Das dänische Transportunternehmen DSV hat die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, für 14,3 Milliarden Euro übernommen. Das teilten beide Seiten am Freitag mit. Der Abschluss der Transaktion werde im Laufe des nächsten Jahres erwartet, dafür ist noch die Zustimmung des Bahn-Aufsichtsrats und des Bundes notwendig.
Die Bahn wolle sich geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa konzentrieren, begründete Vorstandschef Richard Lutz den Verkauf. „Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns.“
DB Schenker ist an mehr als 1850 Standorten in über 130 Ländern tätig und gehört nach Angaben des Mutterkonzerns Deutsche Bahn mit seinen rund 72.700 Beschäftigten zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet laut Firmenwebsite Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply-Chain-Management aus einer Hand. Gemeinsam werden DSV und Schenker nach DSV-Angaben einen Umsatz von insgesamt 293 dänischen Kronen (rund 39 Milliarden Euro) haben und rund 147.000 Angestellte in mehr als 90 Ländern beschäftigen.
DSV übernimmt DB Schenker für 14,3 Milliarden Euro
Die Beschäftigten von Schenker plagte zuletzt eine große Unsicherheit mit Blick auf ihre Zukunft, hieß es aus Kreisen des Gremiums. Sie fürchteten im Falle einer Übernahme um den Abbau von Stellen. In mehreren Städten haben Beschäftigte in den vergangenen Tagen bei Mahnwachen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Für rund 15 Minuten ließen sie zur Mittagszeit die Arbeit ruhen, um sich der Kundgebung anzuschließen. Nun ist klar: Bis 2027 gelten den Angaben zufolge die Zusagen zum Schutz von Arbeitsplätzen.
Neben dem dänischen Logistikkonzern DSV bekundete auch der Private-Equity-Investor CVC Capital Partners sein Interesse. Der Gesamtbetriebsrat von Schenker hatte sich intern bereits für CVC ausgesprochen. Ein entsprechendes Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Demnach drohe aus Sicht des Gremiums vor allem durch die Übernahme durch DSV der Verlust zahlreicher Stellen, da Schenker in ein bestehendes Logistik-Geschäft integriert werden würde. „Da
CVC kein Logistik-Geschäft betreibt, sind hier keine derart drohenden
Arbeitsplatzverluste zu erwarten“, hieß es. (mit dpa)
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