Bayern ist ein Solarland. Und die Bedeutung der Sonnenenergie für die Stromversorgung im Freistaat nimmt weiter zu. Allein im vergangenen Jahr wurden hier neue Solarkraftwerke mit einer Kapazität von vier Gigawatt (GW) installiert, das war deutscher Rekord. Zum Vergleich: Der zuletzt abgeschaltete Reaktorblock im Atomkraftwerk Gundremmingen hatte eine Leistung von 1,3 GW. Auch in anderen Regionen sind die Zubauzahlen beeindruckend. Am Jahresende 2024 betrug die installierte Solar-Gesamtleistung in Deutschland 99,3 Gigawatt. Zwei Drittel der neuen Anlagen sind auf Hausdächern oder an Gebäuden und Fassaden installiert, der Rest steht auf größeren Flächen.
Energie
Heimspeicher sind in dieser Verbreitung ein deutsches Phänomen, dessen Rentabilität sich aus sehr hohen Strompreisen und staatlicher Förderung (Förderprogramme + 0% MWSt) speist. Ein netzdienliches Verhalten (i.W. Kappung der PV-Mittagsspitze) könnte von jedem Betreiber selbst programmiert werden - könnte man verlangen, aber der Staat verhandelte für die 0% MWSt etwas so "gut" wie Herr Merz. Ein Smart-Meter alleine hilft dabei auch gar nicht weiter - ohne zusätzliche Steuerbox und mindestens ein rudimentäres Energiemanagementsystem lassen sich die legitimen privaten Interessen (er bezahlt den Speicher ja auch) und die öffentlichen Interessen nicht in Einklang bringen. Im Grunde gehören Steuergelder und Speicher ins öffentliche Netz integriert und nicht in private Keller verschoben; so könnten auch alle Stromkunden davon profitieren, incl. nächtlicher Zwischenspeicherung von landesweiten Stromüberschüssen bei stärkerem Wind - da steht der private PV Speicher nur dumm im Keller.
Deutschland liegt nun mal nicht in den Subtropen und hat ausgeprägte Jahreszeiten. Eine Solaranlage produziert im Sommer einen Überschuss und im Winter einen krassen Mangel. Ich kenne keinen wirtschaftlich umsetzbaren Energiespeicher, der diesen Anforderungen gerecht werden würde. Smart Meter können das Problem nur geringfügig entschärfen aber nichts an der Ursache ändern. Alle guten, grünen politischen Vorsätze scheitern an der Unerbittlichkeit der physikalischen Gesetze. Die Natur hingegen hält in der energiearmen Zeit Winterruhe, die Pflanzen nutzen Zucker, die Tiere Fett als Energiespeicher zum Überleben. Nur wir Menschen wollen unsere ressourcenfressende Infrastruktur 24/7 am Laufen halten und wundern uns, warum das mit Solarenergie nicht funktioniert. Würde es vielleicht, aber dazu müsste man den Solarstrom in den Wüstengebieten erzeugen und mit Gleichstromtrassen in die Industriezentren transportieren.
Das hatte man vor etwas mehr als einem Jahrzehnt mal projektiert. Unternehmen Desertec. Bis 2050 sollten 1/6 des europäischen Strohm in Nordafrika erzeugt und nach Europa geleitet werden. Leider gescheitert.
Nicht ganz: www.solarify.eu/2024/06/17/649-desertec-reloaded-gigaplants-fuer-methanolproduktion-in-der-sahara/
"Ich kenne keinen wirtschaftlich umsetzbaren Energiespeicher." - Da kennen einige Speicheranbieter und Energieunternehmen wohl mehr wie sie. Neben Solar gibt es übrigens noch andere Energieträger, z.B. Wind. In der Nacht scheint übrigens auch in der Wüste keine Sonne - was soll das also bringen? Aber grundsätzlich ist es sicher richtig sich von so stabilen Ländern wie Syrien, Marokko,, Algerien oder Ägypten Energietechnisch abhängig zu machen. Ich glaube das ist DIE Idee!
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