Flattert die Abrechnung des Stromanbieters ins Haus, machen nicht wenige Menschen große Augen. Denn obwohl man sich bemüht hat, das Licht beim Verlassen eines Raums zu löschen oder nicht ganz so viel heißes Wasser zu verbrauchen und auch die Energiepreise in Deutschland wieder sinken, ist die Stromrechnung horrend.
Passiert Ihnen dies häufiger, könnten sich in Ihrem Haushalt einige Stromfresser befinden. Wir verraten Ihnen, welche Geräte besonderes häufig zu Stromfressern mutieren und wie Sie diese ermitteln können.
Stromfresser im Haushalt: Das sind die 10 größten
Stromfresser gibt es in jedem Haushalt und tatsächlich können die einzelnen Geräte in Sachen Verbrauch stark variieren. Dies hängt häufig davon ab, wie viele Personen in einem Haushalt leben und wie neu oder alt bestimmte Geräte sind. Der Stromverbrauch von Haushalten ist daher immer sehr individuell.
Der deutsche Energiekonzern E.ON hat jedoch einmal aufgelistet, welche Geräte oder Systeme in einem deutschen Drei-Personen-Haushalt den meisten Strom im Jahr verbrauchen. Diese sind:
- Alte Heizungspumpen (600-800 kWh)
- Elektrischer Herd (445 kWh)
- Gefrierschrank (415 kWh)
- Kühlschrank (330 kWh)
- Beleuchtung (330 kWh)
- Wäschetrockner (325 kWh)
- Geschirrspüler (245 kWh)
- Waschmaschine (200 kWh)
- Fernseher und Zubehör (190 kWh)
- WLAN-Router (135 kWh)
Was frisst am meisten Strom im Haushalt?
Unrühmlicher Spitzenreiter der Stromfresser-Liste sind laut E.ON aber auch dem Portal "co2online.de" alte Heizungspumpen. Die Umwälzpumpe sorgt dafür, dass das heiße Wasser vom Heizkessel in den Heizkörpern landet. Das verbraucht aber eine große Menge an Strom. Alle paar Jahre sollte man daher durchaus über einen Austausch nachdenken. Denn für Heizungen und Pumpen gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten. Übrigens hilft es manchmal auch, zum Sparen ein smartes Thermostat zu nutzen oder die Heizung gründlich zu putzen.
Weil er in vielen Haushalten tagtäglich im Einsatz ist, kommt der Elektro-Herd auf Platz zwei der Stromfresser-Liste. Wer viel kocht, spart natürlich Geld, betreffend des Verbrauchs ist der Elektro-Herd aber einer der größten Stromfresser im Haushalt – und gleichzeitig auch das erste richtige Haushaltsgerät der Liste. Sparen lässt sich hierbei laut Experten vor allem, indem man immer den möglichst zur Plattengröße passenden Topf wählt, oder Wasser im Wasserkocher, statt auf der Herdplatte.
Gefrierschränke laufen heutzutage zwar energiesparender als früher, dadurch, dass sie immer angeschlossen – und damit im Dauereinsatz – sind, werden sie zum drittgrößten Stromfresser im Haus. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, das Gerät regelmäßig abzutauen, denn eine Eisschicht von nur einem Zentimeter könne den Stromverbrauch bereits um 10 bis 15 Prozent in die Höhe treiben. Zudem solle man beim Kauf auf das Energielabel achten – und darauf keinen Gefrierschrank zu nutzen, der zu groß für den eigenen Bedarf ist.
Stromfresser: Geräte im Standby-Modus ziehen auch noch Strom
Wer seine Geräte häufig in den Standby-Modus schaltet und hofft, dabei Strom zu sparen und den Geldbeutel zu schonen, liegt meist daneben. Tatsächlich verbrauchen die Geräte auch im ungenutzten Zustand Strom. Denn wie das Online-Vergleichsportal Check24 berechnete, verursachen Geräte im Standby-Modus etwa 8 Prozent des Stromverbrauchs in Haushalten.
Wie Christof Windeck vom Tech-Fachmagazin c't in einem WDR-Bericht erklärte, könnten grundsätzlich alle Elektrogeräte vom Stromnetz getrennt werden. Allerdings gäbe es Geräte, die im Standby-Modus bleiben sollten. So beispielsweise WLAN-Router, wenngleich diese laut der E.ON-Liste im Jahr auch auf stolze 135 Kilowattstunden kommen. Die Verbindung sei aber weiterhin wichtig, um Geräte mit wichtigen Updates zu versorgen.
OLED-Fernseher sollten nach unmittelbarer Nutzung nicht abgeschaltet werden. Im Hintergrund des Standby-Modus werde ein Prozess zur Erhaltung der Bildqualität durchgeführt, der den Einbrenneffekt bei Fernsehern verhindert.
Stromfresser im Haushalt ermitteln: So gelingt es
Obwohl es bereits gute Mittelwerte für den Stromverbrauch von Haushaltsgeräten gibt, kann man echte Stromfresser am Ende nur ermitteln, wenn man ein Strommessgerät nutzt. Dieses können Sie bei örtlichen Verbraucherzentralen kostenlos ausleihen. Laut der Verbraucherzentrale NRW sollte man den gemessenen Stromverbrauch mit einem neuen, energieeffizienteren Modell im Handel vergleichen.
So könne man schnell herausfinden, ob ein Gerät gänzlich abgeschafft werden sollte – oder vielleicht ein energiesparendes Modell angeschafft werden sollte.
Häufig reiche es aber auch schon, bei ausgeschalteten Geräten zu fühlen, ob das Netzteil warm ist. "Wenn ja, dann verbraucht das Gerät weiterhin Strom", schreibt die Verbraucherzentrale. Dies sei häufig bei Steh- oder Schreibtischlampen, Laptops oder anderen Bürogeräten der Fall.
Übrigens: Um Strom zu produzieren, überlegen sich viele Menschen, ob sie sich eine Mini-Windkraftanlage anschaffen sollen. Doch lohnt sich ein Windrad auf dem Dach überhaupt?