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Elektroautos: Tesla mit Rekordabsatz nach Preissenkungen

Elektroautos

Tesla mit Rekordabsatz nach Preissenkungen

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    Ein Model X von Tesla steht vor einem Tesla-Händler.
    Ein Model X von Tesla steht vor einem Tesla-Händler. Foto: David Zalubowski/AP

    Tesla erkauft sich den Rekordabsatz seiner Elektroautos mit Preissenkungen - und das schlägt auf die Gewinn-Entwicklung durch. Firmenchef Elon Musk zeigte sich dennoch zu weiteren Preisnachlässen bereit, wenn die Konjunktur schlechter werden sollte. Zugleich gab Musk einige vollmundige Versprechen ab: So glaube er, dass die fortgeschrittene Version von Teslas Assistenzsystem Autopilot bis Jahresende ein Fahrzeug besser als ein Mensch steuern könnte.

    Außerdem könnte laut Musk die modernste Version der Autopilot-Technik erstmals in Fahrzeuge einer anderen Marke einziehen. Tesla sei in Gesprächen mit einem großen Hersteller, sagte der Tech-Milliardär nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Den Namen der interessierten Firma nannte er nicht.

    Teslas Geschäft im vergangenen Vierteljahr war erneut von Rekorden geprägt. Die Auslieferungen schossen im Jahresvergleich um mehr als 80 Prozent auf gut 466.000 Fahrzeuge hoch, unter anderem mit dem Produktionsausbau in Grünheide bei Berlin.

    Tritt Musk einen Preiskrieg los?

    Der Umsatz wuchs langsamer um 47 Prozent auf 24,9 Milliarden Dollar (22,2 Mrd Euro). Und das Gewinnwachstum war mit einem Plus von 20 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar noch einmal verhaltener. Tesla übertraf mit den Quartalszahlen aber die Erwartungen der Analysten, die mit noch mehr Druck durch die Preisabschläge gerechnet hatten.

    Musk betont stets, dass er für Wachstum auch einen Rückgang der Profitabilität in Kauf nimmt. Er argumentiert unter anderem, in Zeiten hoher Zinsen müsse man Autos günstiger verkaufen, damit sie erschwinglich blieben. Zugleich sieht Musk Tesla gewappnet, auch die Produktionskosten durch mehr Effizienz zu senken.

    Eine große Frage in der Branche ist, ob Musk einen Preiskrieg lostritt, bei dem andere Hersteller im Kampf um Kunden für ihre Elektromodelle mit Abschlägen mitziehen müssen. So senkte Konkurrent Ford den Preis seines Elektro-Pickups F-150 "Lightning" diese Woche um 10.000 Dollar. Pickups sind die populärste Fahrzeugklasse in den USA und Tesla will mit seinem "Cybertruck" in den Markt einsteigen.

    Die operative Marge - das Verhältnis zwischen Umsatz und Betriebsergebnis - ging im dritten Quartal in Folge zurück, und zwar auf 9,6 Prozent. Nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center Automotive Research bietet das Musk "eine Art Kriegskasse, um weitere Preissenkungen durchzuführen".

    Auffallend war auch ein deutlicher Anstieg der Kosten für Forschung und Entwicklung auf 943 Millionen Dollar von 771 Millionen Dollar in den drei Monaten davor. Der Konzern bereitet gerade die "Cybertruck"-Serienproduktion vor. Vor wenigen Tagen wurde der Bau des ersten Pickups in Texas verkündet. Am Mittwoch stellte Tesla klar, dass es noch eine Vorversion des Fahrzeugs war. Die Frage nach dem geplanten "Cybertruck"-Preis beantwortete Musk nicht.

    Musk macht große Versprechen

    In der Telefonkonferenz mit Investoren und Analysten kündigte Musk unter anderem an, dass ein geplantes Robotaxi von Tesla ein "revolutionäres Design mit einer revolutionären Bauweise" haben werde. Dadurch werde man pro Stunde so viele Fahrzeuge bauen können wie noch nie ein Hersteller zuvor.

    Abermals versprach er, dass auch bereits verkaufte Teslas mit der Freischaltung von Funktionen zum autonomen Fahren gewaltig aufgewertet würden. Musk meint die neueste Autopilot-Version, die Tesla "Full Self-Driving" (komplett selbstfahrend) nennt. Fahrer in den USA können sie derzeit testen.

    Anders als es der Name suggeriert, macht FSD das Fahrzeug nach gängiger Branchendefinition nicht zu einem autonomen Auto, sondern es gilt weiter als ein Assistenzsystem. Videos von FSD-Testern zeigten zum Teil gravierende Fehler der Software, die vom Menschen am Steuer korrigiert werden mussten. Musk verweist auf rapide Verbesserungen durch die Auswertung großer Datenmengen. Anders als andere Entwickler verlässt sich Tesla auf Kameras an den Fahrzeugen und verzichtet auf teurere Laser-Radare, die die Umgebung abtasten.

    Musk räumte ein, dass er häufiger allzu optimistische Prognosen zu Fähigkeiten der FSD-Software abgegeben habe. Dennoch sagte er auch jetzt: "Ich denke, dass wir zum Ende des Jahres besser als ein Menschen sein werden". Das bedeute nicht, dass die Software auch von den Regulierern zugelassen werde, schränkte er im nächsten Atemzug ein. Und es gehe dabei nur um die US-Markt, weil man sich zunächst auf einen Markt fokussieren müsse.

    Die Tesla-Aktie gab im vorbörslichen Handel um gut vier Prozent nach - während sie vor der Telefonkonferenz noch leicht im Plus lag.

    (dpa)

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