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Ernährung: Immer mehr vegane Produkte im Supermarkt

Ernährung

Immer mehr vegane Produkte im Supermarkt

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    Vegan = gesund? Nicht unbedingt. Oft kommt es durch den Mangel an Tierprodukten zu Engpässen in Kalzium und Eisen, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern.
    Vegan = gesund? Nicht unbedingt. Oft kommt es durch den Mangel an Tierprodukten zu Engpässen in Kalzium und Eisen, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern. Foto: Daniel Naupold (dpa)

    Neulich im Supermarkt, ein Kunde sucht Milch. Das Angebot ist groß: Frischmilch, fettarme Milch, vegane Sojamilch, Reismilch, Hafermilch, laktosefreie Milch. Nur seine normale H-Milch mit 3,5 Prozent Fett findet er erst nach längerer Suche. Setzt sich also die alternative Ernährung immer mehr durch?

    Vegener-Trend nimmt zu

    Nicht wirklich. Der Veganer-Trend nimmt zwar zu, der Umsatz mit Fleischersatzprodukten ist nach Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie in vier Jahren um 88 Prozent gestiegen. Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) zählt allerdings nur 900.000 Veganer in Deutschland – 1,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Vegetarier gibt es deutlich mehr. In

    Daniela Kehr von der Verbraucherzentrale Bayern hat eine Erklärung: „Die Produkte vermitteln einen Gesundheitswert“, sagt sie. „Die Verpackungen von veganen Produkten sind meist grün, mit dieser Farbe verbindet man Gesundheit und Leichtigkeit.“ Das ziehe auch Nicht-Veganer an. „Viele Menschen wollen sich nur gelegentlich ohne Fleisch ernähren. Und da macht ein veganes Schnitzel weniger Stress als eine komplizierte Gemüselasagne“, erklärt Kehr und betont: „In vielen veganen Produkten stecken dann Ergänzungsprodukte.“ Eine einseitige Ernährung sei generell die Gefahr bei veganem Lebensstil: „Gerade beim Vitamin B12, Kalzium und Eisen kann es durch den Mangel an Tierprodukten Engpässe geben“, sagt sie.

    Laktosefreie Milch erscheint gesünder

    Aber welche Käufer ziehen die anderen Attribute wie etwa „laktosefrei“ oder „glutenfrei“ an? „Ein ,frei von…‘ auf der Verpackung vermittelt Qualität“, sagt Verbraucherschützerin Kehr. Sprich: Die laktosefreie Milch erscheint gesünder als die normale Milch, die den Milchzucker enthält. Dabei vertragen nur etwa 15 Prozent der deutschen Erwachsenen keine Laktose. Trotzdem kaufen viel mehr laktosefreie Milch – obwohl die gar nicht gesünder ist. „Bei Ersatzprodukten fehlen teils wichtige Inhaltsstoffe, die eher gesund sind“, sagt Kehr.

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