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Elektro-Lastwagen: Traton prüft Batteriefabrik - Salzgitter hofft auf Zuschlag

Elektro-Lastwagen

Traton prüft Batteriefabrik - Salzgitter hofft auf Zuschlag

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    Die gewaltigen Akkupacks, die MAN in seinen Elektro-Lastwagen verbauen will, könnten künfitg auch in Salzgitter entstehen.
    Die gewaltigen Akkupacks, die MAN in seinen Elektro-Lastwagen verbauen will, könnten künfitg auch in Salzgitter entstehen. Foto: Daniel Vogl/dpa

    Die VW-Lkw-Tochter Traton prüft den Bau einer weiteren Batteriefabrik für E-Laster ihrer Marken MAN und Scania. Als mögliche Standorte kämen Salzgitter, Krakau in Polen oder Zwolle in den Niederlanden in Betracht, sagte ein MAN-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

    Noch seien die Überlegungen in einer frühen Phase. Die Entscheidung, ob ein eigenes Werk gebaut wird, werde voraussichtlich im Herbst fallen, sagte der Sprecher. Frühestens Anfang der 2030er-Jahre könnte die Produktion anlaufen. Auch ein Zukauf der Stromspeicher von einem Zulieferer sei denkbar. Zuvor hatte die «Braunschweiger Zeitung» berichtet.

    Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigte sich dem Bericht zufolge zuversichtlich, den neuen Traton-Standort nach Salzgitter holen zu können. «Ich bin mir ganz sicher, dass wir an vielen Stellen deutlich machen können, dass Niedersachsen und vor allem Salzgitter der ideale Standort wäre», sagte der SPD-Politiker. Die Traton-Konzernmutter Volkswagen errichtet in Salzgitter bereits eine eigene Batteriezellfabrik, die 2025 anlaufen soll. MAN betreibt in der Stadt ein Komponentenwerk, das bisher vor allem Achsen liefert.

    Daimler Truck startet Bau in Mississippi

    Der Stuttgarter Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck baut sein erstes Batteriezellwerk dagegen zusammen mit Partner in den USA. Der Bau im US-Bundesstaat Mississippi habe begonnen, der erste Spatenstich sei gesetzt worden, teilte das Unternehmen mit. Der Produktionsbeginn sei für 2027 geplant.

    Das dazugehörige Gemeinschaftsunternehmen Amplify Cell Technologies wurde bereits im vergangenen September angekündigt. Daimler Truck ging dafür mit Accelera - einer Sparte des US-Motorenherstellers Cummins - und dem US-Lasterhersteller Paccar eine Partnerschaft ein.

    Auf dem 500 Hektar großen Gelände in Byhalia soll nun eine mehr als 185.000 Quadratmeter große Anlage mit einer jährlichen Produktionskapazität von 21 Gigawattstunden entstehen. Rechnerisch würde das für 35.000 Elektro-Lastwagen mit einer Batteriekapazität von 600 Kilowattstunden reichen. In der Fabrik sollen mehr als 2.000 Arbeitsplätze entstehen.

    Richtfest bei MAN in Nürnberg im Herbst

    Für Traton wäre das neue Werk bereits der dritte eigene Batteriestandort nach Södertäje in Schweden, wo die Produktion im September 2023 angelaufen war, und der im Bau befindlichen MAN-Batteriefabrik in Nürnberg, die 2025 eröffnen soll. Im Herbst will MAN dort Richtfest feiern. Anders als bei Daimler Truck und VW sollen hier keine Batteriezellen entstehen. Die Zellen werde man extern zukaufen und dann zu Batterien zusammensetzen, sagte der Sprecher.

    Bis zu 100.000 Batteriemodule pro Jahr sollen in Nürnberg entstehen, die laut MAN für etwa 20.000 Elektro-Laster ausreichen würden. Die gleiche Kapazität sei auch für den neuen Standort geplant. Das Investitionsvolumen würde laut «Braunschweiger Zeitung» bei rund 200 Millionen Euro liegen.

    Gemeinsamer Standort mit Scania

    Angesichts des geplanten Hochlaufs der Elektro-Lkw sei bereits jetzt abzusehen, dass die Kapazitäten der beiden bisherigen Werke in dem 2030er-Jahren nicht mehr ausreichen werden, so der MAN-Sprecher. Daher prüfe man schon jetzt, wie man die Batterieproduktion dann ausbauen könne. Anders als die bisherigen beiden Fabriken von MAN und Scania solle der neue Standort dann beide Traton-Marken beliefern.

    MAN will noch in diesem Jahr mit der Auslieferung seines neuen Elektro-Lasters eTGX beginnen, im kommenden Jahr sollen 1.500 Stück verkauft werden. 2040 will MAN jeden zweiten Lkw mit E-Antrieb ausliefern. Das wären dann nach Angaben des Unternehmens rund 40.000 pro Jahr.

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