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China-Beteiligung in Duisburg: Cosco gibt Anteile am Hafen auf

Reederei aus China

Cosco gibt Anteile auf: Chinesische Beteiligung am Duisburger Hafen endet

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    Die "Cosco-Pride" bei einem Anlegemanöver in Hamburg. Der Einfluss der chinesischen Reederei in Deutschland wird kontrovers diskutiert.
    Die "Cosco-Pride" bei einem Anlegemanöver in Hamburg. Der Einfluss der chinesischen Reederei in Deutschland wird kontrovers diskutiert. Foto: Jonas Walzberg, dpa (Archivbild)

    Am Hamburger Hafen dreht sich derzeit vieles um China und seinen Einfluss. Der chinesische Staatskonzern Cosco plant einen Einstieg bei einem Containerterminal, welcher für kontroverse Diskussionen führt. Im Schatten von Hamburg ereignet sich unterdessen eine spannende Kehrtwende am Duisburger Hafen. In der Hauptrolle: ebenfalls Cosco.

    Duisburger Hafen: Cosco gab Anteile bereits im Juni ab

    Cosco hat in Duisburg seine Anteile an dem Bau eines Containerterminals aufgegeben. Das verkündete die Hafengesellschaft Duisport am Dienstag im WDR. Zuvor hatte die Rheinische Postdarüber berichtet.

    Das Projekt in Duisburg war Anfang des Jahres vorgestellt worden. Auf 235.000 Quadratmetern soll das Hafenterminal entstehen, welches das größte im europäischen Binnenland darstellt. Kostenpunkt: rund 100 Millionen Euro. Cosco war mit 30 Prozent an dem Duisburger Projekt beteiligt. Die chinesische Reederei hat die Anteile bereits im Juni verkauft. Sie wurden von der Duisburger Hafengesellschaft übernommen. Das bedeutet, dass Cosco die Anteile bereits loswurde, als die Diskussionen um den chinesischen Einfluss, welcher durch Cosco in Deutschland entstehen könnte, noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen hatten.

    Einfluss von China in Deutschland: Diskussionen um Cosco auf dem Höhepunkt

    Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine mehren sich die Stimmen in Deutschland, welche von einer Abhängigkeit vor China warnen. Das ist wenig verwunderlich, da die Abhängigkeit von Russland mehr als deutlich wurde. Es kommt hinzu, dass China die Drohungen intensiviert hat, die Insel Taiwan, wenn nötig, mit Gewalt zu erobern. Die wirtschaftliche Abhängigkeit gerät dadurch noch mehr in den Fokus.

    "Für die Zukunft heißt es, wir müssen Lehren ziehen und die Lehre zu ziehen heißt, wir müssen einseitige Abhängigkeiten verringern, wo immer das geht, das gilt gerade auch gegenüber China", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstagabend bei seinem Besuch in der Ukraine in der ARD. "Es kommt sehr darauf an, dass wir sehr viel intensiver mit den Nachbarn Chinas reden, die sicherlich nicht unsere Handelsbeziehungen, wirtschaftlichen Beziehungen zu China ersetzen können. Aber Südostasien ist ein Raum mit 700 Millionen Einwohnern, wo ich glaube, wir das Verhältnis zu Ostasien neu ausbalancieren können."

    Warum Cosco aus dem Duisburger Projekt ausgestiegen ist, wurde nicht bekannt. Beide Seiten haben Stillschweigen vereinbart. Der Hafen lässt auf die Frage offen, warum erst jetzt über den Ausstieg der Chinesen berichtet wurde. Die Hafengesellschaft in Duisburg ist komplett in öffentlicher Hand. Die Stadt Duisburg hält ein Drittel, das Land NRW die zwei weiteren Drittel.

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