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Deutschlandticket für 49 Euro: Wie geht es weiter?

Deutschlandticket

Wie geht es mit dem 49-Euro-Ticket weiter?

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    Das Deutschlandticket soll noch viele Jahre bestehen bleiben.
    Das Deutschlandticket soll noch viele Jahre bestehen bleiben. Foto: Boris Roessler, dpa

    Das Deutschlandticket ist ein voller Erfolg und soll deshalb dauerhaft bleiben. Wie genau es finanziert werden soll und ob der Preis von 49 Euro zu halten ist, ist noch unklar. Ob und wie stark der Preis im kommenden Jahr steigt, hängt aus Sicht der Länder auch von "Hausaufgaben" des Bundes ab. Der Grund dafür sind ungeklärte Fragen zur Finanzierung zwischen Bund und Ländern.

    Wie ist der aktuelle Stand beim Deutschlandticket?

    Seit dem 1. Mai 2023 kann das Deutschlandticket bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. zuletzt wurden monatlich gut elf Millionen Tickets verkauft. Bis 2025 zahlt der Bund jährlich 1,5 Milliarden Euro – ebenso wie die Länder. Weil das Deutschlandticket so günstig und dadurch der Verkauf anderer Tickets zurückgegangen ist, fehlen den Verkehrsunternehmen Einnahmen. Das Geld von Bund und Ländern wird demnach benötigt, um die Einnahmeausfälle auszugleichen.

    Von den Mitteln des vergangenen Jahres sind noch 700 Millionen Euro übrig, weil das Ticket nicht wie geplant im Januar, sondern erst im Mai startete. Damit der Preis bei 49 Euro gehalten werden kann, ist laut der Verkehrsministerkonferenz die Übertragung der im Jahr 2023 ungenutzten Mittel wichtig. Die Länder kritisieren aber, der Bund habe für eine sogenannte Überjährigkeit der Mittel – also ihre Verwendung über mehrere Jahre hinweg – bisher nicht geliefert. Das sogenannte Regionalisierungsgesetz müsse unverzüglich geändert werden – sonst gebe es ein größeres Finanzierungsproblem, sagte Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz. Laut einer Sprecherin von Bundesminister Volker Wissing (FDP) wolle das Verkehrsministerium bald einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen.

    Wird das Deutschlandticket teurer als 49 Euro?

    Im kommenden Jahr ist eine Preiserhöhung des Deutschlandtickets möglich – aber nicht ausgemacht. Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der genauen Höhe der Einnahmen, also auch der verkauften Tickets, sowie Preissteigerungen wie auch fürs Personal.

    Laut Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sei der Preis von 49 Euro für 2025 erst gesichert, wenn der Bund "seine Hausaufgaben" gemacht und die im vergangenen Jahr nicht verbrauchten Gelder übertragen habe, und erst dann "kann man sich über den Preis für 2025 unterhalten". Sein baden-württembergischer Kollege Winfried Hermann (Grüne) sagte, in den kommenden Wochen werde man eine gute Zahlenbasis haben, ob der Preis zu halten sei. "Wir sollten jetzt aufhören zu spekulieren, solange nicht alle Zahlen auf dem Tisch liegen." Sachsen-Anhalts zuständige Ministerin Lydia Hüskens (FDP) sprach sich dafür aus, dass der Preis für das Ticket nicht politisch entschieden werde, sondern etwa der allgemeinen Preissteigerung folge. Die Verkehrsminister wollen "rechtzeitig" in der zweiten Jahreshälfte einen Ticketpreis für 2025 festlegen, heißt es in einem Papier.

    Was passiert, wenn kein Geld vom Bund für das Deutschlandticket fließt?

    Es soll eine langfristige Finanzierung mit "Mechanismen zur transparenten Preisbildung" entwickelt werden, wie es in dem Papier heißt. Was das konkret bedeutet, ob also der Preis jedes Jahr nach bestimmten Kriterien steigt, ist offen.

    Klar ist aber, dass das Deutschlandticket bleiben soll. "Es geht dauerhaft weiter mit dem Erfolgsmodell D-Ticket", sagte Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD). Krischer sagte: "Wenn ich ein Ticket schaffe, dann hat das kein Verfallsdatum." Solange es finanziert sei und von den Menschen gekauft werde, werde es das Ticket geben. Beim Preismechanismus gebe es drei Teile: der Anteil der Länder an der Finanzierung, der Anteil des Bundes und der Anteil, den die Kundinnen und Kunden bringen. "Das müssen wir in Einklang bringen." (mit dpa)

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