In der deutschen Wirtschaft ist derzeit einiges los: Während viele Firmen Insolvenz anmelden, wie etwa das Modeunternehmen Peter Hahn oder der Traditionshersteller Wesco, sind andere auf Expansionskurs. Erst kürzlich hat beispielsweise C&A angekündigt, 100 weitere Filialen in Europa eröffnen zu wollen, und auch Decathlon hat noch in diesem Jahr zwei neue Filialen eröffnet.
Doch gerade in der Automobil- und der Baubranche scheint es nicht gut zu laufen. Erst kündigte der Reifenhersteller Michelin an, seine Werke in Deutschland schließen zu wollen Und nun soll auch der Automobilzulieferer Bosch Konsequenzen aus der wirtschaftlichen Situation ziehen zu wollen.
Geplanter Stellenabbau bei Bosch: Welche Standorte sind betroffen?
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, scheint Bosch bei der Antriebssparte Personalkürzungen zu erwägen. Davon betroffen seien die baden-württembergischen Standorte Stuttgart-Feuerbach sowie Schwieberdingen. Bis zu 1500 Stellen sollen in den Bereichen Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung abgebaut werden, sagte eine Unternehmenssprecherin der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte bereits die Automobilwoche über den möglichen großen Stellenabbau berichtet.
Ein Grund für den Abbau der Stellen sei, dass für Herstellung von E-Antrieben weniger Mitarbeiter benötigt würden. Zwar benötige die Umstellung zur Elektromobilität mehr Vorleistung, jedoch sinke dafür auch der spätere Bedarf an Mitarbeitenden: "Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation, entstanden unter anderem durch gestiegene Kosten bei Energie und Rohstoffen, sowie negative Wechselkurseffekte verschärfen die Situation", sagte die Sprecherin weiter. Diese Transformation in der Automobilsparte habe laut Bosch mittelfristig starke Auswirkungen auf die gesamte Branche.
Stellenabbau bei Bosch soll mit sozialverträglichen Maßnahmen ablaufen
Beim Stellenabbau in den betroffenen Bereichen setze der Konzern "auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch Vorruhestandregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen", sagte die Sprecherin. Die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern liefen bereits, so die dpa.
Erst im Sommer hatte Bosch gemeinsam mit dem Betriebsrat betriebsbedingte Kündigungen der Kernsparte Mobility in Deutschland bis Ende 2027 ausgeschlossen. Bosch stehe "selbstverständlich" zu diesem Ausschluss.