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Energiekrise: Wegen der Gaskrise: FDP fordert, Fracking in Deutschland zu erlauben

Energiekrise

Wegen der Gaskrise: FDP fordert, Fracking in Deutschland zu erlauben

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    In den USA gibt es Fracking sowohl für die Gas- als auch die Ölförderung.
    In den USA gibt es Fracking sowohl für die Gas- als auch die Ölförderung. Foto: Jim Lo Scalzo, EPA/dpa

    Die FDP-Bundestagsfraktion fordert angesichts des Konflikts in Nahost und des anhaltenden Ukraine-Kriegs eine neue Debatte um die Zulassung des umstrittenen Frackings zur Erschließung heimischer Gasvorkommen. „Um die Versorgungssicherheit langfristig zu sichern, sollten wir in Deutschland auch die heimischen Vorkommen an Nordsee- und Schiefergas endlich nutzen“, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionschef Lukas Köhler unserer Redaktion. „Angesichts der weiterhin angespannten geopolitischen Lage wäre es verantwortungslos, darauf wegen unbegründeter Bedenken und irrationaler Ängste zu verzichten“, forderte Köhler ein Ende des Verbots von Fracking zur wirtschaftlichen Schiefergasförderung.

    Der FDP-Klimapolitiker Lukas Köhler fordert, mehr heimisches Gas zu fördern.
    Der FDP-Klimapolitiker Lukas Köhler fordert, mehr heimisches Gas zu fördern. Foto: James Zabel

    FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler warnt vor Bevormundung der Bürger beim Gasverbrauch

    Der FDP-Energieexperte verwies auf die weiterhin angespannte Versorgungslage in Deutschland zu Beginn der Heizperiode in diesem Herbst und Winter. „Dass die Gasspeicher durch das konsequente Handeln der Bundesregierung und den schnellen Bau der LNG-Terminals jetzt vollständig gefüllt sind, ist ein positives Signal für den kommenden Winter“, erklärte Köhler. „Dennoch wäre es jetzt strategisch unklug, sich gedankenlos zurückzulehnen“, warnte er. „Die Menschen in Deutschland wissen genau, wie schnell sich unsere Gasspeicher bei entsprechendem Wetter im Winter wieder leeren können“, sagte der FDP-Politiker. Mit Sparappellen ließen sich die Probleme Deutschlands langfristig nicht lösen. „Überzogene Ermahnungen mit dem erhobenen Zeigefinger oder gar Bevormundungen in ihrem Alltag sind aber keinesfalls angebracht“, betonte Köhler.

    Fracking ist in Deutschland nur für Probebohrungen erlaubt

    Bislang ist in Deutschland Fracking nur eng begrenzt zu Forschungszwecken erlaubt, um Gasvorkommen zu erkunden. Die Bundesregierung setzt nach dem Ende der russischen Gaslieferungen neben Erdgaslieferungen aus europäischen Ländern wie Norwegen vor allem auf Flüssiggas-Importe per Schiff, die als teuer und klimaschädlich gelten. Ein beträchtlicher Teil der Energie geht bei den Umwandlungen von Erdgas in Flüssiggas und wieder zurück verloren. 

    Regierungskommission stellt Fracking-Verbot infrage

    Eine Expertenkommission Fracking der Bundesregierung hatte sich 2021 dafür ausgesprochen, das deutsche Fracking-Verbot zu überdenken, da Erfahrungen im Ausland zeigten, dass sich die Umweltrisiken durch eine angepasste Steuerung und Überwachung der Maßnahmen minimieren ließen. In Deutschland ist die kommerzielle Nutzung dieser Methode seit 2016 ausdrücklich verboten und lediglich eine kleine Zahl an Probebohrungen zugelassen.

    Beim Fracking wird aus tiefen Gesteinsschichten unter hohem Druck und Chemikalieneinsatz Gas gewonnen. Gegner befürchten unter anderem, dass das Grundwasser belastet wird, es zu Erdbeben kommt und ein extrem hoher Wasserverbrauch entsteht. Befürworter halten den Chemikalieneinsatz bei neuen Fördertechniken dagegen für unbedenklich und die Überwachungsmöglichkeiten zur Verhinderung von Erderschütterungen für völlig ausreichend. 

    Fachleute gehen davon aus, dass allein durch Schiefergasförderung ein Fünftel des deutschen Gasverbrauchs zu deutlich günstigeren Preisen als bei Flüssiggas-Importen gedeckt werden könnte. Das Umweltbundesamt bezifferte das technisch förderbare Schiefergasvolumen auf zwischen 800 und 940 Milliarden Kubikmetern. Zuletzt lag der gesamte deutsche Gasverbrauch bei knapp 900 Millionen Kubikmetern. 

    Die Expertenkommission forderte einen umfassenden politischen Abwägungs- und Entscheidungsprozess, bei dem neben klimapolitischen Aspekten auch gesellschaftliche, wirtschaftliche und gesundheitliche Belange betrachtet werden müssten.

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