Schneller ins Ausland und bessere Anbindungen innerhalb Deutschlands, aber auch wegfallende Verbindungen: Ab Sonntag gilt der neue Fahrplan. Das ändert sich:
Wegfallende Verbindungen
Wegen zurückgehender Pendlerzahlen kommt es bei manchen Fernverkehrsverbindungen zu wegfallenden Verbindungen, die auch Baden-Württemberg betreffen. So entfällt dauerhaft ein bereits seit Juli 2024 baubedingt nicht mehr angebotenes ICE-Zugpaar: Ab Kassel (4.59 Uhr) via Marburg, Gießen, Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Bruchsal nach Karlsruhe und abends zurück, wie die Deutsche Bahn mitteilte.
Ebenso müssten unter der Woche ein früher ICE von Karlsruhe (4.53 Uhr) nach Stuttgart (6.45 Uhr) sowie spätabends sonntags bis donnerstags ein ICE von Stuttgart (23.09 Uhr) nach Karlsruhe (23.52 Uhr) wegen zu geringer Nachfrage entfallen.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, bedauerlich sei die Einstellung von IC-Pendlerzügen zwischen Stuttgart und Karlsruhe wegen zu geringer Nachfrage. «Aber das ist natürlich auch eine Folge des Deutschlandtickets, das in diesen Fernzügen ja nicht gilt.»
Ohne Umstieg nach Holland
Fahrgäste aus Württemberg können die Niederlande nun umsteigefrei per ICE erreichen. Der Zug fährt in Ulm (17.46 Uhr) ab und erreicht Amsterdam (23.29 Uhr).
Am Oberrhein gibt es statt der ICE-Direktverbindung Basel–Amsterdam, die infolge von Bauarbeiten seit Sommer nicht mehr angeboten wird, jetzt eine zusätzliche schnelle Direktverbindung beispielsweise nach und von Essen, Dortmund, Münster, Osnabrück und Bremen. In Freiburg komme der Zug um 14.01 Uhr aus Richtung Norden an. In die Gegenrichtung gehe es 15.56 Uhr. Diese Verbindung sei rund eine Stunde schneller als der zuvor durch das Mittelrheintal fahrende Eurocity zwischen der Schweiz und Hamburg, der deswegen künftig schon in Dortmund endet.
Karlsruhe sei Haltestation der neuen Direktverbindung Paris–Berlin, die die Deutsche Bahn zusammen mit der französischen SNCF anbietet. In der badischen Kommune halte der Zug 12.34 Uhr aus der französischen Hauptstadt kommend, nach Paris gehe es um 17.07 Uhr.
Verbesserung zwischen Stuttgart und Basel
Zwischen Stuttgart und dem Oberrhein wird es täglich eine zweite ICE-Direktverbindung geben. Der Zug fährt in Basel (8.27 Uhr) los mit Halten in Müllheim im Markgräflerland, Freiburg, Offenburg und Karlsruhe. Ankunft in der Schwabenmetropole ist um 11.03 Uhr.
In der Gegenrichtung fährt der ICE ab Stuttgart (17.34 Uhr) via Bruchsal, Karlsruhe-Durlach und Hauptbahnhof neu weiter bis nach Baden-Baden, Offenburg, Freiburg und Basel SBB (20.17 Uhr). Damit wird die bisherige Direktverbindung «Badenkurier» am frühen Morgen von und am späteren Abend nach Basel um ein weiteres Zugpaar verstärkt.
Das Oberrheintal soll auch besser an die Bundeshauptstadt angebunden werden. So ist jede Nacht beispielsweise ein ICE von Freiburg (20.55 Uhr) über Offenburg, Baden-Baden, Karlsruhe und Mannheim über Frankfurt hinaus neu weiter unter anderem über Hannover, Wolfsburg und Stendal nach Berlin (6.50 Uhr) geplant. In der Gegenrichtung ist um 23.28 Uhr Abfahrt in der Hauptstadt. Damit reagiere die Bahn auf die große Nachfrage nach Sitzwagen bei der bereits bestehenden Nachtzugverbindung zwischen der Schweiz und Berlin, hieß es.
Neues im Regionalverkehr
Das Land Baden-Württemberg vereinheitlicht die Produktkategorien im Regionalverkehr. Hieraus ergibt sich, dass die Zuggattung «Interregio-Express» (IRE) zukünftig mit der bundesweit einheitlichen Bezeichnung «Regionalexpress» (RE) verkehren wird. Im Netz der SWEG kommt es nach Angaben des Unternehmens unter anderem zu folgenden Änderungen: Der IRE 6 (Tübingen Hauptbahnhof – Stuttgart Hauptbahnhof) verkehrt künftig als RE6. Der RE 17b (Bruchsal – Mühlacker) heißt künftig RE 71 (Heidelberg – Bruchsal – Mühlacker)
Auf der Strecke zwischen Mühlacker und Heidelberg-Hauptbahnhof verkehrt ab Sonntag der RE 71. Er ersetzt den bisherigen RE 17b zwischen Bruchsal und Mühlacker, wodurch sich auch neue Abfahrtszeiten ergeben. Für Fahrgäste erschließt sich dadurch eine neue Direktverbindung von Mühlacker nach Heidelberg Hbf. – umgangssprachlich auch als „Fliegender Heidelberger“ bezeichnet –, die alle zwei Stunden verkehrt, wie die SWEG mitteilte.
ICE aus Norddeutschland in die Ferienziele
Nach Angaben der Deutschen Bahn werden beliebte Ferienziele wie St. Georgen, Villingen, Donaueschingen, Radolfzell und Konstanz das ganze Jahr über direkt und umsteigefrei angebunden. Beispielsweise aus Hamburg, Kassel, Frankfurt, Darmstadt und Heidelberg. Freitags und samstags für die Urlauberanreise, samstags und sonntags zurück in Richtung Heimat. Zu Ostern seien es zusätzliche Fahrten. Der ICE fahre zunächst für ein Jahr.
Ab Anfang März soll eine neue Direktverbindung von Ulm und Stuttgart über Berlin und Waren an der Müritz täglich nach Rostock starten. Abfahrt in der baden-württembergischen Landeshauptstadt sei um 10.51 Uhr, in Ulm eine dreiviertel Stunde früher. Zurück geht es von Rostock am späten Vormittag um 11.21 Uhr, wie das Staatsunternehmen weiter mitteilte.
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