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Einigung der IG-Metall: Einmalzahlung & mehr Geld in Metall- & Elektroindustrie

IG Metall einigt sich

Mehr Geld für vier Millionen Menschen in Metall- und Elektroindustrie

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    Die IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern geeinigt.
    Die IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern geeinigt. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Symbolbild)

    Es war ein Verhandlungsmarathon, der in der Nacht zum Freitag endlich ein Ergebnis brachte: Die IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern der Branche auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser betrifft fast vier Millionen Menschen in der Metall- und Elektroindustrie. Sie bekommen nicht nur mehr Lohn, sondern auch eine Einmalzahlung zugesprochen.

    Einigung der IG Metall: Mehr Lohn und Einmalzahlung in Metall- und Elektroindustrie

    Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern konnten nach zwölf Stunden und einem drohenden Abbruch doch noch abgeschlossen werden. Die Ergebnisse wurden von beiden Parteien am frohen Freitagmorgen verkündet: Die Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektrobranche bekommen zum Juni 2023 eine Gehaltserhöhung von 5,2 Prozent. Zum Mai 2024 wird der Lohn dann noch mal um 3,3 Prozent angehoben. Die Laufzeit liegt bei 24 Monaten.

    Außerdem bekommen die 3,9 Millionen betroffenen Beschäftigten eine Einmalzahlung in der Höhe von 3.000 Euro zugesprochen. Laut Jörg Hofmann, dem Chef von IG Metall, bedeutet das für alle Facharbeiter 7.000 Euro mehr, 3.000 Euro davon steuerfrei. Die Tabellenerhöhungen liegen demnach nach zwei Jahren bei 8,5 Prozent. "Das ist ein Wort", sagte Hofmann. Auch der Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf äußerte sich zu dem Ergebnis, sprach von einem "kräftigen Vorschuss" auf den künftigen Aufschwung. Er beklagte aber, dass der Abschluss über dem liege, was die aktuelle Lage hergebe und die Arbeitgeber eigentlich wollten.

    IG Metall: Mehr Geld für Metaller als "gerechte Lastenteilung"

    Laut Hofmann stellt der neue Tarifvertrag auch einen Beitrag dar, der die Rezessionstendenzen in der deutschen Wirtschaft begrenzen kann. Vor allem der Rückgang im privaten Konsum sei für die mangelnde Wirtschaftskraft verantwortlich. "Mit einem Lohnabschluss wie diesem haben wir nicht nur eine gerechte Lastenteilung erreicht, sondern auch einen verantwortungsvollen Abschluss im Sinne der weiteren konjunkturellen Entwicklung", erklärt er.

    IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelberger zeigte sich nach dem Abschluss ebenfalls freudig: "Wir haben hart gerungen und verhandelt, am Ende liegt aber ein akzeptabler Kompromiss auf dem Tisch. Die Kolleginnen und Kollegen bekommen nun endlich die dauerhafte prozentuale Entgelterhöhung, die ihnen zusteht." Für Harald Marquardt, den Südwestmetall-Verhandlungsführer, kam es allerdings zu einem "schmerzhaften Kompromiss". Dieser sei nur tragbar, da wegen der langen Laufzeit Planungssicherheit für die Betriebe garantiert werde. Für Unternehmen, die in Not geraten, gebe es außerdem Entlastungsmöglichkeiten.

    IG Metall ging mit höchsten Forderungen seit 2008 in die Verhandlungen

    Die Gespräche hatten Mitte September begonnen. Damals war die IG Metall mit den höchsten Forderungen seit dem Jahr 2008 in die Verhandlungen gegangen. Die Gewerkschaft forderte acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Im Laufe der Tarifverhandlungen hatten die Arbeitgeber eine Einmalzahlung von 3.000 Euro angeboten. Sie stellten auch eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen mit einer Laufzeit von 30 Monaten in Aussicht.

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