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Diese bekannte Deko-Laden-Kette schreibt Verluste - 90 Filialen in Gefahr

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Diese bekannte Deko-Laden-Kette schreibt Verluste - 90 Filialen in Gefahr

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    Wer Deko sucht, wird bei Depot zu den meisten Festen fündig. Allerdings schreibt das Unternehmen derzeit Verluste.
    Wer Deko sucht, wird bei Depot zu den meisten Festen fündig. Allerdings schreibt das Unternehmen derzeit Verluste. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolfoto)

    Sinkende Umsätze im vergangenen Jahr haben Depot in die roten Zahlen getrieben. Nun kehrt Inhaber Christian Gries in die Geschäftsführung zurück, um das Unternehmen zu stabilisieren. Was er plant und wie die Zukunftsaussichten sind, erfahren Sie in diesem Artikel. 

    Übrigens: Depot ist nicht das einzige Unternehmen, welches an der derzeitigen wirtschaftlichen Lage zu knabbern hat. Und laut Experten drohen 2024 noch mehr Insolvenzen als 2023. Dafür gibt es fünf Gründe. Unter den Insolvenzen des Jahres 2023 war das Augsburger Modehaus Rübsamen, aber wie im Dezember 2023 bekannt wurde, muss sich auch Modehändler Yeans Halle neu aufstellen

    Deko-Händler Depot schreibt Verluste - 90 Filialen vor ungewisser Zukunft

    Gegenüber der Wirtschaftszeitung Handelsblatt hat sich Gries über die derzeitige Lage bei Depot und den anstehenden Sparkurs geäußert. Er habe sich von der Geschäftsführung getrennt und leite das Unternehmen jetzt wieder persönlich. Zur Seite stehe ihm dabei Restrukturierungsexperte Rainer Schrems. 

    Laut dem Bericht bestehen die Probleme bei Depot nicht erst seit Kurzem. Wie Gries, dessen Großvater das Unternehmen einst gründete, erklärte, habe der Umsatz ohne Großhandel im vergangenen Jahr nur noch bei 330 Millionen Euro gelegen, was unter dem Strich ein Verlust gewesen sei. Vor Corona sei das Unternehmen noch auf mehr als 410 Millionen Euro Umsatz gekommen. Die globale Gesundheitskrise hat viele Einzelhändler hart getroffen und Depot bildet keine Ausnahme. 

    In seiner Blütezeit umfasste das Filialnetz rund 680 Läden, die Pandemie und der allgemeine Umsatzrückgang machten es aber notwendig, das Filialnetz zu straffen. Hinzu kam dann die Kaufzurückhaltung der Konsumenten nach Beginn des Ukraine-Kriegs, die zusätzlichen Druck auf die Umsätze ausübte. Auch die Huthi-Attacken im Roten Meer hätten den Handel beeinträchtigt und direkte Auswirkungen auf den Depot-Umsatz gehabt. Steigende Frachtpreise hätten zudem ihren Teil dazu beigetragen, dass das Unternehmen eine Liquiditätsverlust von 60 bis 70 Millionen Euro hinnehmen musste. Um wieder auf die Beine zu kommen, brauche es nun ein hartes Sparprogramm und auch Zugeständnisse der Vermieter, in deren Räumlichkeiten Depot-Filialen angesiedelt sind.

    So stünden 90 der etwas mehr als 300 Filialen in Deutschland auf dem Prüfstand, erklärte der Geschäftsführer gegenüber dem Handelsblatt. Dies seien die Läden, bei denen die Mietverträge ausliefen und nur wenn Vermieter zu Senkungen bereit seien, werde Depot in diesen Fällen den Mietvertrag auch verlängern. „Wir hoffen, mindestens die Hälfte der gefährdeten Filialen halten zu können", wird Gries in dem Artikel zitiert. Viele dieser Läden würden derzeit nicht profitabel arbeiten. 

    Depot: So viele Mitarbeiter sind von den Sparmaßnahmen betroffen

    Fest steht jetzt schon: Der Sparkurs von Depot wird Arbeitsplätze kosten. Laut dem Bericht des Handelsblatts ist es wahrscheinlich, dass in mehreren weiterbetriebenen Filialen Personal abgebaut werde. Zudem sei zu erwarten, dass etwa zehn Prozent der Arbeitsplätze in der Unternehmenszentrale gestrichen werden. In den Bereichen Verwaltung und Logistik sind laut Handelsblatt-Bericht ungefähr 460 Angestellte tätig. Depot beschäftigt insgesamt 3200 Mitarbeiter und unterhält Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

    Um zusätzliche Umsätze zu generieren, plant Depot nun einen "Power-Sale" in den Filialen und beabsichtigt, das eigene Logistik-Center zu verkaufen und nur einen Teil der Fläche zurückzumieten. Bezüglich der Restrukturierung zeigt sich Gries optimistisch: Depot sei für die nächsten zwölf Monate finanziell abgesichert und er sei fest entschlossen, die notwendigen Schritte einzuleiten, um das Unternehmen finanziell zu stabilisieren und wieder profitabel zu machen. 

    Übrigens: Besonders die Modebranche wurde 2023 von wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Insolvenzen erschüttert. Aber nicht nur zahlreiche Mode-Unternehmen, sondern auch ein großer Süßwarenhersteller sowie ein echtes Traditionsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen mussten Insolvenz anmelden. 

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