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Eurobike: Das sind die Trends der florierenden Fahrradbranche

Eurobike

Das sind die Trends der florierenden Fahrradbranche

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    Model Oskar fährt wenige Tage vor Beginn der Eurobike  ein multifunktionales Lastenrad.
    Model Oskar fährt wenige Tage vor Beginn der Eurobike ein multifunktionales Lastenrad. Foto: Felix Kästle, dpa

    Eine bessere Werbung hätten sich die Veranstalter der Eurobike nicht erträumen lassen können. Kurz vor dem Start der bekannten Fahrradmesse in Friedrichshafen fordern die Grünen/Bündnis 90 eine Förderprämie für Lastenräder. Und so fahren Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, und Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich nicht zufällig mit einem Lastenrad zur Pressekonferenz vor. 29 Innovationen der Radbranche wurden zur 29. Eurobike-Messe vorab präsentiert.

    Während es aufgrund der hohen Nachfrage beim Radkauf vermehrt zu Wartezeiten kommt, können sich Besucher auf der Messe über die neuesten Trends informieren. Radsportbegeisterte können dabei die Produkte und Dienstleistungen von 630 Ausstellern aus 42 Nationen vom 1. bis 4. September austesten. Das sind weniger als halb so viele wie bei der bislang letzten Ausgabe der Fahrradmesse 2019, als mehr als 1400 Aussteller kamen. Man sei angesichts der Pandemie dennoch sehr zufrieden mit der Resonanz, sagte der Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, Klaus Wellmann. Nach einer digitalen Ausgabe im Jahr 2020 sei es wichtig, wieder eine Präsenzmesse zu veranstalten: "Es gibt so viel zu besprechen in dieser Branche, die wunderbar boomt."

    Leichter und schicker: die Fahrradtrends der Eurobike

    Das vierrädrige Lastenrad, auf dem die Veranstalter auf die Bühne fahren, gehört zu diesen Produktneuheiten. Das vollgefederte Rad ist dank Carbonrahmen mit 49 Kilo vergleichsweise leicht und kann bis zu 250 Kilo auf die Ladefläche packen. Allgemein bleibt das Motto der Branche: je leichter, desto besser. Auch die E-Bikes werden handlicher und sehen ganz bewusst wie herkömmliche Räder aus. E-Mountainbikes gehören zu den Verkaufsschlagern. Farblich darf hierbei auch mittlerweile geklotzt anstatt nur gekleckert werden, wie ein vorgestelltes Modell in mattgoldener Farbe beweist.

    Zu den Lieblingen der Experten gehört das Gravel Bike, ein Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Seine Reifen haben ein breites Profil. Die Fahrer und Fahrerinnen sollen damit trotzdem schnell vom Fleck kommen.

    Praktische Pendler-Pedelecs und wandelbare Rucksäcke

    Doch noch wichtiger als die Optik ist nach Ansicht der Veranstalter, dass die Räder und ihre Ausstattung immer funktionaler werden und mit ausgeklügelter Technik punkten. So wird unter anderem ein schickes als auch schnelles Speed-Pedelec für Pendler vorgestellt und ein annähernd wartungsfreies Modell, in dessen Rahmen Kabel und Co. vor Umwelteinflüssen geschützt werden.

    Der Pendler kann seinen wasserfesten Rucksack im Handumdrehen in eine Satteltasche verwandeln und diese auf den Gepäckträger in Sekunden befestigen. Das Gestell lässt sich genauso leicht abmontieren, um eine Runde im Wald zu drehen. Andere Systeme ersetzen in Windeseile Kindersitze durch Handtaschen oder verwandeln Lastenräder zu ergonomischen Kindertransportern. Im Alltag immer dabei: Der zusammengefaltete Ganzkörperregenanzug, der an regnerischen Tagen trocken hält. Ungefähr so stellen sich die Macher der Eurobike-Messe die Zukunft des Radfahrens vor.

    Sicher ist sicher - auch beim Radfahren

    Gegen einen Helm spreche spätestens jetzt nichts mehr, meinen die Experten. Denn diese kommen mittlerweile besonders elegant daher. Zu den Innovationen gehören besonders schützende, da extra gepolsterte Kinderhelme und Modelle, die ein integriertes Rücklicht vorweisen und aus recycelten Materialien bestehen.

    Für alle, die sich nachts gerne in die Kurve legen: Scheinwerferhalterungen passen sich an die Neigung des Rads an und lassen den Lichtkegel da, wo er hingehört: im Sichtfeld der Fahrenden. Andere Lampen passen sich den Lichtverhältnissen und schalten sich zum Beispiel bei einer Fahrt durch einen Tunnel automatisch an.

    Die Fahrradbranche boomt

    Die Aussteller der Eurobike können sich nach einem Jahr Corona-Pause auf ein großes Interesse einstellen. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) sind 2020 wurden mehr als fünf Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft, ein Plus von fast 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wegen Lieferproblemen könnten manche Räder erst mit monatelanger Verspätung ausgeliefert werden, teilte der Verband des Deutschen Zweiradhandels Anfang August mit.

    Der Markt für Lastenräder boomt in Deutschland ebenfalls - auch dank Kaufprämien, etwa für gewerbliche Lastenräder: Rund 103.000 Cargo-Bikes wurden im Jahr 2020 in Deutschland verkauft, gut drei Viertel davon mit einem Elektroantrieb, schätzt der Zweirad-Industrie-Verband. Das entspricht einem Wachstum von rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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