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Deutsche Bahn will die Pünktlichkeit steigern: Unternehmen legt Bilanz vor und macht Milliardenverlust

Deutsche Bahn

Bahnvorstand: Einigung mit GDL in den nächsten Tagen wahrscheinlich

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    Das vergangene Jahr war für die Bahn und ihre Kundinnen und Kunden vor allem von der hohen Unpünktlichkeit geprägt.
    Das vergangene Jahr war für die Bahn und ihre Kundinnen und Kunden vor allem von der hohen Unpünktlichkeit geprägt. Foto: J. Stratenschulte, dpa

    Das alte Jahr war für die Deutsche Bahn eines zum Abhaken, eigentlich hätte es 2024 nur besser werden können. Doch dann kam Claus Weselsky, der robuste Chef der Lokführergewerkschaft GDL. Weselsky brachte in den vergangenen Wochen eine lange nicht gekannte Härte in die Tarifverhandlungen und überzog die Schiene mit Streiks. Jetzt bahnt sich eine Einigung an. Das Jahr beginnt die Bahn praktisch also erst jetzt. 

    Endet die Streikwelle bei der Bahn?

    Danach sieht es aus. Eine Einigung auf einen Tarifvertrag mit der Lokführergewerkschaft GDL deutet sich an. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Tagen dieses Ziel erreichen“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Donnerstag bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes für das Jahr 2023. „Wir sind durchaus auf einem guten Weg.“ Streiks oder die Ankündigung von Arbeitsniederlegungen werde es nicht geben. 

    Rollen die Züge wieder häufiger pünktlich ein?

    Dieses Ziel hat Bahnchef Richard Lutz jetzt ausgerufen. Im laufenden Jahr sollen 70 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich verkehren. Im vergangenen Jahr lag die Pünktlichkeit nur bei 64 Prozent – noch einmal um einen Prozentpunkt niedriger als 2022. Jede dritte Verbindung riss den Fahrplan. „Wir werden uns an die 70 Prozent von unten rankämpfen“, sagte Lutz. Zum Jahresauftakt hat die Bahn das eigene Ziel allerdings schon mal verfehlt. Im Januar und Februar lag die Pünktlichkeit bei 62,9 Prozent beziehungsweise 66,7 Prozent. Streiks und Baustellen belasten den Betrieb. Indem am Morgen mehr Züge vorgehalten werden als bisher, will der Vorstand einen Puffer schaffen, um kurzfristige Ausfälle ausgleichen zu können. 

    Wie steht die Bahn wirtschaftlich da?

    Unterm Strich des Jahres 2023 steht ein Verlust von rund 2,4 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor betrug das Minus 227 Millionen. Gleichzeitig legte die Verschuldung um fünf Milliarden auf 34 Milliarden Euro zu. Hauptgrund für die roten Zahlen sind laut Bahn hohe Vorleistungen, die das Unternehmen gezahlt hat. Die Beträge sollen später vom Bund ausgeglichen werden, dem der Staatskonzern vollständig gehört. Ein gewichtiges Problem des Unternehmens ist, dass alle rollenden Sparten (Fern-, Nah- und Güterverkehr) unprofitabel sind. Gewinnbringer ist die Spedition Schenker, die ein operatives Ergebnis von einer Milliarde Euro erwirtschaftete. Doch die Ertragsperle soll verkauft werden. Das Management rechnet nicht damit, dass der Verkauf in diesem Jahr abgewickelt wird. Lutz gab die Parole aus, dass alle Bereiche des Unternehmens profitabel sein sollen. „Unsere Eisenbahnunternehmen müssen künftig wieder Geld verdienen“, erklärte er. FDP-Verkehrsminister Volker Wissing erteilte dem Konzern einen Rüffel: „Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend.“

    Wird sich die Lage bei der Bahn in den nächsten Monaten verbessern?

    Die vorsichtige Zielmarke bei der Pünktlichkeit ist Ausdruck davon, dass der Betrieb wohl rumpelig bleibt. Ab dem Sommer startet die Bahn ihre Großoffensive, um das überlastete und veraltete Netz zu ertüchtigen. In manchen Stellwerken werden noch wie zu Kaisers Zeiten per Hebel die Weichen gestellt. Bis 2030 sollen 40 Korridore in Deutschland generalsaniert werden. Das heißt, die Strecken werden über Monate voll gesperrt und überholt. Nach dem Finale der Fußball-Europameisterschaft geht es auf der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim los. In der Bauphase muss der gesamte Verkehr dort über Nebenstrecken und Ersatzverkehr laufen. Reisende werden Geduld mitbringen müssen. Der Bahnvorstand verspricht sich von dem Kraftakt, dass hernach die Störungen um 80 Prozent sinken.

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