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Corona-Hilfen in Bayern erreichten Gastronomie, Handel, Kultur - Steuerberater kritisieren Schlussabrechnung

Corona-Hilfen

Auswertung zeigt: Coronahilfen stützten vor allem die Gastronomie

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    Die Coronahilfen unterstützen vor allem die Gastronomie. Das zeigt eine neue Auswertung.
    Die Coronahilfen unterstützen vor allem die Gastronomie. Das zeigt eine neue Auswertung. Foto: Boris Roessler, dpa

    Die Hilfszahlungen des Staates waren für viele Unternehmen in der Coronazeit ein Rettungsanker. Und sie haben offenbar in den meisten Fällen die Betriebe erreicht, die besonders unter Druck standen. „Das meiste Geld bekamen Unternehmen aus dem Gastro- und Hotelgewerbe, das zu den am meisten von den Schließungen betroffenen Branchen gehörte“, berichtet das Ifo-Institut. In sieben Förderprogrammen kam es bei rund 300.000 Anträgen zu Auszahlungen von 11,2 Milliarden Euro. Gut 130.000 Unternehmen profitierten. 

    Bayerns Gastronomiebetriebe erhielten davon 4,7 Milliarden Euro oder rund 40 Prozent der Summe. „Mit den untersuchten Corona-Wirtschaftshilfen wurden 98 Prozent aller Unternehmen im bayerischen Gastgewerbe erreicht“, berichtet das Ifo-Institut. Die rund 38.200 Gastro-Unternehmen erhielten im Schnitt 125.820 Euro. In Bereich Kunst und Kultur erreichten die Programme rund 80 Prozent der Betriebe, im Handel profitierte ein Fünftel aller Unternehmen.

    IHK München und Oberbayern: Hohe Wirksamkeit der Coronahilfen

    „Die Zahlen zeigen eine gute Wirksamkeit der Hilfen in den betroffenen Branchen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Die IHK München und Oberbayern hatte die Auszahlung von Coronahilfen übernommen. 

    Inzwischen gibt es allerdings auch große Kritik. Zahlreiche Betriebe in Bayern zitterten vor der Schlussabrechnung, berichtet der BR. Die Frist für die Abgabe ist zuletzt bis zum 30. September 2024 verlängert worden. Problematisch sei, dass von den abrechnenden Stellen zahlreiche Rückfragen kommen, sagte der Augsburger Steuerberater Peter Wirsching unserer Redaktion. „Teilweise werden zudem 400 bis 500 Belege für einen vergleichsweise geringen Betrag verlangt“, sagt er. Ohne Rücksicht auf Feiertage oder Wochenenden würden zudem häufig kurze Fristen gestellt. 

    Er selbst habe die Aufträge seiner Kunden bearbeiten können, sagt Steuerberater Peter Wirsching. Er kenne aber Kollegen, die angesichts der Fülle an Arbeit in Terminprobleme kommen. 

    Rückforderungen von Corona-Hilfen versetzen Unternehmen in Unsicherheit

    Für die Unternehmen sei die Situation belastend, wenn plötzlich hohe Rückforderungen entstehen. Bei einem Gastronomiebetrieb könne es vorkommen, dass dieser zum Beispiel 10.000 oder 20.000 Euro zurückzahlen müsse. „Das ist eine Menge Geld, das nicht alle Unternehmen auf der hohen Kante liegen haben, zumal häufig die Umsätze zurückgegangen sind“, sagt Wirsching. 

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