Bei der Deutschen Bahn wird es in den kommenden Wochen nicht zu einem unbefristeten Streik kommen. Bei der Urabstimmung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Montagmittag haben sich nicht ausreichend Teilnehmende für einen solchen Streik ausgesprochen, berichtet die Deutsche Presseagentur.
Tarifverhandlung zwischen DB und EVG: Kein neuer Bahn-Streik
75 Prozent Zustimmung wurden für einen unbefristeten Streik bei der Urabstimmung benötigt. 52,3 Prozent der Teilnehmenden sprachen sich jedoch gegen die unbefristeten Arbeitsniederlegungen aus und nahmen die Schlichtungsempfehlung an. Bei einer Zustimmung von 25 Prozent hatte die Gewerkschaft vorab vereinbart, den Schlichterspruch anzunehmen.
Der monatelange Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn, der seit Februar andauert, gilt damit als beendet. Zweimal wurde in dieser Zeit der Zugverkehr in Deutschland durch Streiks fast komplett lahmgelegt. Ein dritter Streik wurde abgewendet. Nachdem die Tarifverhandlungen Ende Juni scheiterten, kam ein Schlichtungs-Team zum Einsatz. Damit konnten sich beide Streitparteien auf den nun vorliegenden Kompromiss einigen.
Urabstimmung: EVG nimmt Schlichterspruch an
Dieser sieht vor, dass das Entgelt der Beschäftigten bei einer Laufzeit von 25 Monaten um 410 Euro pro Monat in zwei Stufen steigt. Die erste Stufe, 200 Euro, soll ab Dezember gezahlt werden. Die zweite Stufe folgt ab August 2024. Zusätzlich sollen die Beschäftigen eine Inflationsausgleichprämie von 2850 Euro erhalten. Für einzelne Berufsgruppen gibt es strukturelle Erhöhungen in den Tariftabellen. 650 Euro Lohnerhöhung lautete die ursprüngliche Forderung der EVG. (mit dpa)