Der Dax erreichte am Mittwoch den fünften Tag in Folge eine Bestmarke und überwand erstmals die Marke von 17.600 Punkten. Zum Handelsschluss legte der Leitindex um 0,25 Prozent auf 17.601,22 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel konnte dem Dax nicht folgen und verlor 0,30 Prozent auf 25.885,75 Zähler.
"Der Aktienmarkt treibt die Anleger, die auf eine Korrektur setzen, weiter vor sich her", bemerkte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Dass die täglich neuen Allzeithochs von der Skepsis über die Diskrepanz zur Realwirtschaft begleitet werden, stört die Anleger scheinbar nicht, die ihren Blick jetzt auf die nur noch 2,5 Prozent entfernte 18.000er Marke richten", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.
Auch an Europas wichtigsten Börsen gab es am Mittwoch keine klare Richtung. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss kaum verändert. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,8 Prozent. Dagegen stieg der Pariser Cac 40 um 0,1 Prozent. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial zuletzt 0,2 Prozent tiefer.
Die Spitzenwerte im Dax waren die Aktien des Flugzeugbauers Airbus und des Triebwerkherstellers MTU, die um 3,9 beziehungsweise 2,2 Prozent zulegten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend unter Berufung auf Insider berichtete, steht American Airlines kurz vor einer Bestellung Dutzender Schmalrumpf-Flugzeuge von Airbus.
Mercedes-Benz waren mit plus 1,7 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich stark gefragt. Die US-Bank Jefferies riet zum Kauf der Aktien und begründete dies mit einer starken Bilanz und reichlich Liquidität im Autokonzern.
Enttäuschende Quartalsziele des niederländischen Chip-Zulieferers ASM International belasteten die europäische Chip-Branche. Als Dax-Schlusslicht fielen Infineon um 4,0 Prozent. Mit Süss Microtec fiel ein weiterer Titel aus der Halbleiterbranche um 7,7 Prozent. Hier hatte die Warburg Bank ihre Kaufempfehlung gestrichen.
Papiere von Lanxess büßten als einer der größten Verlierer im MDax 3,9 Prozent ein. Der Chemiekonzern nimmt Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe vor. Betroffen sind zwei Geschäftsfelder und die Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen für Hochleistungskunststoffe Envalior. Das belastete auch Aktien anderer Chemieunternehmen wie Evonik und Symrise.
Am Devisenmarkt wurde der Euro zuletzt mit 1,0838 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0808 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fielen die Kurse. Der Rentenindex Rex gab um 0,16 Prozent auf 124,82 Punkte nach. Die Umlaufrendite stieg von 2,46 Prozent am Dienstag auf 2,50 Prozent. Der Bund-Future legte um 0,10 Prozent auf 132,24 Punkte zu.
(dpa)