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Ernährungskolumne: So schaffe ich es, dass mein Kind sich ausgewogen und gesund ernährt

Ernährungskolumne

So schaffe ich es, dass mein Kind sich ausgewogen und gesund ernährt

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    Wie schaffe ich es, dass mein Kind auch gerne Gemüse isst?
    Wie schaffe ich es, dass mein Kind auch gerne Gemüse isst? Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Essen die Kleinen Brei, hat man die erste Etappe auf dem Weg zur Familienkost geschafft. Trotzdem bereitet das Thema „gesunde Kinderernährung“ Eltern weiterhin oft Kopfzerbrechen. Dabei ist die Grundidee einfach: Kinder brauchen eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost, um gesund groß zu werden. Doch wie setzt man das um? Zunächst einmal: keine Panik! Bietet man seinem Kind Lebensmittel an, die reich an Nährstoffen sind und wenig Zucker und Fett enthalten, ist man auf dem besten Weg. Dabei sind frische und naturbelassene Lebensmittel in der Regel günstiger zusammengesetzt und nährstoffreicher als Fertigprodukte.

    Das Kind mag einfach kein Gemüse? Dieser Trick könnte helfen

    Beim „Essen lernen“ ist Geduld gefragt. Oft lehnen Kinder neues Essen mehrmals ab, bevor sie es schließlich doch probieren. Da hilft nur ruhig bleiben und es immer wieder versuchen. Gestaltet man das Essen spielerisch und bunt – zum Beispiel indem man Obst und Gemüse in lustigen Formen anrichtet oder ältere Kinder beim Zubereiten mit einbezieht - wächst die Neugier und die Bereitschaft, Neues zu probieren. Verweigern Kinder jedoch über längere Zeit das Essen, sollte man ärztlichen Rat einholen.

    No-gos bei der Kinderernährung: Diese Lebensmittel sollte man am Anfang nicht geben

    Mit etwa zehn Monaten können Kinder langsam beginnen, am Familienessen teilzunehmen. Das bedeutet, dass Milch- und Breimahlzeiten schrittweise durch feste Lebensmittel ersetzt werden. In diesem Alter sollten es drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten am Tag sein. Dabei gilt: das Kind langsam an verschiedene Geschmacksrichtungen und Konsistenzen heranführen. Kindgerecht sind kleine, leicht kaubare Stücke, die gut verdaulich sind. Größere Mengen Rohkost und stark gewürzte Speisen sollten vermieden werden, da der Magen von Kleinkindern noch empfindlich ist. Auch Lebensmittel, die schwer zu kauen sind oder zum Verschlucken führen können, wie ganze Nüsse oder kleine harte Früchte, sind nicht geeignet. (Stücke von roher Möhre, Gurke oder Apfel usw. sind zum Knabbern aber ok!)

    Mein Kind mag vieles nicht essen. Was kann man tun?
    Mein Kind mag vieles nicht essen. Was kann man tun? Foto: Christin Klose, dpa

    Verschiedene Lebensmittel sind im ersten Lebensjahr tabu. Dazu gehören rohe tierische Produkte wie Rohmilch, Fleisch, Fisch oder Eier, da sie gefährliche Keime enthalten können. Produkte, die mit Rohmilch hergestellt wurden, sind ebenso zu vermeiden. Auch Honig ist nicht geeignet, da er das Risiko von Botulismus birgt – eine seltene, aber schwere Krankheit.

    Bei Eltern und Kindern beliebt: Darf man seinem Kind Quetschies geben?

    Die beliebten Quetschies sind ebenso wenig empfehlenswert. Der Zuckergehalt pro Beutel liegt umgerechnet bei bis zu fünf Stücke Zucker! Erhöhte Kariesgefahr ist hier also inklusive. Auch fehlt beim Musgenuss das für die Sprachentwicklung wichtige Kauen.

    Nach dem ersten Geburtstag ändern sich die Ernährungsbedürfnisse und der Kalorienbedarf steigt. Damit Kinder gut versorgt sind und Spaß am Essen haben, ist Vielfalt das Schlüsselwort. Eine ausgewogene Mischung aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Milchprodukten und gelegentlich Fleisch oder Fisch sorgt dafür. Wer auf tierische Produkte verzichten möchte, sollte sich gründlich informieren, um Nährstoffmängeln vorzubeugen.

    So führen Sie Ihr Kind gut an Süßigkeiten heran

    Zum Trinken sind Wasser und ungesüßte Tees (am besten aus einem Becher oder Glas) erste Wahl. Unverdünnte Fruchtsäfte eignen sich nicht. Sie enthalten viel Zucker, der Karies begünstigt und können zu Darmproblemen führen. Kuhmilch ist als Getränk erst gegen Ende des ersten Lebensjahres sinnvoll und sollte dann in Maßen gegeben werden.

    Und was ist mit Süßigkeiten? Die klare Antwort: nur in Maßen. Komplett auf Süßes zu verzichten, ist unrealistisch und führt oft zu Frust. Aber Kinder sollten lernen, dass Süßigkeiten etwas Besonderes sind und nicht den Hauptteil der Ernährung ausmachen. Kleine Portionen nach einer ausgewogenen Mahlzeit sind in Ordnung – der Rest des Tages gehört gesunden Snacks wie Obst, Joghurt oder Gemüsesticks.

    Warum Geduld bei der Kinderernährung das A und O ist

    Das Wichtigste, was Eltern für die Gesundheit und die Entwicklung ihrer Kinder tun können, ist, geduldig zu sein, Kinder frühzeitig an eine abwechslungsreiche Kost zu gewöhnen und ihnen die Freude am Essen zu vermitteln. Denn was in den ersten Lebensjahren gelernt wird, prägt die Ernährungsgewohnheiten oft für das ganze Leben.

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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