Verdi-Chef Frank Werneke fordert von der Bundesregierung einen staatlichen Gaspreisdeckel für Privathaushalte und eine Abschöpfung von Krisengewinnen bei Ölkonzernen. Ohne staatliches Eingreifen drohten den Bundesbürgern zusätzliche Energiekosten in Höhe eines durchschnittlichen Monatseinkommens, sagte der Gewerkschafter Werneke unserer Redaktion. „Wir brauchen also ein durch den Staat garantiertes Gaspreis-Niveau auf dem Stand von 2021 für ein Volumen von beispielsweise 12.000 Kilowattstunden“, forderte Werneke. „Das entspricht dem Verbrauch eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts“, erklärte er. „Mit einem solchen Gaspreisdeckel können wir sicherstellen, dass alle sicher durch den nächsten Winter kommen“, betonte der Verdi-Chef.
„Der Staat muss Menschen, die absolut an ihre Grenzen kommen, um die gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise zu stemmen, noch mehr als bisher finanziell unterstützen“, forderte der Arbeitnehmervertreter. „Die steigenden Energiepreise kosten eine durchschnittliche Familie nach unseren Berechnungen ein zusätzliches Monatseinkommen. Das ist eine enorme Belastung für Menschen, die kaum Reserven haben.“
Die Folgen des Krieges bedrohen die Einkommen von Millionen von Menschen
Zur Finanzierung dieser und anderer Folgekosten des Ukraine-Kriegs müssten auch Krisengewinne abgeschöpft werden. „Ich denke hier an die Öl- und Rüstungs-Konzerne, die vor lauter Geld kaum laufen können“, sagte der Verdi-Chef. „Der Staat muss diese Extra-Profite abschöpfen“, forderte Werneke. Die Folgen des Krieges bedrohten die Einkommen von Millionen von Menschen mit niedrigen Einkommen, aber auch von Normal-Verdienern. „Dennoch werden manche in der Krise noch reicher“, sagte Werneke. Zudem müssten Vermögen und Erbschaften gerechter besteuert werden. „Wir brauchen eine Vermögensabgabe“, forderte der Gewerkschafter.