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Bilanz: Was die Energiewende für LEW-Kunden bedeutet

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Was die Energiewende für LEW-Kunden bedeutet

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    „Wir stehen auf der Schwelle zu einem neuen Energiezeitalter“, meinen die Lechwerke-Vorstände Norbert Schürmann (links) und Markus Litpher.
    „Wir stehen auf der Schwelle zu einem neuen Energiezeitalter“, meinen die Lechwerke-Vorstände Norbert Schürmann (links) und Markus Litpher. Foto: mke

    Wie weit die Energiewende in unserer Region gediehen ist, kann man im Haupthaus der Lechwerke live beobachten. Im Foyer des Energieversorgers am Königsplatz in Augsburg läuft eine Anzeige, wie viel Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Wasser im Moment in das Netz fließt. An diesem sonnigen Mittwoch ist es zur Mittagszeit fast genauso viel, wie die Region benötigt. Die Leistung steht der eines Atomkraftwerks kaum nach. Nur, dass der grüne Strom schwankt und nicht sicher zur Verfügung steht. Trotzdem: Die

    Lechwerke wollen Strompreis 2017 stabil halten

    LEW-Chef Markus Litpher beschrieb gestern bei der Vorstellung der Jahreszahlen eine Energie-Revolution: „Wir stehen auf der Schwelle zu einem neuen Energiezeitalter“, sagte er. „Die Energiezukunft ist grün und dezentral.“ Was bedeutet der Umbruch aber aus Sicht des Verbrauchers?

    Die Lechwerke planen, den Strompreis im Jahr 2017 stabil zu halten. Dies betrifft die Grundversorgung und Produkte mit laufender Preisgarantie. Wie sich die Preise aber langfristig entwickeln, ist eine andere Frage. Dies hängt stark von Steuern und staatlichen Umlagen ab. „Wir müssen zum Beispiel die neue EEG-Umlage abwarten, die im Herbst bekannt gegeben wird“, sagte LEW-Vorstand Norbert Schürmann. Die Belastung ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, sodass Strom immer teurer geworden ist.

    Die Verbraucher können damit rechnen, dass immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Unsere Region ist ein Spitzenreiter im Umwelt- und Klimaschutz: Über 60 Prozent des verbrauchten Stroms stammten heute in unserer Region aus erneuerbaren Quellen, sagte LEW-Vorstand Schürmann. In Deutschland seien es erst 32 Prozent. Die Lechwerke wollen weiter in die Wasserkraft investieren. Zwei Projekte an Donau und Iller werden von der EU gefördert. Auch den Ausbau der Photovoltaik treibt das inzwischen zur RWE-Tochter Innogy gehörende Unternehmen voran: Privatkunden können zum Beispiel über die LEW Solaranlagen planen und bestellen.

    Den Zwischenspeichern gehört die Zukunft

    Die Angst vor dem Blackout – dem Netzausfall – war eine große Befürchtung am Anfang der Energiewende. Die Lechwerke-Chefs begegnen dem Thema inzwischen gelassen, auch wenn die Schwankungen im Netz gewaltig sind, weil zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen nur dann Strom in großen Mengen liefern, wenn es sonnig ist. „Wir haben ein stabiles Verteilnetz aufgebaut, das die enormen Schwankungen bewältig“, sagte LEW-Chef Litpher. Das Unternehmen setzte dafür 2016 Rekordinvestitionen ein.

    Wer als Privatmann eine Photovoltaikanlage hat oder plant, für den werde es aus Sicht der Lechwerke immer attraktiver, Strom für die Nacht zwischenzuspeichern. So ein Batteriespeicher kann zum Beispiel im Keller stehen. „Mittlerweile werden 40 Prozent der neu installierten Photovoltaikanlagen mit einem Batteriespeicher verknüpft“, berichtete LEW-Chef Schürmann. Ende 2016 gab es 1540 Speicher im LEW-Netz. „Die Energiewende wird nur mit Speichern funktionieren“, sagte Schürmann. „Den neuen Technologien gehört die Zukunft.“

    Die Bundesregierung hat den gesetzlichen Rahmen für neue Stromzähler geschaffen. Diese sollen digital werden. Auch die Haushalte müssen sich auf eine Umstellung auf intelligente Zähler einstellen. Die Lechwerke müssen diesen Prozess managen. Digitale Stromzähler seien ein „wichtiges Zukunftsthema“, das in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werde, berichteten die

    „Die Region soll Vorreiter bei der Elektromobilität werden“, gab Vorstand Schürmann gestern als Ziel aus. Bisher stellen die Lechwerke rund 130 Ladepunkte bereit. In Zukunft soll in Schnellladesäulen investiert werden.

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