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Strom- und Gas-Preise sinken: Tipps für Verbraucher

Energiepreise

Strom und Gas werden deutlich billiger – so können Verbraucher profitieren

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    Zahlreiche Stromtarife sind auch ein Level unter das Niveau der staatlichen Preisbremse gefallen, berichtet das Portal Verivox.
    Zahlreiche Stromtarife sind auch ein Level unter das Niveau der staatlichen Preisbremse gefallen, berichtet das Portal Verivox. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Seit der Energiekrise im vergangenen Jahr hat sich die Situation deutlich entspannt. Strom und Gas sind an den Weltmärkten günstiger geworden, berichtet Daniel Puschmann, Chef des Verbraucherportals Verivox. Eine Megawattstunde Strom koste aktuell rund 130 Euro. "Das ist viel günstiger als im September, da lagen die Preise bei rund 500 Euro", sagte er unserer Redaktion. Bei Gas sei der Preisrückgang ebenfalls drastisch. Energie ist nun auch für Haushaltskunden billiger zu bekommen. 

    "Die Verbraucherinnen und Verbraucher finden inzwischen deutlich günstigere Tarife, die unter den gesetzlichen Preisbremsen liegen", sagt Puschmann. Gute Stromtarife seien aktuell wieder für rund 32 Cent pro Kilowattstunde zu haben. "Das ist fast 20 Prozent unter dem staatlichen Preisdeckel", erklärt er. Dieser liegt bei 40 Cent pro

    Viele Grundversorgungstarife noch über der Preisbremse: Wechseln kann sich lohnen

    Allerdings liege immer noch der größte Teil der Grundversorgungstarife oberhalb der Preisdeckel, kritisiert Puschmann. "Wir raten allen Verbrauchern, sich mit den Energietarifen zu beschäftigen und sich am Markt umzusehen", erklärt er. Einer Studie des Portals für unsere Redaktion zufolge, lassen sich bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden zwischen 400 und 600 Euro sparen, wenn Kunden aus Grundversorgungstarifen in unserer Region in den günstigsten Stromtarif wechseln. Bei Gas sind es bei 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch sogar zwischen 670 und 950 Euro. 

    Aber auch bei den Grundversorgern zeichnet sich Bewegung ab. Zuletzt hatten die Lechwerke angekündigt, in nächster Zeit Preise zu senken. Der Gas-Anbieter Energie Schwaben stellt es in Aussicht: "Wenn sich die Marktlage weiter stabilisiert, werden wir das voraussichtlich im Laufe des Jahres an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben." Grundsätzlich verfolge man eine langfristige Einkaufsstrategie, um die Preise möglichst stabil zu halten. "Vor allem kurzfristige Markteffekte schlagen sich deshalb nicht sofort in den Preisen nieder."

    Aiwanger: "Energieversorger müssen Haushalte wieder entlasten"

    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert die Energieanbieter auf, die Kostenrückgänge schnell an die Bevölkerung weiterzugeben: "Die Menschen leiden jetzt schon viel zu lange unter den hohen Energiepreisen. Die Energieversorger müssen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben alles tun, um die Haushalte wieder zu entlasten", sagte er unserer Redaktion. 

    Die Strom- und Gaspreisbremse sei aufgrund der großen Zahl bestehender Verträge mit hohen Tarifen noch immer nötig, um die Menschen und die Unternehmen zu entlasten. "Aber wir brauchen mehr Flexibilität und Ausnahmen", fordert Aiwanger. "Eine Energiepreisbremse, die mit ihrer Ausgestaltung dafür sorgt, dass Bayerns größter Elektrolyseur zur Herstellung von Wasserstoff in Wunsiedel stillgelegt werden muss, weil der Strom durch die drohende Abschöpfung von Überschusserlösen künstlich verteuert wird, ist ein Schildbürgerstreich", kritisiert der Freie-Wähler-Chef. "Der Bund muss das ändern."

    Gasversorgung ist wieder stabil, der kommende Winter wird aber kompliziert

    Die Gasversorgung in Bayern und Deutschland sei aber stabil, die Versorgungssicherheit gewährleistet, sagte Aiwanger. "Dennoch müssen wir auf der Hut bleiben", mahnt er. Da bald die letzten Kernkraftwerke wie Isar 2 vom Netz gehen, müsse zusätzliches Gas zur Verstromung eingesetzt werden. "Die Fehlentscheidung des Bundes, die AKW nicht noch einen Winter weiterlaufen zu lassen, sorgt dafür, dass es im nächsten Winter enger werden kann als nötig. Was dann wieder zu höheren Energiepreisen führen kann."

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