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Energiepolitik : Weil der Süden nicht genug Wasserstoff bekommen soll: Die CDU kocht

Energiepolitik

Weil der Süden nicht genug Wasserstoff bekommen soll: Die CDU kocht

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    Für den Aufbau eines Wasserstoffnetzes im Land braucht es Milliarden.
    Für den Aufbau eines Wasserstoffnetzes im Land braucht es Milliarden. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    Im Streit über das künftige Wasserstoffkernnetz in Deutschland besteht die CDU auf einer Überarbeitung der Pläne und eine stärkere Anbindung des Südens. „Eine völlig neue Planung für Baden-Württemberg ist jetzt zwingend“, sagte der Sprecher der Unionsfraktion für Klimaschutz und Energie, Andreas Jung, und ergänzte: „Auch die starken Zentren am Bodensee, im Schwarzwald, in Oberschwaben und am Oberrhein etwa müssen angebunden werden.“ Wasserstoff soll Gas und Kohle als Energielieferant der Industrie ablösen und die Herstellung klimafreundlich machen. Jung beklagt seit längerem eine „Nord-Süd-Schieflage“ bei der künftigen H2-Versorgung und befürchtet, dass der Süden abgehängt wird. Die Bundesregierung hält dagegen. Sie weist darauf hin, dass es sich bei den derzeitigen Planungen um ein Kernnetz handele, das sich noch weiter verästeln könne – wieweit das gehe, sei Sache der Industrie. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte unserer Redaktion kürzlich, Bayern könne mit der Planung „erst mal leben“, forderte aber Verbesserungen im Detail.

    Der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende CDU-Vorsitzende Jung hatte mehrere Anfragen an das zuständige Bundeswirtschaftsministerium gestellt. Nachdem das von Minister Robert Habeck (Grüne) geführte Haus zunächst behauptet habe, das Wasserstoffkernnetz sei im Nordwesten wegen geplanter Importe aus Norwegen, Dänemark und Holland „vergleichsweise engmaschig“ geplant, habe es in der Folge auch die Notwendigkeit von Importen über den Südwest-Korridor (Spanien, Portugal, Frankreich) sowie den Südkorridor (Algerien, Tunesien, Italien, Österreich) betont. „Damit ist klar: Bei der Anbindung europäischer Importe an das deutsche Kernnetz hat der Südwesten eine zentrale Bedeutung“, folgerte Jung. Das Wasserstoffkernnetz müsse darauf ausgerichtet werden.

    Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein

    Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Bei der Umsetzung dieses ehrgeizigen Ziels spielt Wasserstoff eine zentrale Rolle, die Bundesregierung spricht vom „Energieträger der Zukunft“. Sie arbeitet an einem Leitungs-Kernnetz, knapp 9.700 Kilometer ist es lang, 2032 soll es komplett in Betrieb sein. Planungen und Fortschritte lassen sich auf einer H2-Karte im Internet verfolgen. Die zeigt allerdings eine Vielzahl von Leitungen im Norden, während die Dichte zum Süden hin ungefähr ab der Landesmitte immer weiter abnimmt.

    In ihrer Antwort auf die Anfrage Jungs verweist die Regierung auf die Vorläufigkeit der Planung. Die „konkreten Trassenverläufe der Wasserstoff-Neubaumaßnahmen“ würden erst im Rahmen der Genehmigungsverfahren festgelegt, heißt es. „Dies bedeutet, dass nicht nur die Länge der Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht feststeht, sondern auch der Verlauf bezüglich der Bundesländer noch unbestimmt ist.“ Weiter heißt es: „Die regionale Ausgewogenheit des Wasserstoff-Kernnetzes ist der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Die konkrete Modellierung des Netzes geht allerdings auf die Fernleitungsnetzbetreiber zurück.“ Lediglich die Übereinstimmung der Modellierung mit den gesetzlichen Anforderungen werde von der Bundesnetzagentur (BNetzA) sichergestellt.

    Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte sich im Interview mit unserer Redaktion kürzlich ähnlich geäußert. Es handele sich nicht um ein „staatlich konzipiertes Netz“, sagte er. Die Fernleitungsnetzbetreiber hätten mehrfach bei allen potenziellen Kunden nach belastbaren Projekten nachgefragt und könnten „nur mit den Meldungen arbeiten, die sie aus den Ländern erhalten haben“.  Das Kernnetz könne je nach Bedarf auch im Süden weiter verfeinert werden.  „Es kommt auf die Investitionsvorhaben an“, sagte Müller.

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