China hat offenbar den hochrangigen VW-Manager Jochen Sengpiehl des Landes verwiesen. Der langjährige Marketingchef bei Volkswagen, der vor rund zwei Jahren von Wolfsburg nach China gewechselt war, soll in einem Urlaub in Thailand Cannabis konsumiert haben, weshalb er in China bei Wiedereinreise Probleme bekommen haben soll. Wie die Bild berichtet, soll Sengpiehl vor etwa zwei Wochen von Ko Samui zurückgekehrt und in der chinesischen Hauptstadt Peking in eine Drogenkontrolle geraten sein. Dabei hätten Polizisten ihm den Cannabis-Konsum nachgewiesen.
Nach einem stundenlangen Verhör sei er mehr als zehn Tage in Haft gesessen, ehe in Verhandlungen mit Vertretern von VW und der Deutschen Botschaft seine Freilassung erwirkt worden sei. Doch Sengpiehl habe sofort das Land verlassen müssen.
VW-Marketing-Manager Sengpiehl offenbar aus China verwiesen
Sengpiehl kehrte 2017 als neuer Marketingchef zu Volkswagen zurück. Bereits zwischen 2006 und 2009 hatte er bei VW eine Führungsposition im Marketing bekleidet und gilt als Erfinder des Werbeslogans „Das Auto“. Zwischenzeitlich arbeitete er unter anderem als Marketingvorstand bei Hyundai Europe. VW hat den Vorfall um Sengpiehl noch nicht öffentlich bestätigt. Laut Bild werde der Vorfall intern untersucht.
Ob Sengpiehl in Zukunft wieder nach China einreisen dürfte, ist unbekannt. Der Konsum von Drogen, Betäubungs- beziehungsweise Rauschmitteln wird in China teilweise besonders rigoros geahndet. Laut Auswärtigem Amt können in dem ostasiatischen Land bei Drogenkonsum sehr hohe Geldstrafen sowie bis zu 15 Tage Arrest ohne richterliches Urteil angeordnet werden. Das gilt auch für den Konsum außerhalb Chinas, wenn dieser etwa noch durch eine Haarprobe nachgewiesen werden kann. Bei Einfuhr oder Besitz bereits geringer Mengen Drogen drohen noch weit drastischere Strafen.
China ist für Volkswagen der wichtigste Absatzmarkt, die Volksrepublik gilt als der größte Automarkt der Welt. Laut eigener Mitteilung umfasst das Netzwerk der Volkswagen Group China dort 39 Werke mit rund 90.000 Beschäftigten. Doch der Konzern hat mit einem Absatzschwund zu kämpfen, chinesische Autobauer machen VW im Wettbewerb zunehmend zu schaffen.
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