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Benzinpreise & Dieselpreise steigen nach Tankrabatt-Ende

Spritpreise

Nach Ende des Tankrabatts steigen die Spritpreise deutlich an

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    Seit dem 1. September ist der Tankrabatt Geschichte. Das hat erhöhte Spritpreise zur Folge.
    Seit dem 1. September ist der Tankrabatt Geschichte. Das hat erhöhte Spritpreise zur Folge. Foto: Maximilian Sonntag

    Wer auf dauerhaft „niedrige“ Spritpreisen gehofft hat, dürfte am Donnerstagmorgen eines Besseren belehrt worden sein. Denn die Preise für Benzin und Diesel sind mit dem Ende des Tankrabatts deutlich angestiegen. Das geht aus einer Schnellauswertung der Preise an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6 und 6.30 Uhr am Donnerstag hervor, die durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC durchgeführt worden ist. Demnach lagen die Preise an vielen Tankstellen deutlich höher als im gleichen Zeitraum am Mittwoch.

    Mit dem Tankrabatt hatte die Bundesregierung die Energiesteuer für drei Monate auf das von der EU erlaubte Mindestmaß gesenkt. Vor allem seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schwanken die Spritpreise zum Teil stärker als je zuvor. Im Durchschnitt aller Tankstellen in Deutschland kostete ein Liter Super Mitte März beispielsweise 2,26 Euro, an einzelnen Zapfsäulen konnten die Preise noch deutlich höher sein. Der Dieselpreis stieg sogar noch stärker an und liegt inzwischen häufig über dem für Benzin. Wie sich die Preise seit Kriegsbeginn genau entwickelt haben, können Sie unserer Grafik entnehmen.

    Nach Ende des Tankrabatts kostet Superbenzin zum Teil über zwei Euro

    Auch wenn der Tankrabatt nicht überall zu 100 Prozent bei den Tankenden angekommen ist, fielen infolgedessen die Spritpreise. Seit Donnerstag um 0 Uhr ist der Tankrabatt jedoch passé. Superbenzin der Sorte E10 kostete am Donnerstagmorgen bei einem Großteil der untersuchten Tankstellen über zwei Euro. Am Mittwochmorgen hatte der Preis bei keiner einzigen untersuchten Tankstelle über dieser Schwelle gelegen, sondern in der Regel noch unter 1,90 Euro, in vielen Fällen auch unter 1,80 Euro. Diesel hingegen kostete bereits am Mittwoch an der Mehrheit der untersuchten Zapfsäulen mehr als zwei Euro. Am Donnerstag lag der Preis bei einem Großteil der Tankstellen deutlich über 2,10 Euro, teilweise sogar bei mehr als 2,30 Euro. Rechnerisch könnte der Preis für Super E10 durch die Aufhebung um 35 Cent und für Diesel um 17 Cent steigen.

    Nach einer ersten Einschätzung des ADAC sind die Preise seit Ende des Rabatts für Superbenzin der Sorte E10 um rund 25 Cent pro Liter und für Diesel um etwa zehn Cent gestiegen. „Angesichts voller Tanks an den Tankstellen, die bis gestern zu niedrigen Steuersätzen befüllt wurden, ist das gegenüber den Verbrauchern in keiner Weise zu rechtfertigen“, sagte ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh. Allerdings waren die Spritkosten in den vergangenen zwei Wochen bereits merklich gestiegen, bei E10 um rund zehn und beim Diesel um etwa 20 Cent.

    Im Gegensatz zu Deutschland erhöht Frankreich den Tankrabatt

    Darüber hinaus kauften auch Tankstellenbetreiber bis Mittwoch noch zum gesenkten Steuersatz ein und könnten Benzin und Diesel somit vorerst weiter günstiger verkaufen. Bis die Kundinnen und Kunden das Ende des Tankrabatts voll zu spüren bekommen, könnte es also noch dauern. Wohin sich die Spritpreise in den kommenden Wochen genau bewegen ist unklar. „Hierfür bräuchten wir eine Glaskugel“, sagt Katharina Lucà, ebenfalls ADAC-Sprecherin.

    Für Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, hat sie angesichts der wieder gestiegenen Spritkosten einen Tipp. Es komme normalerweise darauf an, günstige Tageszeiten abzuwarten. Die Regel „morgens teuer, abends billig“ gelte derzeit aber nicht mehr unbedingt, so Lucà. „Der Sprit kann auch zwischendrin mal günstiger sein, daher heißt es: Augen offen halten, spontan an die Tankstelle fahren und das Auto mit ein paar Liter befüllen. Es sollte sukzessive mit günstigerem Sprit getankt werden“, sagt die ADAC-Sprecherin.

    Ähnliche Regelungen wie den deutschen Tankrabatt gibt es auch in anderen EU-Ländern. In Frankreich wurde der Rabatt in der Nacht zum Donnerstag sogar erhöht: Statt bisher 18 Cent wird im September und Oktober auf dem Festland ein Nachlass von 30 Cent pro Liter Benzin oder Diesel gewährt. Auf Korsika und in einigen Überseegebieten gilt laut Wirtschaftsministerium ein geringerer Preisnachlass. In den Folgemonaten soll der Tankrabatt aber auch in Frankreich geringer werden. Im November und Dezember soll er auf dem Festland auf zehn Cent verringert werden und zum Jahresende ganz auslaufen. (jako, somax, dpa)

    Hier finden Sie die aktuellen Preise für die einzelnen Landkreise in unserer Region:

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