschaften auch zumutbar und wäre eine effektive Verbesserung für die Rechte von Fluggästen“, sagte Ullrich.
Bislang ist eine Entschädigungszahlung an viele Voraussetzungen geknüpft, über die unter anderem die Verbraucherzentrale und die Bundesregierung auf ihren Internetseiten informieren. Etwaige Ansprüche müssen geltend gemacht werden. Der Aufwand kann sich lohnen. Beträgt die Verspätung mindestens drei Stunden, können je nach Strecke zwischen 250 und 600 Euro fällig werden.