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Deutsche Post will Briefzustellung ändern: Was bedeutet das?

Briefzustellung

Post will Briefsystem umstellen: Was bedeutet das für Kunden?

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    Aktuell werden 80 Prozent aller Briefe am nächsten Werktag zugestellt. Das könnte sich bald ändern.
    Aktuell werden 80 Prozent aller Briefe am nächsten Werktag zugestellt. Das könnte sich bald ändern. Foto: Monika Skolimowska, dpa-Zentralbild, dpa (Symbolbild)

    Wer am Montag einen Brief losschickt, kann innerhalb Deutschlands davon ausgehen, dass dieser meistens bereits am Dienstag - also am nächsten Werktag - sein Ziel erreicht. Zumindest ist das in 80 Prozent der Fälle so, denn dazu ist die Deutsche Post per Gesetz verpflichtet. Das Postgesetz bezieht sich dabei alledings auf den Jahresdurchschnitt. Auf einzelne Tage, Wochen oder Monate gerechnet kann es demnach zu Abweichungen kommen. Dieses System könnte sich bald ändern.

    Wie Zeit Online berichtet, erwägt die Deutsche Post das Briefsystem auf eine sogenannte Zwei-Klassen-Briefzustellung umzustellen. Dann wäre es Verbraucherinnen und Verbrauchern selbst überlassen, ob sie sich für einen schnellen oder langsamen Versand entscheiden. Das würde sich allerdings auch im Preis bemerkbar machen. Was bisher bekannt ist, lesen Sie hier.

    Briefe versenden nach neuem System: Das ist die Idee

    Mit einer Zwei-Klassen-Briefzustellung könnte sich die Deutsche Post von der Verpflichtung lösen, 80 Prozent aller Briefe am nächsten Werktag zustellen zu müssen. Kundinnen und Kunden hätten in dem neuen System selbst die Wahl zwischen einer teureren und schnelleren Zustellung am nächsten Werktag oder einem günstigeren aber etwas langsameren Versand.

    Nach diesem Prinzip wird laut dem Personalvorstand der Deutschen Post, Thomas Ogilvie, bereits in vielen anderen europäischen Ländern gearbeitet. Das sagte Ogilvie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zudem würde die Umstellung auch die von der Bundesregierung geplante Änderung des Postgesetzes ermöglichen.

    Nach Auffassung der Deutschen Post wäre das neue System auch klimafreundlicher als die 80-Prozent-Regel, denn um diese einhalten zu können muss das Unternehmen eigenen Angaben zufolge regelmäßig Flugzeuge für den Transport von Briefen einsetzten - beispielsweise von Stuttgart nach Berlin.

    Neues Briefsystem: Das könnte sich für Kunden ändern

    Bisher gibt es noch keine konkreten Details zur Umstellung des Briefsystems. Auch ist nicht klar, ob sich die Zwei-Klassen-Briefzustellung überhaupt durchsetzen wird. Für Kundinnen und Kunden ändert sich also erst einmal nichts. Aber als die Bundesregierung Ende Januar 2023 ihren ersten Eckpunkteplan für die Überarbeitung des Postgesetzes vorgestellt hat, hat das Ministerium die aktuellen Vorgaben laut Zeit Online als "wenig aussagekräftig" und "kaum hilfreich" bezeichnet.

    Der Grund: Die Deutsche Post ist derzeit zwar dazu verpflichtet, 80 Prozent ihrer Briefe am nächsten Tag zuzustellen, allerdings wissen weder Absender noch Empfänger, in welche Kategorie ihr Brief zählt - schnell oder langsam. Das führt immer wieder zu Beschwerden. Im Sommer 2022 hatten Zustellprobleme für einen neuen Höchstwert gesorgt.

    Das könnte sich mit einer Zwei-Klassen-Briefzustellung ändern oder zumindest bessern. Kundinnen und Kunden hätten dann deutlich mehr Kontrolle. Und: Laut dem Eckpunktepapier der Bundesregierung müsse auch eine effektive Sendungsverfolgung Ziel eines neuen Postgesetzes sein.

    Wer schon jetzt auf Nummer sicher gehen möchte, kann für innerdeutsche Briefe eine sogenannte Prio-Briefmarke nutzen. Für einen Aufpreis von 1,10 Euro verspricht die Deutsche Post eine schnellere Zustellung sowie Sendungsverfolgung.

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